Halbzeit
Es sind schon mehr als 6 Monate vergangen!
Halb·zeit
/Hálbzeit/
Substantiv, feminin [die]
Sport
1.Hälfte der Spielzeit
"in der zweiten Halbzeit drehte die Mannschaft auf"
2.Pause zwischen der ersten und zweiten Hälfte der Spielzeit
"bei Halbzeit stand es unentschieden"
Das Wort Halbzeit löst bei mir jedes mal eine gewisse Panik aus. Ob bei einem Spiel, das nicht so läuft wie ich gehofft hatte oder auch im Alltag. Wie kann es sein, dass schon sechs ganze Monate vorbei sind? Wenn ich das hör, fang ich direkt wieder an zu planen was ich noch alles machen will. Dabei merk ich aber dann doch plötzlich, wie viel ich eigentlich schon erlebt hab in den vergangenen sechs Monaten und dafür bin ich unendlich dankbar. Ich hab seit dem ersten Tag immer gesagt, dass ich alle anderen Freiwilligen Besuchen möchte, und davon hab ich auch die meisten schon getroffen: Manchester, Nottingham, Sheffield, London, Leeds und letztes Wochenende noch Portsmouth. Die einzigen Städte mit Freiwilligen die ich noch nicht besucht habe, sind die die etwas weiter weg und schwerer erreichbar sind, also Glasgow, Belfast, Liverpool und Plymouth. Aber dazu hab ich jetzt noch weitere sechs Monate Zeit.
In der letzten Woche in meiner ersten Halbzeit war ich sogar erstaunlich verplant. Direkt nachdem Ich keinen Besuch mehr hatte, bin ich an dem darauf folgenden Wochende nach Portsmouth gefahren. Die Zugfahrt wär in Theorie ziemlich einfach gewesen aber durch die ganzen Stürme und überflutungen, sind die Gleise überflutet gewesen. Also hieß es schonmal für mich statt einem Zug nehm ich jetzt drei verschiedene und fahr fast nach London rein nur um wieder in diese Richtung zu fahren. Aber ich habs geschafft und bin irgendwann angekommen. Vom Bahnhof aus, geht es einmal durch das Zentrum von Portsmouth um zu der WG zu kommen, und ich war direkt erstaunt - von den Erzählungen her klang Portsmouth ziemlich klein aber dafür war die Stadt Nachts sehr lebendig. Wir haben das gesamte Wochenende aber gut genutzt um einmal ganz Portsmouth zu erkunden und ich bin begeistert. Nur - wie ich in den Kommentaren unter meinem letzen Post ja auch erinnert wurde - hat leider Wales gegen Frankreich ganz knapp ein rugby Spiel verloren, was sehr enttäuschend war. Aber die Stadt selber ist traumhaft schön um zu leben auch wenn sie für Freiwillige sehr unpraktisch ist weil die einzigen guten Zugverbindungen nur nach London führen. Man ist direkt am Wasser, kann jeden Tag am Stand entlang spazieren, hat auch Nachts eine lebendige Stadt, und trotzdem ist es in den ganzen Wohngegenden ruhig. Es wär auf jeden Fall eine Stadt in der ich mir auch vorstellen könnte zu wohnen (obwohl ich irgendwie das Gefül hab, dass ich das zu ziemlich vielen Städten sage).
Am darauf folgenenden Dienstag - ein Tag vor Aschermittwoch - war "pancake day", also bin ich natürlich auch mit meiner Mitbewohnerin Pfannkuchen frühstücken gegangen. Und am Donnerstag traf ich mich mit meiner ehemaligen Managerin für den BANFF Mountain Film Festival in Cardiff. Das ist ein Filmfestival für Outdoor- und Abenteuerfilmen aus der ganzen Welt und es war super. Die Filme waren alle sehr unterschiedlich aber die zwei die mir am meisten gefallen haben war eins mit einer jungen Frau die in vier Jahren mit ihrem Fahrrad und Ruderboot um die Weltgereist ist; und das andere waren zwei Slacklining teams - die einen aus der USA und die anderen aus Mexico - und die haben eine Slackline über die Grenze gezogen, um durch ihr Hobby symbolisch die Länder zu verbinden.
Was ich richtig schön fand in der Woche, ist dass der 1. März - der erste Tag der zweiten Halbzeit - St. Davids Day war. St. David ist der Schutzpatron von Wales und sein Tag wird auch groß gefeiert. Wir sind dazu nach Cardiff gefahren um die Parade mitzuerleben und wurden natürlich auch von typischem Walisischem Wetter begleitet. In dem einen Moment hat es geschüttet, im nächsten schien die Sonne, und zwischen drin hat es auch mal gehagelt. Ich hatte zum ersten Mal auch die Chance die walisische Nationalhymne in echt zu hören.
Seit letzter Woche hab ich wieder Besuch also geb ich so gut es geht wieder mit dem wunderschönen Cardiff an und am Samtag fahren wir noch nach London für ein bisschen Sightseeing. Davon gibt es bestimmt wieder viele Bilder, schließlich ist London immer wieder beeindruckend, egal wie oft man hingeht. Bei mir geht es also mit vollem Schwung in die zweite Halbzeit und ich hoffe, dass ich es hinkriege genauso viel zu erleben wie in der ersten Halbzeit.
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