Euskadi - Das Baskenland
Von der ETA habe ich lange nichts gehört oder gelesen. Liegt das an meinen Spanischkenntnissen, oder ist wirklich in letzter Zeit nichts passiert? Wie auch immer, vor zwei Wochen noch hatte es nicht geklappt, dafür an diesem Wochenende!
Von der ETA habe ich lange nichts gehört oder gelesen. Liegt das an meinen Spanischkenntnissen, oder ist wirklich in letzter Zeit nichts passiert? Wie auch immer, vor zwei Wochen noch hatte es nicht geklappt, dafür an diesem Wochenende!
Am Donnerstagabend machten wir uns auf Richtung Bilbao. Im Bus lief das Video “Lo que piensan mujeres” (Was Frauen wollen). Wahrscheinlich war ich der Einzige, der diesen Film noch nicht kannte. Dafür aber verstand ich eine ganze Menge. In Bilbo (Bilbao) holten uns, Simone und ich, die beiden Elizabeth (Österreich) und Merete (Norwegen) ab. Wir kochten noch gemeinsam in der schönen, aber kalten Wohnung, gleich in der Altstadt.
Die Wohnung ein Altbau, gemauerte Wände, von Holzbalken durchzogen, kleine Fensterchen - richtig gemütlich! Wir plauderten noch eine Weile, doch nicht allzu lange, da die beiden am Freitag arbeiten mussten.
Wir hatten uns diesen Tag frei genommen, besichtigten die Stadt; natürlich auch das Guggenheim- Museum. Die Architektur des Museums ist echt beeindruckend, die ausgestellten Exponate eher gewöhnungsbedürftig - moderne Kunst, eben nicht ganz so mein Kunstinteressenbereich. Außerdem war auch noch eine Etage gesperrt, da eine neue Ausstellung vorbereitet wurde. Schade, so sahen wir nur einen Teil.
Interessant war es aber auf jeden Fall, und die Stadt ist auch schöner, als vorher erwartet. Aber den Ruf der Industriestadt wird sie trotzdem nicht los. Am Abend war natürlich Fiesta, es war Halloween und wir gingen in einen Pub. Wir trafen uns mit drei Mädchen, die als Aupair in der Stadt sind; alle ebenfalls aus dem Osten Deutschlands (Ach, ist die Welt doch klein!)
Am Samstag machten wir einen Ausflug ins nahe gelegene Gernika (Guernica). Das Dorf verdient seine Berühmtheit eigentlich nicht, welche es durch das gleichnamige Gemälde von Pablo Picasso erlangt hat. Doch für Euskadi (Pais Vasco, Baskenland) hat es eine enorme Bedeutung. Schon seit dem Mittelalter tagten in einer Residenz Parlamente, war immer eines der politischen Zentren. An den deutschen Bombenangriff während des spanischen Bürgerkrieges 1937 erinnern zwei Mahnmale in einem Park, mehr aber auch nicht.
Wie im Norden so üblich, regnete es mehr oder weniger den ganzen Tag, aber wie waren ja gewarnt worden. Am Abend schauten wir in einer Bar das Fußballspiel von Real Madrid gegen Athletic Bilbao an, schade, dass es nicht hier war. Das Publikum energiegeladen, fieberte mit ihrer Mannschaft mit, leider half es nicht.
Am Sonntag dann der krönende Abschluss unserer kleinen Reise: Donostia (San Sebastian)! Die Stadt ist wunderschön, liegt an einer Bucht, Sandstrand… Das Hinterland bergig, also für jeden Geschmack etwas! Dazu Bombenwetter, was ich von dem in Palencia nicht behaupten kann.
Doch leider waren wir zeitlich eingeengt, da unser Bus schon am Nachmittag ging, wir aber erst am Vormittag eingetroffen waren. In der kurzen Zeit konnte ich mich gar nicht satt sehen. Ich hätte wohl noch eine kleine Ewigkeit auf die Stadt, Bucht und Meer blicken können, echt beeindruckend.
Das war also ein Ausflug in eine Region, die gerne autonom wäre, in der aber nur erschreckende 20% der Bevölkerung Baskisch sprechen, erschreckend, wenn man bedenkt, dass sie so patriotisch sind!