Hey June
Der Titel ist nur so halbideal, weil ich mich auf das Lied von den Beatles beziehe, was wir ziemlich oft im Auto angehört haben als wir zum Bodensee gefahren sind, aber das war ja schon im Mai. Und für den Mai habe ich ja schon eine Überschrift und für den Juni fehlte mir eine, also musste die da rein. Wahnsinn. Was für eine Geschichte.
Es ist der 10. August, an dem ich meinen Juniblog schreibe und es wird sicherlich noch eine Weile dauern, bis er veröffentlicht ist und ihr ebendiese Zeilen lesen könnt. Aber ich halte nach wie vor mein Versprechen (war es eins?) über jeden Monat einen Blog zu schreiben.
Ich muss nun ein bisschen in meinen Erinnerungen kramen. Ich hatte jedenfalls im Juni nicht mehr allzu viel Uni. Ab dem 20. dann gar nicht mehr. Jedenfalls war ich davor ziemlich als Europeer aktiv. Wer von meinen werten Leser/innen nicht weiß, was das ist, kann das googlen oder in meinen Märzeintrag schauen. Jedenfalls hatte ich zwei Organisationen angeschrieben in der Hoffnung, wenigstens bei einer eine Veranstaltung mitwirken zu können. Letztendlich sagten mir sogar drei zu. Für die erste fuhr ich frühmorgens mit dem Auto mit nach Lienz, einen kleinen Ort in Osttirol in Österreich (allerdings musste ich später aufstehen als die anderen drei, die von Innsbruck hergefahren kamen) um dort auf der Erasmus+-Tour des Infoecks sogar mehrere verschiedene Zielgruppen zu informieren. Im Auto war auch die EFD-lerin des Infoecks, Liuba aus der Ukraine.
Am Morgen ging es zunächst mal zum Supermarkt um dort zu frühstücken und dann in eine Berufsschule mit sozialem Zweig (Mädchenüberschuss ;-D). Dort erklärte die Infoeck-Mitarbeiterin Erika, was man mit Erasmus+ so alles tolles machen kann, vor allem mit dem EFD und Jugendbegegnungen. Danach erzählten Liuba und ich von unseren EFD-Erfahrungen und beantworteten die Fragen der SchülerInnen. Am Ende mussten wir dann noch für ein DVD-Cover posieren, denn der andere Teil der Schule war eine Integrationsschule und sie wollten auf das Cover so viele verschiedene Gesichter wie möglich abbilden und da kamen wir ganz recht. Dann ging es weiter in die Innenstadt zum wohlverdienten Mittagessen. Dort fragten wir, was man in Lienz denn so anschauen könne und fuhren dann zu einem Bergsee, wo wir die meiste Zeit auf einem Steg schliefen und dann ein paar Fotos machten. Danach ging es in ein Jugendzentrum, in dem wir zuerst Jugendleiter über den EFD informierten und dann noch mit leider nur sechs Jugendlichen eine Jugendbegegnung nachspielten. Liuba erzählte mir zwischen den ganzen Aktivitäten von ihrem Projekt „Kleben für ein gutes Leben“, in dem sie und eine andere EFD-lerin Kleber erstellten, die einen an wichtige Dinge im Leben erinnern sollen, wie auch mal die Oma anrufen, Salat essen („Hast du Salat in der Tasche hast du immer was zu naschen“) oder optimistisch sein. Ich fand das Projekt ziemlich cool und Liuba schickte mir dann auch ein Set Kleber zu. Ach ja, eigentlich heißt das ja Sticker. Oder Picker auf Südtirolerisch. Abends gingen wir in das erste Restaurant hinter der Grenze und meine Kollegen aßen alle drei schwarze Nudeln (Tintenfisch) und ich einen Salat Caprese (na, was ist das? Es ist jedenfalls nicht schwarz und nudelig).
