Frankreich, das ist...

Ich bin ständig dabei nach kulturellen Unterschieden zu suchen, aber irgendie will mir das nicht gelingen. Ich weiss, dass ich das damals in Reims schon schwer fand und es nie wirklich geschafft habe, dieses wenn auch nur leicht anderes Lebensgefühl in Worte zu fassen.

Die ein wenig greifbareren Unterschiede hingegen sind viel einfacher festzuhalten: Frankreich das ist ein Land in dem die Busfahrer mitten auf der Strasse anhalten um ihre Fahrgäste einsteigen zu lassen, ein Land in dem es in jedem Supermarkt 2 Regale voller Mikrowellenessen gibt, ein Land indem man aus Schüsseln trinkt und sich Küsschen zu Begrüssung gibt. Ein Land in dem es kein Vollkornbrot gibt, in dem man auf dem Wochenmarkt Pferdefleisch kaufen kann und es bei McDonalds keinen Veggieburger gibt. Ein Land, das Kultur für jeden zugänglich macht, ein Land mit Stil und Tradition und ein Land in dem auf der Computertastatur das Scharf-S fehlt. Ein Land dessen Hauptstadt Metrostationen hat, die so riesig sind, dass man sie mit Laufbändern durchqueren muss, eine Stadt in der es so viele verschiedene Sprachen wie Sehenswürdigkeiten gibt und in der Arme und Reiche so dicht beieinanderleben, dass ganze Familen auf der Strasse vor den verschlossenen Toren einer pompösen Villa schlafen müssen.

Paris, das ist 24 Stunden Kultur, neben 24 Stunden gestresster Menschen und 24 Tausend Touristen, die sich immer und überall in Massen tummeln - die Kamera im Anschlag. Paris das ist international, Paris das ist wunderschön und riesengross. Paris, das ist die Anonymität einer Grossstadt und die Einsamkeit inmitten von Millionen Menschen.