Eine Reise in die Vorgeschichte
Ist es überhaupt möglich, auf eine Zeitreise zu gehen, um einen kurzen Moment lang zu versuchen wie die uralten Stämme zu leben? In Tschechien auf jeden Fall. Das erste Camp für Kinder unter dem Titel „Eine Reise in die Vorgeschichte” ist leider schon vorbei, aber die Erlebnisse bleiben bestimmt noch lange in den Köpfen der Teilnehmer. Hier ein kurzer Bericht darüber.
Für viele Kinder bedeuten die Sommerferien eine sorglose Zeit, wenn sie einfach von der Schule abschalten können. Die Mehrheit der Kinder verbringt sie zusammen mit den Eltern, doch oft muss eine Alternative gefunden werden, weil die Eltern arbeiten müssen. Eine perfekte Lösung für sie ist die Teilnahme an einem Camp, das meistens von den Schulen oder anderen Organisationen durchgeführt wird. Die Thematik ist sehr unterschiedlich und dem Kinderalter angepasst. In Tschechien, wie auch in vielen anderen Ländern, ist das Camp eins der beliebtesten Zeitvertreibe für die Kinder im Sommer. Das Camp, an dem ich teilgenommen habe, war ein reines Vergnügen für seine Teilnehmer. Das Programm hat sowohl informative Elemente über die Vorgeschichte aber auch reine sportliche oder bildende Aktivitäten beinhaltet. Zweifellos hat jeder etwas für sich gefunden.
„In einem prähistorischen Dorf, unter dem glänzenden Stern haben die Urmenschen ihren Schmaus. Alt und Jung, Frauen, Kinder und Männer sprechen über die großen Taten.” Von Montag bis Freitag, jeden Tag von 8 bis 16 Uhr erklang fröhlich diese Hymne beim Gitarrespielen. 35 Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren haben schon auf neue Herausforderungen gewartet. Jeder Junge hat eine Hose und jedes Mädchen einen Rock bekommen, die sie nach einem Urmensch gestalten sollten. Ein braunes T-Shirt mit dem Namen darauf mussten sie jedoch selber basteln. Schneiden, Löcher machen oder malen beschäftigten die Kinder vollkommen. Alles war erlaubt. Die Kreativität kannte keine Grenzen.
Diese Kleidung wurde die ganze Woche lang getragen und hat an das Campleitmotiv erinnert. Es durfte auch an den uralten Attributen wie Holzaxt oder Schmuck, wie eine Kette mit Mammutzähne, nicht fehlen. Bei gemeinsamen Spaziergängen in den Park waren die Wege mit Nachrichten von den Urmenschen versehen, auf denen Aufgaben verfasst waren. Auf dem Plan befanden sich auch die archäologischen Forschungen, deren Ziel es war die Überreste von Mammuts zu finden. Jedes Kind hat einen Knochen vom Mammut (eigentlich von einem Stier) als Erinnerung geschenkt bekommen. Auch ein Ausflug zu einer prähistorischen Waldsiedlung war ein freudiges Ereignis.
Obwohl diese Siedlung künstlich angelegt wurde, hat sie relativ echt ausgesehen. Dort hat auf die Kinder eine kleine Führung gewartet während der sie viel über das Essen, den Alltag oder die Gewohnheiten der Urmenschen erfahren konnten. Zunächst haben sie eine Schüssel aus Ton geformt, sich ein Armband aus Wolle geflochten, den Bogen geschossen oder eine silberne Münze geschmiedet. Darüber hinaus war das Kochen einer Gulaschsuppe in einem großen Topf auf dem Feuer zum Mittag eine große Attraktion, zumindest solange es nicht geregnet hat. Danach hat es stark geregnet und die Menge der Suppe hat sich wegen des Regenwassers verdoppelt, was natürlich das Leben der Urmenschen noch deutlicher dargestellt hat.
Das Camp war richtig super und professionell vorbereitet. Auf den Gesichtern der Kinder konnte man ständig ein Lächeln sehen, was natürlich das Ziel der ganzen Veranstaltung war. Zusammenverbrachte Zeit ist ein guter Beweis auch dafür, dass die Kinder nicht nur am Computer sitzen, sondern auch aktiv die Zeit vertreiben. Man muss einfach für sie ein geeignetes und interessantes Programm organisieren. Das Camp „Eine Reise in die Vorgeschichte” in der kleinen Stadt Svitavy hat ohne Zweifel diese Bedingungen erfüllt.