Ein kurzes Lebenszeichen
Es hat natürlich nicht geklappt, mehr zu bloggen... Ich hab immernoch angefangene Einträge aus dem Januar. Aber irgendwann werde ich mich sicher einmal hinsetzen :)
Bevor ich morgen frühmorgens nach Lappland aufbreche, genauer Rovaniemi, hier noch einmal ein Kurzbericht der letzen Wochen.
Vor vier Wochen war ich zusammen mit zwei Freiwilliginnnen aus Maarja Küla für ein Wochenende in Narva, der östlichsten Stadt von Estland, die sehr stark an Russland angegliedert, und wo auch nur russsisch gesprochen hat. Am Freitag sind wir morgens früh aufgebrochen und sind erst einmal nach Jõhvi aufgebrochen, einer Stadt zwischen Tartu und Narva, und von dort dann nach Toila ans Meer, wo wir die wunderschöne Natur genossen haben und auf jeden Fall viel Spaß hatten, auch weil das Meer noch gefroren war, was auf jeden Fall super cool aussah. Draufgetraut haben wir uns dann aber doch nicht.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang haben wir uns in Jõhvi dann erstmal einen Tee bzw. Kaffee gegönnt, in einem eher komischen Café. Danach ging es dann nach Narva, wo uns andere Freiwillige ihre Wohnung überlassen hatten, da sie auf ihrem Mid Term Meeting waren. Dort haben wir an dem Abend nichts mehr wirklich gemacht, ich hab noch mit Sarah zu ihrem Geburtstag telefoniert, wir haben uns etwas zu essen gemacht und Känguruchroniken gehört :)
Am nächsten Tag haben wir uns nach einem entspannten Start in den Tag Narva angeguckt, auch wenn es nicht soo viel wirklich sehenswertes gibt, weil es im zweiten Weltkrieg vollständig zerbombt wurde und dann mit schönen Plattenbauten wiederaufgebaut wurde, also gibt es keine Altstadt zum Schlendern mit Cafés oder ähnliches. Nur die berühmte Burg mit ihrem Pendant auf der gegenüberliegenden, russischen Flußseite und die Flußpromenade haben wirklich etwas hergemacht. Nachdem wir all das dann abgeklappert hatten, sind wir irgendwie doch sehr spät wieder zurück, davor sind wir noch kurz in das "Café Jazz" eingekehrt, was sehr positiv bewertet wird, aber wir waren anscheinend zu einem falschen Zeitpunkt dort, denn es war nichts los und so besonders oder günstig war es auch nicht. Abends sind dann noch zwei Freiwilliginnen aus einem anderen Projekt bei Tallinn vorbeigekommen, die sich auch nochmal Narva angucken wollten. Wir haben zusammen gequatscht und gegessen und wieder Känguru gehört, ich hab den Theo gemacht und bin in einer für normale Menschen unmöglichen Position eingschlafen. Und wir waren auch sowieso alle schon ziemlich müde, also sind wir relativ bald ins Bett gegangen.
Am nächsten Tag haben wir dann nochmal das selbe Programm gemacht, diesmal schneller und mit einem anderen Café, dem im Narva College, sehr zu empfehlen! Lecker, gute Preise und man kann sich das College angucken, welches total cool, praktisch und modern eingerichtet ist, sodass man echt gerne dort studieren würde.
Eigentlich wollten wir ganz entspannt dann mit dem Bus nach Tartu fahren und dann noch nach Maarja Küla, aber leider würde uns da ein Strich durch die Rechnung gemacht, denn der Bus war schon ausverkauft. Also über Tallinn nach Tartu, eine Nacht in Tartu und am nächsten Morgen nach Maarja Küla. Wenigstens konnten wir so noch ein bisschen mit den anderen Freiwilligen quatschen.
