Es wird kälter
Hallo!
Hallo!
Man lernt doch immer wieder dazu – zum Beispiel dass England auch Sommer- und Winterzeit hat! Abends ist es jetzt hier schon ganz schön dunkel und kalt ist es auch geworden. Wobei das die meisten nicht besonders stört (richtige kalt wird es eh erst im Februar...), wer als Engländer durch gehn will, darf abends höchstens ein T-Shirt tragen. Und die Weihnachtszeit hat angefangen! Mal davon abgesehen, dass es in Bath ein 25th December Geschäft gibt, das das ganze Jahr gut besucht ist, tauchen nun überall Weihnachtsdeko und Weihnachtssonderpreise auf. Nur Lebkuchen gibt’s hier nicht.
Was gibt’s sonst neues? Im Oktober hatten wir in Bath „Ted’s Big Day Out“, ein Wohltätigkeitsevent, bei dem Geld für die Frühgeborenenabteilung der Klinik gesammelt wurde. In der Nursery hieß das, jeder muss verkleidet kommen (ich ging als Kaninchen), und die Kinder durften Sandwichs machen und Muffins backen. Ted steht für Teddybär, und ist eigentlich ein Mann in einem zwei Meter großen Bärenkostüm. In der Woche darauf kam Ted dann noch mal zu Besuch und hat mit den Kindern gespielt.
Außerdem hab ich nun zum ersten Mal eine Woche Schulferien in England erlebt. In dieser Zeit arbeiten wir in einem Holiday Club, in dem die Kinder jeden Tag von acht Uhr bis halb sechs untergebracht werden. Wir waren immer entweder vormittags oder nachmittags dort und haben so ziemlich das gleiche gemacht, wie im After School Club: mit den Kinder spielen und dafür sorgen, dass sie etwas essen. Ich muss sagen, dort zu arbeiten hat mir sogar mehr Spaß gemacht, als im ASC, da wir einfach viel mehr Zeit zum Spielen hatten, und auch mal Sachen für den nächsten Tag liegen lassen konnten. Ein paar Kinder kannten wir schon von unserer normalen Arbeit, aber die meisten kamen nur zum Holiday Club, somit war es auch mal interessant, neue Gesichter zu sehn.
Inzwischen haben wir schon zweimal Besuch bekommen. An einem Wochenende kamen drei andere Freiwillige, die wir beim On-Arrival-Training kennen gelernt haben, Verena aus Taunton und Soraya und Sylvia aus Hereford. Leider waren Maria und ich an diesem Wochenende krank und konnten nicht besonders viel mit ihnen unternehmen, aber wir hatten einen sehr schönen Videoabend mit beiden Bridget Jones Filmen (ich bin nur im Kissen versunken – wie können einem dauernd solche Sachen passieren?) und wir wurden gleich samstags und sonntags einmal mit einem spanischen Kartoffelomlett und einmal mit einem italienischen Spaghettigericht bekocht. Dieses Wochenende kam eine Freundin von Doris, die im Moment in London arbeitet zu Besuch. Mit ihr machten wir einen Stadtrundgang und besuchten abends ein thailändisches Restaurant.
Größere Reisen haben wir nicht mehr unternommen, aber ich war nun schon zweimal in Bristol gewesen, einmal zum Shoppen (viiiiiiel besser als in Bath, es gibt dort eine tolle Einkaufsstraße) und noch mal ein bisschen kultureller. Maria und ich besuchten die Red Lodge, ein altes Gebäude mit dem ältesten Eichenzimmer Englands und das City Museum von Bristol, das in der Uni untergebracht ist. Dort gibt es alles Mögliche, angefangen von einem ägyptischen Teil über Dinosaurierskelette und Mineralien aus ganz Britannien bis zu Gemälden aus drei Jahrhunderten und aus ganz Europa.
Das Zusammenleben im Flat klappt nun auch wirklich gut. Wir haben einen Reinigungs- und einen Regelplan aufgestellt, was sich wirklich gelohnt hat. Nur unseren Franzosen sehen wir so gut wie nie, er isst nicht mit uns und geht nicht mit uns aus, aber mittlerweile stört uns das auch nicht mehr, da wir ihn immer wieder gefragt haben, er es aber trotzdem vorzieht, die Zeit in seinem Zimmer zu verbringen.
Das war’s mal wieder, heute Abend werden wir uns das Feuerwerk für die Bonfire Night (ich hoff, das wird so geschrieben) ansehen und jetzt geh ich zur Arbeit, liebe Grüße an alle, Katharina