Hä, und was machst du da jetzt eigentlich?

Wir alle, die hier für youthreporter schreiben und wahrscheinlich auch ein Großteil der Personen, die hier Artikel lesen, machen, beziehungsweise haben einen Freiwilligendienst gemacht. Aber wie weit ist der ESK auch in der Gesellschaft und in Europa bekannt?

Zu allererst sollten einmal die Gründe für einen Freiwilligendienst geklärt werden. Du willst die Welt sehen? Besuche die anderen europäischen Länder! Du willst eine neue Sprache lernen, oder deine Sprachkenntnisse verbessern? Das geht am besten im Ausland! Du suchst nach neuen Herausforderungen und brauchst eine Auszeit von deinem Alltag? Schnuppere in neue Berufsfelder! Du weißt nicht, was du in Zukunft machen willst? Lerne viel über dich selbst, indem du dein gewohntes Umfeld verlässt! Du willst in eine neue Kultur eintauchen?  Lebe in einem anderen Land! Antworten auf so viele Fragen die Jugendliche aus ganz Europa beschäftigen, finden sich im ESK.

Aus den Fragen oben kann man sich auch sogleich zahlreiche Vorteile eines Freiwilligendienstes im Ausland herleiten. Ganz klar lernt man in einem fremden Land eine andere Sprache und Kultur kennen. Aber zusätzlich bildet man auch seine sozialen Kompetenzen weiter, lernt Selbstständigkeit und Unabhängigkeit und auch den Umgang mit Geld und das Leben ohne Eltern ohne Familie. Diese Aspekte sind wohl besonders für Leute, die frisch aus dem „Hotel- Mama“ kommen, von Bedeutung. Auch kann man durch den Freiwilligendienst, sei es durch Kontakte in der eigenen Stadt, oder durch die Trainings (On-Arrival und Mid-Term), Kontakte mit Leuten aus ganz Europa knüpfen und lernt so spannende Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten kennen. Die Tätigkeit beim Freiwilligendienst kann zur Selbstfindung helfen, und auch für den weiteren Lebens- und Berufsweg, auch aufgrund des Youthpasses, hilfreich sein.

Dem gegenüber sind natürlich auch die Nachteile zu nennen, die aber meines Empfindens nach definitiv nicht überwiegen. Ein anderes Land mit oftmals einer anderen Sprache bringt natürlich zahlreiche neue, ungewohnte, oftmals schwierige Situationen mit sich. Auch die Trennung von Freunden und Familie kann einem zu schaffen machen und eventuell in Heimweh übergehen. Aber diesen Herausforderungen ist sich wohl jeder, der ins Ausland geht, bewusst.

Und wie sieht es in den verschiedensten Gesellschaftsschichten aus? Laut Statistiken nimmt eher der kosmopolitische Teil der Gesellschaft am ESK teil. Das heißt der Großteil der Freiwilligen stammt aus jenen Gesellschaftsschichten, die es sich leisten können, wenn ein junger Mensch einmal ein Jahr lang nicht arbeitet und stattdessen die Welt entdeckt. Darum aber gehen die Bemühungen der EU in die Richtung, auch Benachteiligten, sei es geografisch, finanziell oder körperlich, einen Freiwilligendienst zu ermöglichen.

Und wo lernen die jungen Leute den ESK kennen? Ich persönlich habe weder in meinem näheren Umfeld, noch in der Schule oder ähnlichem vom ESK gehört. Ich fand ihn durch intensive Internetrecherche. Doch die meisten anderen Freiwilligen, mit denen ich darüber gesprochen habe, fanden durch Empfehlungen von Freunden und Bekannten zum Freiwilligendienst. Ebenso wurde uns bei unserem Seminar mitgeteilt, dass die mündliche Informationsübermittlung in Bezug auf den Freiwilligendienst definitiv die wichtigste ist, und in anderen Bereichen, gerade an Schulen oder in Bildungszentren, noch gearbeitet werden muss. Auch dort sollten die jungen Leute vom ESK erfahren.

Ich persönlich finde es sehr wichtig, dass alle jungen Menschen die Möglichkeit Europäischer Freiwilligendienst zumindest kennenlernen. Denn der ESK bietet so viele Möglichkeiten Europa zu entdecken und sich selbst weiterzubilden. Jedermann sollte zumindest wissen, dass es den ESK gibt!

Quellen:

https://europa.eu/youth/solidarity_en
https://www.jugendfuereuropa.de/news/10671-einigung-europaeisches-solidaritaetskorps-wird-das-neue-eu-programm-fuer-junge-menschen/
https://www.ein-jahr-freiwillig.de/dienstarten/europaeischer-freiwilligendienst-efd-evs