Die nächste Aktion fand vier Tage später in Trento statt. Ich wollte eigentlich früh hinfahren, aber dann schlief ich doch irgendwie aus und war erst so um 13.00 da. Zum Glück war es so heiß, dass ich mit dem Kleid durch die Gegend laufen konnte. Ich schaute mir ein bisschen Trento an und ging dann zu der Organisation Inco Trento (übrigens Marcos Entsendeorga, wer Marco ist, siehe nächster Blog). Dort aß ich erst mal die von meiner Kollegin selbstgekochte Pasta :-D und unterhielt mich mit den dort tätigen EFD-lerinnen aus Ungarn. Danach kamen dann ein paar Jugendliche und wir setzten uns in einen Stuhlkreis. Die ganze Unterhaltung war auf Italienisch, aber ich habe zum Glück fast alles verstanden und ich hoffe, die anderen haben mich auch verstanden. Danach ging ich noch zum Cesare Baptiste Monument, das ist so ein Bogen auf einem Hügel und als ich von dort wieder heruntergelaufen kam, lief ich an einem Mädchen vorbei. Und ich dachte mir, dass sie mir irgendwie bekannt vorkommt, sie hatte zwei Zöpfe in ihren kurzen Haaren und ich dachte mir schon, also diese Frisur kenne ich und dann rief sie: „Linda“ und es war Liuba vom Infoeck! Sie war nach dem Infotag in Lienz für ein paar Tage nach Brügge geflogen (auch wieder so ein Zufall) und nun musste sie umsteigen und hatte eine Stunde Zeit in Trento. Wir machten ein gemeinsames Foto, weil es so ein witziger Zufall war.
Mir fällt gerade nicht so viel ein, was ich außer EFD-Vorträgen gemacht habe. Ich hatte noch ein letztes Mal Italienischkurs, am Ende nur noch mit Alisa, wir haben ein paar Zeiten gelernt und sonst eigentlich nur gequatscht. Ich werde Signore Rosanelli wirklich vermissen! Der war immer so witzig und energiegeladen.
Ich recherchierte und schrieb eben für meine Hausarbeit, was meine einzige Prüfung dieses Semester war. Mein Ziel war es zunächst gewesen, sie am Sonntagmorgen abzugeben, denn die mündliche Prüfung darüber war am Montag und Herr Comploi hatte uns zugesichert, er würde auch die Nacht durchkorrigieren (das möchte ich in Koblenz auch mal hören ;-D). Dann aber meinte David, ein tschechischer Erasmus-Student aus Bozen, dass er auch zu den Floating Piers mitfahren würde, aber nur bis Samstag (der erste Tag der Floating Piers), da es noch bis Samstag ein günstiges Angebot mit dem Flixbus für die Strecke Bozen-Verona gab. Ich möchte an dieser Stelle etwas zu Flixbus in Italien sagen. Die meisten Italiener/innen, mit denen ich gesprochen habe, kannten das gar nicht. Und wenn sie es kannten, sagen sie „Flexibus“. Flixbus Italien ist sehr günstig, vermutlich, weil es noch ziemlich neu dort ist und dauernd neue Linien öffnen, die dann am Anfang sehr günstig sind. David ist zum Beispiel für 1€ von Bozen nach Rom gefahren. Heute findet man aber auch noch manchmal (direkte!) Fahrten für 9€, die meisten kosten aber 19€ bis 49€. Schließlich beschloss ich also, die Hausarbeit bis Freitag fertig zu schreiben und abzugeben und dann am Samstag mit ihm zu den Floating Piers zu gehen (wer sich übrigens immer noch fragt, was das sein soll… schaut mal mehr Nachrichten! Oder interessiert euch mehr für Kunst!). Das klappte auch, aber zuvor hielt ich noch einen dritten Vortrag in Bozen. Eigentlich war geplant, dass ich zwei Vorträge vorbereite, einen auf Deutsch und einen auf Englisch (für die Italienischsprachigen). Obwohl hier die meisten Leute passabel bis gut Englisch können, weckte das meinen Ehrgeiz und ich bereitete die Präsentation auf Italienisch vor. Leider war irgendetwas mit der Pressemitteilung zu dem deutschen Vortrag schief gelaufen und so kam niemand und ich nutzte die Wartezeit und übte mit der Mitarbeiterin da meinen italienischen Vortrag ein (Was heißt Steppe? Und Moor?--> Anmerkung der Autorin: Ich wollte etwas über die Landschaft des deutschsprachigen Teils Belgiens sagen, da die Organisation dort jedes Jahr Italiener/innen hinschickt. Dort gibt es die Moorlandschaft „Hohes Venn“, die auch aussieht wie eine Steppe). Dann hielten wir ein Radiointerview, von dem ich leider nicht genau weiß, wo das zu finden ist. Für den italienischsprachigen Teil waren aber zum Glück viele Teilnehmer da (über 10) und der Vortrag machte richtig Spaß. Danach hatten sie noch ganz viele Fragen und wir quatschten ziemlich lange mit ihnen. Der Vortrag hat entgegen meiner Erwartung am meisten Spaß von allen drei gemacht. Irgendwie gefällt es mir besser, so einen Vortrag in einer anderen Sprache zu halten. Vielleicht, weil Fehler oder Versprecher mehr verziehen werden und einen sogar irgendwie sympathisch machen- was ja bei der Muttersprache eher nicht der Fall ist. Und ich möchte noch dazu bemerken, dass ich dafür wider Erwarten sogar eine Aufwandsentschädigung bekommen habe. Den Radiobeitrag habe ich zwar nicht wiedergefunden, dafür gibt es aber einen kleinen Artikel über den Vortrag (allerdings nur auf Italienisch), den findet ihr unter diesem Link:………………….. Um auf die Floating Piers zurückzukommen- ich schaffte es sogar, die Hausarbeit schon am Freitag fertig zu schreiben. Sogar zu einer halbwegs vernünftigen Uhrzeit. Aber dann war Alex zu Besuch und wir quatschten noch, also Sonia, Alex und ich und ich kam doch nicht so früh ins Bett.
