GRIECHENLAND | Faschingsbrauch
Während sich die Menschen in anderen Ländern schon auf Ostern vorbereiten, feiern die Griechen noch Karneval. Dafür erinnern die damit verbundenen Bräuche allerdings schon an die Maifeiern anderer Kulturen.
Dank eines griechischen Freundes weiß ich nun endlich (nach vier Wochen Rumrätseln) warum überall diese komischen Berge voller Holz liegen.
In Griechenland ist es an Fasching Brauch, dass in jedem Dorf mehrere Leute zusammen Holz sammeln und auf einem Haufen stapeln. Hier, in Litochoro, sind es bis jetzt drei Stapel.
Ihr müsst Euch das so vorstellen: in einem Kreis wird soviel Holz wie möglich gestapelt und in der Mitte von diesem Holzhaufen steht eine kleine Hütte. Und in dieser Hütte lebt und schläft Tag und Nacht jemand. Wir haben uns gefragt, ob diese Leute vielleicht kein Geld haben, um in einen Club zu gehen, weil sie nur in dieser Hütte waren und da gefeiert haben. Aber der Sinn ist, dass diese Leute auf den Holzhaufen aufpassen. Damit keiner ihr Holz stehlen und einem anderen Team geben kann.
Am Faschingssonntag dann werden all diese Holzhaufen angezündet. Der Sieger ist, dessen Haufen am größten ist und am längsten brennt. Die Mannschaft hat dann für ein Jahr den Respekt des ganzen Dorfes und kann mit stolzgeschwellter Brust herumstolzieren. Aber einen wirklichen Preis gibt es nicht.
Diesen Brauch find ich etwas komisch, aber auch sehr interessant. So etwas gibt’s in Deutschland nicht.
Ach ja, für alle, die es noch nicht wissen: in Griechenland ist Fasching erst jetzt. Das bedeutet, ich habe dieses Jahr zweimal Fastnacht! *Helau*