Freud und Leid liegt nah beieinander
Für LikeWater ist seit einer Woche Gefühlschaos angesagt. In Riga angekommen wartet so viel Neues und Unbekanntes auf sie. Es gibt viel zu sehen, aber auch vieles zu verarbeiten. Gefühlsachterbahn vorprogrammiert.
Hallo Ihr Lieben!!
Erst einmal vielen Dank für die vielen E-Mails und Anrufe! Ich hab mich echt sehr gefreut! Mittlerweile liegt meine erste Woche in Riga hinter mir. Da wollte ich schnell ein paar Eindrücke dalassen, damit ihr daheim eine Vorstellung von meinem neuen Leben kriegt.
Nach einem leicht chaotischen Flug (in Kopenhagen bin ich knappe zwei Stunden quer über den Flughafen gehetzt, weil ich nicht wusste, wo ich meine Bordkarte abholen muss), und viel, viel Nervosität holten mich in Riga dann zwei Mädchen ab, die das komplette Antibild des lettischen Klischees sind. Von allen Seiten bekam ich vor meiner Abreise zu hören, dass Lettinen etwas... wie soll ich sagen...freizügig wären. Die beiden dagegen sahen aus wie zwei Vollzeit-Hippies. Ist nicht böse gemeint! Aber ein bisschen verblüfft war ich schon.
Denn beide Mädels waren außerdem sehr klein und schienen mir etwas jung. Sind sie auch. beide 18. Trotzdem sind sie meine Mentorinnen und scheinen mir sehr klug, nett und engagiert. Dann kam ich erstmal in meiner Wohnung an. Wir (mein Mitbewohner, der Probleme mit dem Visum hat und voraussichtlich Samstag kommt) und ich wohnen in einer sehr gemütlichen 3-Zimmer-Wohnung mit Balkon und Wohnküche. Und weil ich erster war, krieg ich das größere Zimmer. Ha! :-)
Am nächsten Tag holte mich Marco von meiner Wohnung ab. Marco ist 22 und auch Freiwilliger in meinem Projekt, allerdings nur noch bis Januar. Er ist wirklich der höflichste Mensch, den ich jemals getroffen habe! Und überhaupt, sehr nett und zuvorkommend. Drei Stunden lang hat er mir Riga gezeigt. Danach ging’s für mich gleich zum On-Arrival-Training. Also volles Programm schon am ersten Tag. Ich werd versuchen, mich ein bisschen kürzer zu fassen.
Das Training war super, in einem sehr niedlichen kleinen Haus mit Sauna und Tümpel vor der Tür. Außerdem hab ich viele neue Leute kennen gelernt, die ich Zukunft hoffentlich noch öfter sehen werde. Mit einigen von ihnen habe ich auch das Wochenende verbracht. Wir waren in einigen Bars und haben ein paar Spaziergänge gemacht. Alles in allem also eine gute erste Woche, auch wenn vieles natürlich seine Zeit brauchen wird. Denn so ganz alleine in einem fremden Land ist man natürlich viel verletzlicher. Deswegen schwankt meine Stimmung oft und Kleinigkeiten bringen mich aus der Bahn. Jetzt wo mein Mitbewohner noch nicht da ist, ist die Wohnung abends schon sehr leer. Deswegen hoffe ich, dass sich in den nächsten Tagen noch einige neue Kontakte entwickeln. Am Freitag gibt Marco eine Pizza-Party bei sich zu Hause. Und Samstag gibt’s eine Volunteer-Party in Auce (leider noch keine Ahnung wo das liegt, aber das wird schon noch ). Und am Donnerstag kommt ja Frieder. Also hopefully more to come... :-) Viele liebe Grüsse, ich hab Euch lieb und vermisse Euch,
Sandra