Feuerwehr hautnah
Das mich bei ihrem Freiwilligendienst in Estland in einer Feuerwehrschule wohnt, gab ihr Gelegenheit, eine Übung aus nächster Nähe mitzuverfolgen. Mehr noch: Sie konnte sogar selbst dabei mitmachen.
Ich bin jetzt mittlerweile seit fünf Monaten in Estland. Da ich das Glück habe, in einer Feuerwehrschule zu wohnen, konnte ich gestern bei realitätsgetreuen Übungen der Feuerwehrstudenten dabei sein. Es war zwar ziemlich kalt, aber trotzdem ein Erlebnis, dass ich so schnell wohl nicht vergessen werde.
So konnte ich mal ganz aus der Nähe beobachten, wie man ein Haus löscht und Leute aus Autos gerettet werden. Und ich muss sagen, dass manche Sachen echt schon überraschend waren. Vor allem, wie viel da besprochen werden muss, bevor es zur Sache geht, weil sonst alles in heillosem Chaos endet.
Eine Übung war in einem zusammengebrochenen Haus, wo die Feuerwehrleute Opfer bergen mussten. Dabei hätte es sogar fast ein Opfer unter den Feuerwehrleuten selbst gegeben, weil einer in einen Schacht klettern musste, aber der Sicherer irgendwie ein bisschen schnell das Seil losgelassen hat. Ich glaub das war erstmal eine Schrecksekunde für alle von uns, aber zum Glück ist alles gut gegangen.
Am besten fand ich allerdings die Übung, bei der ich selbst als Opfer mit einbezogen wurde. Es wurde ein Autounfall simuliert und dabei wurde ich aus dem Auto in eine Felsspalte geschleudert. Ich durfte allerdings kein Englisch sprechen. Ich war echt überrascht, wie lange mir die ganze Aktion zu dauern schien. Ich habe zwar fast alles verstanden, was die Feuerwehrleute unternommen haben, aber trotzdem verging die Zeit unglaublich langsam. Vielleicht kam das dadurch, dass keiner mit mir sprechen konnte (ich konnte ja nur Deutsch :-))
Trotzdem war ich beeindruckt, wie die Schüler die ganze Situation gemeistert haben, mich aus der Spalte gerettet haben und dann einen echt steilen, total verschneiten Berg hochgezogen haben und überhaupt so cool geblieben sind, obwohl sie mir ja nichts erklären konnten.
Trotzdem kann man nur hoffen, dass man nie in die Situation kommt, gerettet werden zu müssen (egal ob zu Hause, oder in einem anderen Land), weil es auch schon ohne Verletzungen unglaublich unangenehm ist.
Trotzdem war es eine gute Erfahrung für mich und ich habe auf jeden Fall eine riesige Hochachtung vor Feuerwehrleuten bekommen.