Hallöchen mal wieder!
Katrin hat die Weihnachtszeit definitiv genossen. Allerdings hat sie sich in den vergangenen Tage wieder Gedanken über das Mysterium „Studenten“ gemacht.
Nun ist Weihnachten auch schon wieder vorbei. Am 21.12. bin ich über Nacht nach Rovaniemi gefahren. (12 ½ Stunden im Zug – ununterbrochen…) Es war mehr als anstrengend aber auch interessant, denn es liefen einige schräge Vögel im Zug rum. Es gab nicht nur Besoffene sondern auch ein paar Verrückte. Als nach endlos langer Fahrt ist Maria Maria (Blauborn) in denselben Zug eingestiegen ist, hat auf einmal ein Mann eine sehr eindrucksvolle Vorstellung hierzu gegeben. Er hat angefangen auf drei bis vier Sprachen zu sagen: „I don’t want to go to prison – please, I don´t want to go to prison, let me go!“ und hat es ein paar Mal wiederholt. Es war ein bisschen erschreckend.
Naja, jedenfalls haben wir die Fahrt überlebt und wie die Gefängnisstory weiter gegangen ist weiß ich nicht – wäre aber interessant zu erfahren…
Mit viel zu viel Gepäck (keine Ahnung was für schwere Sachen ich eingepackt habe) sind wir bei Katja Katja (liadan) angekommen und haben erst mal eingekauft – was sonst! Ich sage jetzt lieber nicht wie viel Geld wir ausgegeben haben… es war genau wie mit dem Gepäck. Wir haben keine Ahnung wie so viel zusammen gekommen ist!
Wir haben die „Santa goes on his way celebration“ im Santa Park besucht, haben uns natürlich auch ein paar Minuten mit dem Weihnachtsmann unterhalten und ein Foto mit ihm gemacht. (Er hatte übrigens vor, die Rentiere gegen Eisbären einzutauschen, da die Rentiere nur einen Tag im Jahr arbeiten wollen – das habe ich ihm allerdings ausgeredet, da es recht schwierig werden könnte einen Eisbären mit roter Nase zu finden.)
Wir haben einfach die Zeit genossen, haben den Lordi Square besucht, sind auf einen „Berg“ gewandert (was wir bei minus 10°C überlebt haben!) und wir haben wirklich gut gegessen. (Danke an Katja.) Apfelstrudel ist einfach wunderbar, wenn eine Österreicherin ihn zubereitet. Das andere Essen war auch vorzüglich und so haben wir die gesamten Weihnachtstage wirklich sehr gut gespeist. Es war einfach ein nettes und ruhiges Miteinander.
Die Bescherung …war Erstklassig!
Es ist einfach erstaunlich was für wunderbare Geschenke mir dieses Weihnachten eingebracht hat! Ein Buch, das extra für mich und über meine bisherige EFD-Zeit geschrieben wurde! Eine wunderschöne Foto-Collage die garantiert einen Ehrenplatz in meinem Zimmer bekommt! Eine offizielle Einladung ins Fürstentum Liechtenstein! Eine tolle Zeit mit Freunden und einige Geschenke von meiner Familie.
Die Zeit habe ich definitiv genossen!
Am 27.12. war es mit der Besinnlichkeit schlagartig vorbei. Es ging zusammen zurück nach Helsinki. Dieser Tag fing überhaupt gar kein bisschen ruhig und gelassen an - denn wir hatten verschlafen. Wirklich verschlafen. Wir mussten den Weg zum Bahnhof, den man ohne Gepäck in normalem Tempo in 30 Minuten läuft, mit wirklich schwerem Gepäck in 15 Minuten bewältigen! Das Ganze natürlich auch ohne Frühstück… Das war ein Gewaltmarsch! Doch…. Wir haben es geschafft! Danach sind wir natürlich erst mal halbtot in unseren Sitzen zusammen gesunken. Wir hatten den Zug erreicht. Knapp, aber immerhin!
Nun sind wir in Kauniainen um Silvester in Helsinki zu verbringen. Bei unserer Ankunft in meinem Projekt ist mir aufgefallen, dass ich mich mittlerweile fast ein bisschen Zuhause fühle. Nach Hause zu kommen fühlt sich zwar anders an, aber es war ein ruhiges, vertrautes Gefühl, fast als würde ich ein bisschen hier her gehören.
Studenten – Ein Mysterium
In letzter Zeit habe ich übrigens auch angefangen alle möglichen Dinge zu akzeptieren die mich vor kurzem noch gestört haben. Die Studenten bleiben ein Mysterium – ein nettes, aber trotzdem ein Mysterium. Irgendwie sind die ohne Alkohol fast nicht in der Lage normale Gespräche zu führen. Man merkt, dass sie freundlich sind, sie sagen „Hallo“ und wenn sie gut drauf sind wechseln sie sogar noch ein paar Worte mit mir, doch sie sind komplett anders als auf den Partys. Dort sind sie fröhlich, ausgelassen und vor allem offen. Ein Student hat mir vor kurzem gesagt, dass Finnen auf Partys so werden, wie sie im normalem Leben sein möchten… Find’ ich bis zu einem bestimmten Punkt auch verständlich, aber es ist schade! Die paar Studenten die über Silvester hier sind haben jedenfalls mal wieder sehr zurückhaltend aber freundlich reagiert, als sie mich und die anderen hier getroffen haben. Muss irgendwie ein Schock gewesen sein, als ich auf einmal mit fünf Fremden lachend im Aufenthaltsraum saß… Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie sich die „Situation“ mit meinen Mitbewohnern hier weiterentwickelt. Die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zu letzt und nachdem ich mich vor etwa einer Woche zwei Stunden lang mit einem der Studenten unterhalten habe (ohne dass Alkohol im Spiel war) ist die Hoffnung mehr als weit entfernt davon zu sterben! Allerdings ist dieser eine Student nun nicht mehr hier, sondern arbeitet in Deutschland. Jetzt wird erst Mal abgewartet und Tee getrunken. Wenn der normal „Schulalltag“ hier wieder anfängt werde ich ja merken ob sich etwas verändert hat.
Morgen wird erst mal Silvester gefeiert und am 1. Januar fahren Katja und ich für einige Tage nach Stockholm. Freu mich wirklich auf Stockholm – aber weniger auf die Schifffahrt dort hin… und dann schlafen wir auch noch in einem Hostel bei dem die Zimmer aus kleinen Booten bestehen…
Bis bald Ich wünsch’ euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr! Liebe Grüße Katrin