Morgens schaffte ich es tatsächlich um 5.00 aufzustehen und mit David den Bus nach Verona zu nehmen. Ich freute mich schon tierisch auf die Floating Piers. Erstaunlich wach unterhielten wir uns die ganze Zeit und kamen dann in Verona an, wo wir leider erfuhren, dass das Sonderticket zu den Floating Piers immer nur einen Tag nach dem Kaufdatum gilt (sowas Bescheuertes habe ich ja noch nie gehört…das ähnelt der WIND). Da das andere Ticket ziemlich teuer war, beschlossen wir unseren Ausflug zu verschieben und in Verona zu bleiben. Allerdings hatten wir nun fast 10 Stunden Zeit und gingen erst mal Kaffee trinken (ich trank Kakao). Dann liefen wir an eine Stelle mit toller Aussicht auf einem Art Berg. David ist ein totaler Bergmensch und muss immer alles hochlaufen. Dafür mag er keine Hitze (was bei seiner Haut auch verständlich ist, er hat im Gegensatz zu der glücklichen Eileen eine typische Rothaarhaut und bekommt schon einen Sonnenbrand, wenn er nur an Sonne denkt). Aber die Aussicht war wirklich toll. Auf dem Runterweg redeten wir über Sprechen ohne Vokale (da es ja im Tschechischen zu wenig gibt) und versuchten, so zu reden: „ch kmm s bzn“, „ch hß lnd“, „Hlzwrmr snd hlzg“ (letzteres sagten wir nicht, was könnte das wohl sein?).
Danach gingen wir zum Balkon von Romeo und Julia. Wir gingen nicht auf den Balkon (was glaube ich über 5 Euro kostet), aber wir beobachteten die Leute, die auf den Balkon gingen. Am besten gefielen mir die über und über mit Liebespaaren beschrifteten Wände. Einige hatten ihre Liebe sogar auf dem Mülleimer verewigt, was ich ziemlich cool fand und David meinte, dass das sehr passend für Trash-Metal-Fans wäre (der Mülleimer war wie bei städtischen Mülleimern ja sehr gewöhnlich aus Metall). Irgendwann hatten wir so ziemlich alles Kostenlose von Verona gesehen und fuhren nach Pescara an den Gardasee. Die ganze Zugfahrt über schlief ich und am Gardasee erst mal auch. Zum Baden war es leider noch zu kalt, aber immerhin schien die Sonne. Dann liefen wir noch ein bisschen in Pescara herum und fuhren dann mit dem Zug nach Verona und dann heim. Sonntags bereitete ich mich ein bisschen auf die mündliche Prüfung war, was absolut unnötig war, meine Prüfung ging 5 Minuten, ich wurde nur gefragt, ob ich andere Philosophen kenne, die sich mit Musik beschäftigt haben und bekam 30 Punkte (von 30). Schade nur, dass die mir nicht in Koblenz anerkannt werden. Lustig war auch, dass man nur den Prüfungsbeginn und die Position mitgeteilt bekommt, nicht aber die genaue (oder ungefähre) Uhrzeit. Ich war auf Position 14, weil etwas mit der Anmeldung zunächst nicht geklappt hatte. Ich kam aber trotzdem um kurz nach 9 (Prüfungsbeginn), eigentlich aber nur um zu fragen, wann ich denn wiederkommen sollte. Schließlich gab es aber einige Leute, die einfach nicht zur Prüfung erschienen waren und so kamen wir einfach in der Reihenfolge dran, in der wir anstanden. Alle anderen hielten ihre säuberlich ausgedruckte und eingeheftete Hausarbeit in den Händen. Ich folgte dem Gruppenzwang und druckte sie auch aus, was im Endeffekt total unnötig war. Meine Prüfung hatte ich dann glaube ich schon um kurz nach 10 und konnte dann nach Hause gehen.
