Flashmob und Schulnews
Um jetzt mit dem Januar endgültig abzuschließen: Flashmob und Beispiele aus der Schule
Im Januar fand dann noch das Ereignis in der Region schlechthin statt: Unser Flashmob. Montag morgen in Hrastnik ging es los, nachdem wir zuvor alle 11 dort übernachtet und nochmal last-minute geprobt hatten. Müde quälten wir uns von unseren Luftmatrazen und machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Dort angekommen tarnten wir uns als normale Pendler und warteten bis Anya, unsere »Kamerafrau«, uns ein verabredetes Zeichen gab. Dann fingen 3 von uns an wie wild los zu tanzen und der Rest folgte nach und nach. Zunächst schauten die Leute recht verduzt und perplex doch dann begannen einige zu lachen und filmten uns sogar. Am Ende ernteten wir zudem Applaus und die Leute lasen interessiert die Flyer űber den Europäischen Freiwilligendienst, die wir ihnen in die Hand drückten. Das ganze diente ja als Werbeaktion, zum einen für den EFD und zum anderen auch für die Jugendzentren der Region (Hrastnik, Trbovlje, Zagorje, Litija). Nach unserer Vorführung hüpften wir schnell mit den Passanten in den Zug und stiegen schon eine Station später in Trbovlje wieder aus, wo wir 20 Minuten warteten, um kurz vor der Abfahrt des nächsten Zuges in Richtung Ljubljana das Gleiche nochmal durchzuziehen. Auch hier waren viele Arbeiter und Schüler anwesend, die jeden Morgen nach Ljubljana fahren. Gleiches Spiel dann auch in Zagorje, nur, dass wir hier eher negative bis gar keine Reaktionen erhielten. Manche Leute blickten hier nicht mal von ihrem Smartphone auf, als wir loslegten. Das war ein bisschen enttäuschend für uns, da wir den Flashmob zum Großteil ja auch machten, um zu zeigen, dass uns die Region gefällt, wozu wir auch Schilder mit »Trbovlje is FUN!« (und analog für die anderen Orte) zeigten. Wir fuhren zwar nach Zagorje auch noch nach Litija, doch da wir den Zugfahrplan etwas vercheckt hatten, waren kaum Leute da, sodass wir am Ende nicht tanzten. Dies holten wir dann aber am darauffolgenden Tag am Nachmittag nach. Zudem tanzen wir noch Donnerstag morgen an der großen Bushaltestelle in Zagorje, wo auch einige meiner »Schüler« jeden Tag auf den Bus zur GESŠ warten. So natürlich auch an diesem Tag, an dem sie mich dann später in der Schule noch darauf ansprachen, ob ich so was öfter mache, was mich zum Lachen brachte. Im Gegensatz zum Bahnhof von Zagorje waren die Reaktionen an der Bushaltestelle sehr positiv und trösteten uns darüber hinweg. Das beim Flashmob einstandene Video findet man auf Youtube unter »MCLitija Flashmob«. Insgesamt hat das ganze Projekt riesig Spaß gemacht und ich hoffe, dass es uns gelungen ist den Bewohnern von Zasavje zu zeigen, dass wir uns wohl in der Region fühlen und sie auch etwas für den EFD zu begeistern. Vergangene Woche habe ich das Flashmobvideo und die restlichen Flyer auch noch in der Schule genutzt, da ich eine Stunde zum EFD für die Abiturienten gehalten habe. Obwohl für sie dieser Freiwilligendienst auch eine Möglichkeit jetzt nach dem Abitur ist, wissen leider nur sehr wenige davon, bzw. ist es in Slowenien noch sehr üblich nach dem Abi gleich an die Uni zu gehen und kein »Gapyear« zu machen.
Somit wären wir auch beim Thema Schule. Ich bereite nun immer mehr Stunden mit vor und die Lehrerinnen fragen mich regelmäßig zu meinen Ideen zu einem Thema. So bereite ich viele Einstiege in neue Themen vor, z.B. zum Bodensee, wo ich verschiedenste Bilder rund um den Bodensee gezeigt habe und die Schüler habe raten lassen, wo all diese Aufnahmen herkommen könnten. Auch zeigte ich noch ein kleines Video mit einer Art »Bodenseerap«. Ich versuche generell viel mit Bildern und Videos zu arbeiten, da ich denke, dass es für die Schüler dann lockerer und abwechslungsreicher ist. Auch Gruppenarbeit finde ich super, sodass wir zum Thema »Deutschsprachige Länder« drei Plakate zu Deutschland, Österreich und der Schweiz gemacht haben, allerdings nach dem Schema, dass die drei Gruppen von Schülern immer nach 20 Minuten die Plakate austauschen mussten, sodass jeder etwas zu jedem Land schreiben musste. Für die erste Klasse hatte ich mir zum Thema »Essen und Einkaufen« ein Miniprojekt überlegt bei dem sie in Kleingruppen erst Einladungen an ihre Freunde, dann ein Menü und anschließend noch einen Einkaufszettel für ihre gemeinsame Geburtstagsfeier schreiben mussten. Auch bei den Älteren machten wir Gruppenarbeit zum Vergleichen verschiedener Berufe, bei der am Ende immer zwei Schüler mit den Argumenten der ganzen Gruppe gegeneinander diskutieren mussten. Allerdings ist natürlich nicht immer alles Gruppenarbeit. Die Körperteile beispielsweise habe ich den Schülern einfach an mir gezeigt und sie mussten auf ein vorbereitetes Blatt mit den deutschen Begriffen dann noch die Slowenischen ergänzen. Oder anderes Beispiel: Letzten Freitag habe ich in der ersten Klasse die Uhr erklärt und das lief dann schon eher wie Standardunterricht ab, dass ich eben an der Tafel stand, eine Uhr gemalt habe und die verschiedenen Begriffe, Fragen und Antworten rund um Uhr und Zeit erklärt habe. Allerdings kannte ich die meisten Begriffe auf Slowenisch, sodass es für die Schüler dann doch wieder etwas lustig und auch spannend war, wenn die Deutsche versucht die Uhrzeit auf Slowenisch richtig zu sagen. Alles in allem darf ich viele auch kreative Ideen im Unterricht miteinbringen und mehr mitbestimmen, was bis jetzt sehr gut läuft. Außerdem klappt jetzt auch meine Deutschkonversation mit den Jüngeren besser. Wir spielten in einer Stunde zusammen Memory zu verschiedenen Wortschätzen und in einer anderen redeten wir über Hobbies und was man in der Freizeit noch so alles machen kann. Mit den Älteren mache ich jetzt immer einen kurzen Grammatikteil in jeder Stunde, bei dem ich ihnen auch Blätter mit Tabellen gebe, sodass sie sich im normalen Deutschunterricht dann leichter tun und auch wirklich etwas vom zusätzlichen Deutschunterricht haben. Dennoch kommt der Spaß nicht zu kurz, auch hier spielen wir ab und an, z. B. »Wer bin ich?« oder eine abgewandelte Form von Tabu. Mir ist es sehr wichtig, dass die Schüler zwar Deutsch sprechen und sie sich so verbessern, aber vor allem auch, dass sie Spaß dabei haben und somit das Lernen der Sprache als angenehmer empfinden.