Eine Playmobil-Welt?
Tagesausflug zum beeindruckenden Torqual de Antequera.
Mein Wecker klingelt. Am liebsten würde ich ihn verhauen! Doch langsam ordnen sich meine Gedanken und ich springe auf und mache mich fertig. Der Torqual de Antequera steht heute an und das darf ich nicht verschlafen!
Wieder einmal nehme ich an einer organisierten Reise für Erasmus-Leute teil. Wir versammeln uns am Treffpunkt und auch Raluca vom Surfen und Jonas und ein Freund von ihm sind dabei. Im Bus versuchen wir alle irgendwie noch Energie zu tanken doch kurz vor Antequera ist das nicht mehr nötig. Wir fahren auf einen wunderschönen Berg hinauf und unsere müden Augen folgen gespannt der geschlängelten Straße. Ob mir davon nicht eher schlecht wird ist eine andere Frage! :D Angekommen zieht ein frischer Wind an uns vorbei und wir befinden uns in einer Playmobil-Welt!
Der Torqual ist ein Naturpark in einer Höhe von 1100 bis 1400 m, der vor Millionen von Jahren vom Meer bedeckt war. Durch die Ablagerung von Sedimenten und eine Kollision der Erdplatten kam es zu der faszinierenden Berglandschaft aus verschiedenen Gesteinsschichten.
Motiviert folgen wir einer Wanderroute durch den Naturpark und versuchen, die irrealen Konstruktionen der gestapelten Steinschichten zu verstehen. Ich fühle mich wie an einem Ort, der von irgendjemandem bis ins Detail aufgebaut wurde, wie ein Playmobil-Haus. Die einen fangen an, auf die Steintürme zu klettern, die anderen zücken ihre Kameras und wieder andere genießen die Atmosphäre, auf einem “gemütlichen” Stein zu sitzen, an denen es ja nicht fehlt. Dadurch, dass ich etwas müde bin, fühlt sich das Ganze noch irrealer an und verzweifelt versuchen wir, durch eine Vesperpause neue Energie zu tanken. Doch diese verführt uns eher zur “Siesta” und verträumt lauschen wir den Geräuschen der Natur. Der Park ist voll von verschiedenen und außergewöhnlichen Pflanzen, Tieren und Fossilien. Da sieht man von der Entfernung auch mal eine Ziege auf einem Steinturm, die entspannt die Aussicht genießt! Nach der Wanderung kommt es zum Höhepunkt, der alles zuvor da gewesene übertrifft. Die Route endet an einem großen Aussichtspunkt, der einem durch die weite Sicht auf das Tal und das Meer, zusammen mit dem Torqual im Hintergund, die Sprache verschlägt. Ueberwältigt sitzen wir auf der Steinplatte und fangen an zu philosophieren! :D
Doch wir unterbrechen unsere Gespräche und es geht los in das Dorf Antequera, das etwas unterhalb des Torquals liegt. Wir befinden uns in einem kleinen Meer von typischen andalusischen weißen Häusern und ein Berg in der Entfernung, der wie das Profil von einem Indianergesicht aussieht, lässt mich an meinem Wachsein zweifeln.
Mit vielen neuen Eindrücken fahren wir zurück nach Málaga, aus der Playmobil-Welt heraus und zurück in die Realität. War der Tag nur ein Traum?
(Falls Jonas geraden den Text liest #inception :D)