Die Tage darauf wollte ich immer mal wieder nach Meran fahren, habe es aber nie geschafft! Ich machte ziemlich viel nichts, las viele Bücher und erledigte Erasmuskram. Erwähnenswert ist es, dass David und ich es doch noch zu den Floating Piers geschafft haben! Und ich musste wieder um 5 aufstehen. Es war super Wetter und in Brescia angekommen, mussten wir erst einmal drei Stunden auf einen Zug nach Sulzano warten (weil die Sulzano erst leerer machen wollten bis ein Zug fährt). Es war interessant zu beobachten, wie sich die Stimmung der Leute änderte. Hoffnung, Genervtheit, Beschimpfungen, alles war dabei. Wir waren auch irgendwann ziemlich genervt, aber fanden dann im Zug sogar tatsächlich einen Sitzplatz. In Sulzano mussten wir auch nur noch 5 Minuten warten und dann durften wir darauf. Ich zog natürlich gleich die Schuhe aus (das soll man ja laut Christo) und es war genau so, wie es die Leute beschrieben: Wie wenn man auf einem weichen Surfbrett laufen würde. David hatte Sonnenbrand an den Waden und wollte deshalb seine Schuhe nicht ausziehen. Er hat meiner Meinung nach total was verpasst. Leider lief er sehr schnell, weil er unbedingt alles sehen wollte. Ich machte aber immer wieder Pausen um meine Füße ins Wasser zu halten. Dabei wurde ich einmal von einer Aufpasserin ermahnt, weil ich mit meinen Füßen Wasser auf ihn spritzte. Zum Glück wurde ich weder rausgeworfen, in den See geschmissen noch kielgeholt. Natürlich mussten wir einen kleinen Berg hochlaufen, aber ich gebe zu, die Aussicht war wirklich gut! Ein bisschen enttäuscht war ich von der größeren Insel, denn dort waren die orangenen Planen einfach nur auf den Boden gelegt und man lief gar nicht mehr über Wasser. Ich habe mich auch hingelegt und hingesetzt, was wirklich ein tolles Gefühl war. Ich wäre super gerne länger geblieben, aber wir beschlossen dann doch zu versuchen, die Mitfahrgelegenheit zu bekommen, aber dann hatten wir nur noch Pech.
Wir verpassten die Mitfahrgelegenheit und mussten sie dank des bescheuerten Buchungssystems trotzdem zahlen, fuhren von Brescia mit einem Zug nach Verona, dabei wollten wir nicht den nehmen, der Verspätung hatte, sondern den späteren, der dann aber auf der Fahrt Verspätung bekam, während der andere deutlich früher in Verona ankam. Wir verpassten unseren Fernbus bis nach Bozen, konnten aber noch rechtzeitig (eine Minute vorher) stornieren. Also mussten wir uns nochmal ein Zugticket kaufen bis Trento. Danach blieben wir im Zug. Der Zugfahrer meinte, eigentlich müsste ich in Trento aussteigen und meinen Südtirolpass an das Lesegerät halten, aber dazu wäre eigentlich keine Zeit. Sonst müsste ich eben eine Fahrkarte kaufen. Er meinte, er käme später nochmal wieder. Kam er aber nicht und so löste ich auch kein Ticket. Ich habe doch keine Vergünstigungskarte (mit über 2000 km hatte ich sogar einen annehmbaren Preis) um dann den Vollpreis zu zahlen! Jedenfalls hätten wir in Verona auch fast den letzten Zug nach Bozen verpasst und deshalb hatte ich keine Zeit mehr gehabt, mir etwas zu essen zu kaufen. Ich hatte so Hunger, aber David überlebte. Ich googelte den Dönerladen in Brixen, aber selbst der macht um 22.30 zu! Ich fragte also Sonia, ob sie mir auf dem Rückweg von der Arbeit etwas kaufen könnte. Sie bot mir selbstgemachte Suppe an, die ich dann auch heilfroh aß, als ich wieder da war. Durch dieses ganze Pech wurde der Ausflug leider deutlich teurer als erwartet, aber ich fand es war die Erfahrung auf jeden Fall wert! Christo habe ich leider nicht gesehen, dafür aber Taucher. Im Juni war ja auch EM und ich schaute die Deutschlandspiele immer mit den Mädchen aus München an, dreimal im Café und einmal im Wohnheim, was immer ziemlich cool war! Vor allem das Pizza essen im Wohnheim. Viele Südtiroler sind übrigens Deutschlandfans. Ich dachte, da Südtirol ja nicht mitspielt ;) wären sie unparteiisch, aber es teilt sich in Deutschland- und Italienfans oder manche finden auch beide gut, wie zum Beispiel Sonia. Ein Italienspiel (0:1 in der 89. Minute oder so) bekam ich in der Uni mit. Sonia hörte Videos von Herrn Basso an (also von den Vorlesungen) und sah es gleichzeitig, ich schrieb meine Hausarbeit und Alex saß mir gegenüber und hörte das Spiel mit Kopfhörern und sah es mit den Augen (wirklich ein krasser Typ. Der schaut Spiele mit den Augen.). Beim Tor gab es Jubelschreie aus dem Stock unter uns.
