Ja, und was willst du jetzt tun?

Eigentlich sollte das heute ein verdammt glücklicher Tag für mich sein, doch irgendwie ist mir grad fast schon nach Weinen zumute.

Lang schrieb ich nicht mehr hier rein, drum erzähl ich das in Kurzfassung:

Seit ca. September fülle ich regelmäßig Bewerbungsformulare aus, schreibe an verschiedene Projekte im Ausland, führte sogar Gespräche via Skype mit den Zuständigen der Projekte, verschicke jedes Wochenende (und je nach Zeit unter der Woche!) CV, Motivationsschreiben, Details über meine Entsendeorganisation in die Welt.

Heute, 9:55 Uhr laut meinem E-Mail-Postfach erhalte ich dann die eigentlich lang ersehnte Nachricht: Mir wird ein EFD-Platz in Finnland angeboten.

Damit habe ich aktuell nicht mehr gerechnet, umso lauter war das "OH MEIN GOTT WIE GENIAL IST DAS DENN?!?!", weswegen mich sogar die Handwerker aufm Nachbarsdach komisch angeschaut haben.

Wo ist das Problem dabei?

Im Februar verstarb mein Großvater. Da auch meine Großmutter nicht mehr die Jüngste ist, meine Eltern, mein Bruder genauso wie meine Schwester, ihr Freund und ich berufstätig sind, ist's schon so schwer genug, sich richtig um sie kümmern zu können. Ebenso haben meine Schwester und ihr Freund einen Einjährigen zu Hause, der auch ab und an einen Babysitter braucht.

Meine aktuelle Ausbildungsstelle bietet mir an, Vollzeit dort weiter zu arbeiten. Gehe ich direkt nach der Ausbildung aus dem Beruf, wird's schwerer, wieder eine Stelle zu bekommen.

Doch das, was mich aktuell am meisten zum Zweifeln bringt:

Seit dem 6.3. befinde ich mich wieder in festen Händen. Frisch verliebt, Frühlingsgefühle, endlich mit dem zusammen, der mich zwei Jahre nur als eine Freundin ansah.

Ich rief ihn an, er war in der Mittagspause (ebenso ich wie ich aktuell). Als ich ihm die 'frohe Kunde' dargelegt habe kam nur eine Reaktion: "Ja, und was willst du jetzt tun?"

- Wenn ich das doch nur wüsste.