Frühlingsgefühle
Sonne - Blumen - gute Laune
Hi guys,
am Wochenende war ja offizieller Frühlingsanfang und da der Frühling hier in Nordirland etwas ist auf das ich mich total gefreut habe (nachdem mir unzählige Menschen davon vorgeschwärmt haben), will ich die Gelegenheit gleich am Schopf packen und ein kleines Update von der grünen Insel geben. Ohne lange um den heißen Brei rumzureden - die Schwärmer haben nicht übertrieben und ich kann nun aus eigener Erfahrung bestätigen dass das Erwachen der lebensbringenden Jahreszeit wirklich wunderschön anzusehen (und anzuhören, fühlen, riechen,..) ist. Seit bestimmt zwei Wochen verleugnet der Himmel seine klischeehafte Regennatur und in der Sonne wird es schnell so warm, dass wir zum Mittagsessen im T-shirt im Garten sitzen können. Ihr werdet vielleicht lachen, aber schon jetzt bin ich froh eine bisschen Sonnencreme eingepackt zu haben, denn mit der ständigen frischen Brise vom Meer her passiert es ganz leicht, dass man die Intensität der Sonnenstrahlung sogar unterschätzt.
Mit dem Temperaturantstieg kommt natürlich auch die Zeit der Blumen, blühenden Bäumen, Insekten und des Gärtnerns. Mit einigen Freiwilligen haben wir sogleich ein Projekt gestartet in dem wir unser eigenen Gemüse für Causeway anbauen wollen. Im Moment sind wir noch sehr in den Anfangszügen und mehr mit dem Herrichten von Beeten beschäftigt (gestern habe ich wortwörtlich meinen halben freien Tag mit dem Sieben von Kompost verbracht) und ob es wirklich so realistisch ist unzählige Arten von Gewächsen zu pflanzen welche erst im Herbst (wenn ein Großteil der jetzigen Freiwilligengruppe nicht mehr da ist) reif sein werden weiß ich nicht, aber mit ein paar Radischen, Salad, Kräutern und anderen Dingen die direkt vom Beet in den Mund wandern können wollen wir definitiv anfangen. Einer unserer Gemeinschaftsbereiche sieht inzwischen auch schon aus wie ein kleines Gewächshaus: hier spießen erste Blättchen von Rauke oder Kohl aus den Ziehtöpfchen, dort liegen Kartoffeln zwischen Äpfeln um zum Austreiben angeregt zu werden und daneben stehen Blumentöpfe mit Chilli Pflänzchen, die eine Freiwillige für alle interessierten eingepflanzt und zum aufs eigene Zimmer stellen bereitgestellt hat. Die ganze Gärtnerei bietet natürlich auch Anstoß zu neuen Aktivitäten mit den Residents: wenn wir alle es als Kinder geliebt haben Mama beim Blumengießen zu helfen oder Kressesamen beim Wachsen zuzusehen, warum sollte es die Residents nicht auch mit Freude erfüllen? Zudem ist das Beobachten und Miterleben des gesamten Lebenszyklus von (Nutz)Planzen, vom Vorbereiten der Erde über das Sähen und Gießen bis hin zum Essen der Erträge, eigentlich ein enorm wichtiger Betandteil der Camphill Lebensweise.
Von Vogelgezwitscher und frühem Tageslicht aufgeweckt zu werden hebt die allgemeinen Lebensgeister natürlich ungemein und die ganze Community scheint sich in einem hoffnungsvollen Erwartungszustand zu befinden, voller Vorfreude auf baldige Exkursionen (auf Freiwilligenseite), den lang ersehnten Urlaub (viele Angestellte) und die herannahende Ostereiersuche (besonders auf Seiten der Residents). Um den öffiziellen Frühlingsanfang gebührend zu begrüßen hatten wir am Wochenende schon eine sehr nette Grillparty auf einem der Community gehörenden Feld nicht weit von hier und ich freu mich auf viele kommende Lagerfeuer am Stand und ausführliche Spaziergänge.
Was sonst noch so los war während der letzen Wochen? Am 17. März war St. Patricks Day der, obgleich ursprünglich aus der Republik Irland, hier mit viel Enthusiasmus gefeiert wurde. Zwar waren wegen den immer noch andauernden Kontaktbeschränkungen die üblichen Gesellschaftstänze und großen Partys nicht möglich, aber zumindest gab es für die Residents wie ich finde eine sehr nette Alternative in Form eines Cafés, wo sich alle gerne mit heißer Schokolade (natürlich mit Marshmellows) und grünem Kuchen verwöhnen ließen. Passend dazu haben wir im Faoundation Course an diesem Tag natürlich über irische Mythologie gesprochen und die scheint es ganz schön in sich zu haben! Selten habe ich jedenfalls von so vielen verworrenen Geschichten, komplizierten Verwandschaftsverhältnissen und sonderbaren Namen gehört wie an diesem Tag...
Besonders glücklich bin ich im Moment auch noch über eine andere Sache: ich habe hier ein Cello gefunden auf dem ich spielen kann wann immer ich will und dass nach einem Seitenwechsel und ein paar kleineren Reparaturen sogar ganz nett klingt! Ein super Ausgleich für Tage and denen man einfach schon mit zu vielen Menschen im Kontakt war um sich in großem Tohuwabohu entspannen zu können ... :)
Ich melde mich wie immer wieder wenn es Neuigkeiten gibt und wünsche viel Spaß beim Bestauen der paar Schnapschüsse aus den letzten Tagen die ihr in der Bildergalerie findet ;)
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