Einmal in der inoffiziellen Unibar (also die heißt nicht „Unibar“ wie in Brixen, sie ist aber direkt vor der Uni und es kommen fast nur Student/innen hin) saß ich mit Sonia und Alex und Alex meinte, er bräuchte noch Helfer für ein Konzert, bei dem er spiele. Sonia musste leider arbeiten, ich hatte aber Zeit und sagte zu. Das Konzert hieß „Idiot’s Festival Folge 1“ und es kamen drei Bands, eine jüngere, die von Alex und noch eine etwas bekanntere (also in Südtirol) am Ende. Ich war so intelligent und hatte zugesagt, als mir der Hof, bei dem ich mich vorher wegen eines Ausritts erkundigt hatte, Samstagmorgen vorschlug. Ich dachte, nun ja, das Konzert geht ja nur bis um 24.00…Ja, ich war das Feiern in Brixen irgendwie nicht so gewöhnt, man wird ja aus dem Wohnheim schon um 22.00 rausgeschmissen (okay, nein, man kann bis 23.00 bleiben ohne dass die Leitung was sagt, haben wir festgestellt). Jedenfalls half ich dann da an der Bar (nachdem ich abgeklärt hatte, dass ich weder zapfen muss noch es komplizierte Preise sind) zusammen mit Verena, einer Freundin von Alex und Sonia. Der Abend war ziemlich cool, es waren nicht so viele Leute da (aber danke Olivia und Sophie, dass ihr vorbeigekommen seid :D), aber mir wurde die ganze Zeit Freibier angedreht, ich musste die ganze Zeit Freibier ausgeben (irgendwie waren die Hälfte der Leute entweder Bandmitglieder oder Helfer/innen) und am Ende auch noch Venezianer (so sagen die zu Aperol Spritz) mischen, ich hoffe, sie waren nicht allzu eklig. Es waren leider nicht viele Leute von der Uni da, eigentlich nur Verena, Verenas Freund, Alex, ich, Sophie, Olivia und Daniele (der Bibliothekar) und bestimmt auch noch Leute, die ich vergessen habe oder nicht kenne. Aus Bozen hatte ich leider niemanden begeistern können (Prüfungsphase eben. Und so viele Leute von da kenne ich ja auch nicht). Es ging übrigens noch eine Scheibe kaputt, aber die Geschichte, warum das passiert ist, ist so dämlich, dass ich sie nicht veröffentlich möchte. Es hat aber nichts mit Magie oder Gewalt zu tun. Wobei, Magie? Böse Flüche? Wer weiß… Wer die Geschichte hören will, melde sich doch einfach bei mir. Aliens kamen leider auch nicht vor.
