Hallo Welt! Und warum eigentlich?
Bald geht mein Frewilligendienst in Breslau auch schon los. Ich versuche noch einmal, meine Motivationen für einen Dienst im Ausland zusammen zu fassen und stelle mich kurz vor.
Ich bin Leopold, oder Leo, und habe vor wenigen Monaten mein Abitur bestanden. Nach zwölf Jahren Schule war das allerdings auch dringend nötig. Jetzt ist die Schule vorbei und einem stehen fast alle Türen offen. Tja, das sind dann allerdings so viele Türen, dass man gar keinen Überblick mehr hat. Dies war einer der Gründe, warum ich mich für mein Freiwilliges Jahr entschieden habe. Viel Wichtiger waren allerdings zwei andere Motive:
Ein Fremder sein
In den vergangenen Jahren bin ich immer viel und gerne gereist. Mit meiner Familie habe ich die großen Städte Europas gesehen, mit meinen Freunden habe ich viele Radtouren unternommen und so auch viel erlebt. Und auch sonst habe ich viel unternommen. Aber trotz alle dem habe ich nie wirklich eine andere Kultur kennen gelernt. Denn solche kurzen Reisen, auch wenn sie mehrere Wochen dauern, sind meist nur oberflächlich. In einer Woche kann man viel sehen und erleben, aber es fehlt ein tiefere Einblick in die Mentalität der Menschen.
Und vor allem das ist in Polen besonders interessant, denn das Land ist ein direkter Nachbar von Deutschland und beide Länder haben eine gemeinsame Geschichte. Aber dennoch ist mir sowohl auf meinen bisherigen Reisen nach Polen als auch im Gespräch mit Freunden aufgefallen, dass sich die Kultur, und vor allem die Einstellung und Mentalität der Leute, sehr unterscheidet.
Und das ist das Spannende an dem Freiwilligendienst. Ich habe ein Jahr Zeit, mich mit Polen auseinander zu setzen und die Sprache zu lernen. Zum anderen Lebe ich für ein Jahr in einer anderen Kultur und bin ein Gast und ein Fremder in diesem Land. Ich glaube, diese Erfahrung ist sehr wichtig, denn mein ganzes Leben habe ich nur in Deutschland gewohnt, und habe somit nur die andere Perspektive kennen gelernt, die des Einheimischen.
Ein Jahr helfen
Mein bisheriges Leben habe ich immer in vollkommener Sicherheit geführt. Zu jedem Zeitpunkt konnte ich mit Hilfe rechnen. Meine Eltern waren, und sind immer noch, ständig da, um mir unter die Arme zu greifen und mich zu unterstützen, wo es nur geht. Auf meine Freunde kann ich mich in jeder Situation verlassen und auch die Lehrer in der Schule haben versucht, mich zu födern. Außerdem konnte ich bisher auch immer auf die gute medizinische Versorgung zählen. Bei jedem Unfall hat ein Anruf genügt, und sofort war professionelle medizinische Hilfe auf dem Weg.
All diese Unterstützung und Hilfsbereitschaft so vieler Menschen in meinem Leben vergesse ich sehr schnell. Um sie zu würdigen möchte ich mich jetzt ein ganze Jahr dazu verpflichten, zu helfen. Ich möchte den Menschen etwas zurück geben.
Euer Leopol(an)d