Erster Tag
ganz viel çok güzel
Nachdem am 1. September verspätet von Düsseldorf (diese Stadt :S) losgeflogen und pünktlich angekommen waren(inklusive durch meine Vergesslichkeit im Bezug auf Farben und Größen bedingte Koffersuche) wurden wir von unserer Kontaktperson Hülya herzlichst in der Türkei aufgenommen. Einige Minuten Autofahrt durch Istanbul, mitsamt schockierender Verkehrserlebnisse später, hatte Hülya uns dann soweit Mut gemacht, dass wir dachten, wir wären bereit, die Mitarbeiter unserer Einsatzstelle kennen zu lernen (die gerade zufällig mit ihrem echt klischeemäßigen türkischen Minibus bei Ikea in Istanbul waren um Baby-Hochsitze zu kaufen). Mit ihnen sollten wir dann die drei (oder auch fünf) Stunden nach Düzce fahren. Ein paar Minuten mussten wir noch mit unseren großen Koffern auf dem Ikea-Parkplatz warten, aber dann kamen unsere Arbeitgeber/Zweitfamilie auch schon. Viele Umarmungen und Küsschen und Merhabas prasselten auf uns nieder und wir versuchten natürlich ein bisschen Türkisch zu sprechen. Das hat aufgrund von lauten Wind im Bus mit offenem Fenster und ständig aufheulenden Krankenwagen Sirenen zuerst nicht so gut geklappt. Doch beim ersten Stopp (sehr türkisch beim Burgerking) konnten wir herausfinden, dass wir einen Hund namens Tomy haben würden und dass der einzige männliche Mitarbeiter der Einrichtung (Murat) vier Cousins hat, die in Köln leben und bei Ford arbeiten.
Außerdem wurden wir einfach beide Veronika genannt, da mein Name einfach zu komisch ist (dies sollte sich auch am darauf folgenden Tag nur ganz langsam ändern :D) Aber da wir beide einfach die meiste Zeit "çok güzel" sagten, war alles prima und in Ordnung. :)
Die Autofahrt war, wie schon angedeutet, SEHR türkisch, unangeschnallt im Minibus, zuweilen schöne türkische Musik, offenes Fenster und überall Unfälle am Straßenrand. Ansonsten war die Aussicht grandios und das sogar ziemlich lange, denn aus dem ja sehr faszinierenden Istanbul muss man ja auch erstmal raus kommen. Nachdem wir das geschafft hatten, waren wir schon fast in Düzce angekommen. Natürlich mussten wir eine Stunde nachdem wir bei Burgerking gewesen waren, nochmal anhalten um Çay/Tee zu trinken, aber das war klasse, denn nun sind wir richtig auf den Geschmack gekommen (heute 9 Tassen). Als wir dann endlich in unsere neue Heimat Düzce kamen, wurden wir hauptsächlich von Melonenhaufen und Ekmek/Brot-Läden begrüßt.
Unser neues Zuhause, das Nilüfer Kinder-und Frauenzentrum, sah ganz anders aus als erwartet. Ein sehr langes, bunt angemaltes (innen und außen) Haus mit ganz vielen bunten Wimpeln vor einer wunderschönen Bergkulisse hatte ich mir für meinen Teil nicht vorgestellt. Umschmeichelt werden diese Berge noch von vielen arabisch anmutenden Plattenbauten, die die Regierung wohl nach dem letzten Erdbeben aus dem Boden gestampft hat. Auf jeden Fall ist die Landschaft sehr malerisch und auch die Farben sind sehr schön (so südlich-braun-grün).
Man ließ uns auch recht schnell allein im Zentrum und nachdem wir alles ausgepackt und uns ein bisschen eingerichtet hatten, fielen wir auch schon todmüde ins Bettchen (Veronika mit König-der-Löwen- und ich mit Ninja-Turtle-Kissen).
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