Fremde Leser/innen (also die, die mich nicht kennen), die bis hierhin gekommen sind, seid gegrüßt! Besucht mich doch bald in Alzey (Anmerkung der Autorin: Dort steht eine Psychatrie. Anmerkung an die Autorin: Darüber macht man keine Witze). Nach der Veranstaltung landete ich noch mit Alex, Verena und irgendwelchen anderen in einer Bar. Ich möchte anmerken, dass ich am Ende des Abends angefangen habe, Dialekt zu reden! Wuhu, jetzt kann man mich in Südtirol endlich einbürgern. Ich schaffte es tatsächlich meinen Berg hoch und ging am nächsten Tag reiten (Mein Bus fuhr um 8.30). Die Gegend war superschön, der Ausritt war ein bisschen kurz, aber er war dafür billiger. Und ich bin zum ersten Mal ein bisschen getöltet, das waren nämlich Isis (liebe NSA, ich rede von Pferden). Mein Pony hatte einen unaussprechlichen Namen und war auch schon ziemlich alt, aber fit! Der Reitlehrer war ziemlich nett, er meinte, dass man alles in Deutschland gut lernt (als ich den anderen deutlich jüngeren Mitreiterinnen beim Absatteln und Abtrensen half) und mich zu einem Trail eingeladen (klappt aber zeitlich bei mir nicht… und ist eben leider auch teuer). Dann habe ich noch ein Fohlen gesehen, die haben eine Mähne wie Plüschpferde. Es ist der 13.09. und ich schreibe den Blog weiter und ehrlich gesagt, kann ich mich nicht mehr daran erinnern, was ich sonntags gemacht habe. Montags allerdings putzte ich mein Zimmer und fuhr für eine Stunde nach Bozen um mich von Sara zu verabschieden, die total im Prüfungsstress war, aber eine Stunde hatte sie trotzdem Zeit. Da ich so lange zu Hause bleiben musste, bis der Kofferabholer kam, konnte ich auch erst richtig spät los. Beim Kofferabholen hatte ich noch eine Diskussion, weil irgendetwas fehlte, aber wie immer (Viva la discussione!) konnte ich den Koffer dann auch ohne diesen Zettel versenden.
Sprung zurück zu Sara in Bozen: Wir gingen mit einer Freundin von ihr in den Supermarkt und trafen da Stefania, das Mädchen aus Turin von der Mitfahrgelegenheit! Mit dem ich mich auch mal vorher auf einen Kaffee getroffen habe (da ich in Turin ihre Eltern angerufen hab und ihr Akku leer war, da wollte sie sich revanchieren) und nochmal zufälligerweise in der Mensa. Dann fuhr ich wieder zurück nach Brixen und verbrachte einen Abend mit Raffaele, Sophie, Nicola, Nadja und Alicia beim Burgeressen. Es war echt richtig lustig. Was ich am nächsten Tag machte, daran erinnere ich mich gerade auch nicht mehr, was auch immer es war, ich schaffte es wieder nicht, nach Meran zu fahren. Sehr schade, aber nur ein Grund, wiederzukommen! Doch, jetzt fällt es mir wieder ein, ich traf mich mit Magdalena, meinem Buddy und wir gingen etwas essen und chillten dann bei mir. Mittwochs veranstaltete ich einen Brunch mit Pancakes und viel zu vielen Brötchen und versuchte dabei, meine Dinge, die ich nicht mitnehmen konnte, zu verschenken. Ein kleines bisschen wurde mitgenommen. Sarka hatte mir zum Abschied ein Schmuckstück gebastelt, was ich an meinem Rucksack hängen kann, da ich ja keine Ketten und Ohrringe trage. Das fand ich so süß! Und es ist auch echt schön. Den anderen schenkte ich jeweils ein (möglichst gemeinsames) Foto mit einem kleinen Text. Dann musste ich noch die Küche aufräumen und die restlichen Sachen packen und ich trödelte ewig rum, weil ich keine Lust hatte aufzuräumen und zu packen und Alex noch da war und irgendwie nichts zu tun hatte. Irgendwann war ich endlich fertig und traf mich mit Sonia in der Unibar, weil sie irgendwie morgens lernen musste und nicht zum Brunch kommen konnte. Ich probierte einen Spumante, das war eigentlich ganz lecker. Wir unterhielten uns eine Weile und sie machte mir so ein tolles Geschenk: ein südtirolerisch-deutsches Wörterbuch! Irgendwann stellte ich fest, dass ich mich total beeilen musste, ich aber noch alles Mögliche machen musste, wie zur Post gehen, zum Supermarkt um Gastgeschenke zu kaufen sowie mein letztes Geld auf der Mensakarte am Getränke- und Snackautomat auszugeben. Die Post fiel dann weg und ich rannte mit meinem ganzen Gepäck zum Bahnhof und verpasste den Zug. Und dann fiel mein Internet aus (ti amo WIND). Das war zwar noch nicht Ende des Junis, aber des Juniblogs, denn das war der Beginn meiner Reise…