Vor drei Wochen hat dann der Besucherwahnsinn angefangen, zuerst sind zwei Freiwillige von vor zwei Jahren hergekommen und haben uns für ein Wochenende den Schlaf geraubt mit nächtlichen Spaziergängen zum See, Saunaparty, einfachen Brettspielen und Partynacht in Tartu. Es war auf jeden Fall sehr nett und mit einem der beiden versteh ich mich sehr gut, da er in Rostock wohnt, was sich gerade auch als eine der Städte herauskristallisiert, in denen ich dann wahrscheinlich studieren will, passt das natürlich super. Aber nach dem Wochenende war ich dann auch echt fertig, hab schon davor ein wenig gekränkelt und konnte am Montag nicht arbeiten, auch wenn ich es erst einmal versucht habe, aber es hat echt nicht geklappt. Es war auch schon der nächste Besucher da, diesmal alleine, auch von vor zwei Jahren. Weil er alleine war, haben wir alle nicht unglaublich viel miteinander gemacht, aber es war trotzdem auf jeden Fall nett. Er ist bis Mittwoch bei uns geblieben, war dann von Donnerstag bis Montag noch auf einem Seminar in Tartu und ist danach nochmal wiedergekommen für ein paar Tage. Am Donnerstag ist eine Freiwillige aus vor drei Jahren in Tartu angekommen, zufälligerweise bin ich einer Arbeiterin begegnet, die auf sie gewartet und wir waren noch in einem Café, aber um 22 Uhr musste ich dann mit dem Bus wieder los nach Maarja Küla.
In der nächsten Woche ist dann für drei Tage eine Freiwillige vom letzten Jahr zu Besuch gekommen, mit ihr hatte ich ein wenig mehr zu tun, weil sie auch in meinem Haus gearbeitet hat, aber über die drei Tage war es dann doch nicht soo viel.
Das Osterwochenende hab ich am Freitag mit einem Osterbrunch mit anderen Freiwilligen im Sooma Nationalpark angefangen. Wir waren erst einmal Ostereier suchen, haben viel gegessen, waren im Wald spazieren, haben erst um das Haus und dann auch im Wald verstecken gespielt. So merkt man erst wieder, dass es doch ein verdammt geiles Spiel ist. Auf jeden Fall hatten wir sehr viel Spaß dabei.
Am Samstag sind wir dann zum Võrtsjärv, dem größten See, der vollständig in Estland liegt. Und trotz der schon frühlingshaften Temperaturen war er immernoch vollständig gefroren, wir konnten auch noch auf ihm spazieren, nachdem wir ein wenig um ihn rum sind. Danach sind wir nach Tartu getrampt und sind dort ein wenig durch die Altstadt geschlendert, ich hab einen anderen Freiwiligen, den ich von einem Training kenne, getroffen und wir haben kurz gequatscht, wir waren lecker essen, aber abends bin ich dann wieder mit dem letzten Bus nach Maarja Küla zurückgefahren, weil ich am Sonntag gearbeitet habe. "Gearbeitet", wir haben um 9 Uhr gefrühstückt, waren dann kurz spazieren, um 11 Uhr waren wir Eierfärben im Sõbra Maja, danach gab es schon direkt wieder essen und um die Sonne noch auszunutzen, sind wir Männer noch länger spazieren gegangen, die Frauen wollten lieber zum Yoga gehen. Natürlich hab auch ich mich auf dem eisigen Boden hingelegt und nicht die Bewohner, auf die ich die ganze Zeit höllisch aufgepasst habe. Naja, so war es halt.
Und jetzt geht es in den wohlverdienten Urlaub, auch weil es im Haus gerade nicht so super ist, da wir eine Supervision hatten, die wie eine Art Mediation gedacht ist, aber die zwei Parteien haben sich nicht wirklich ausgesprochen. Also herrscht unter den Workern nicht die beste Stimmung, die Bewohner waren ja nicht dabei und haben somit nichts davon mitbekommen. Aber das war schon anstrengend und sehr nervig. Deshalb hab ich mich jetzt auch entschieden zumindestens teilweise das Haus zu wechseln, sodass ich jetzt zwei Wochen im Monat noch im Sõbra Maja arbeite, was sicher und hoffentlich Spaß nicht. Aber ich bin zuversichtlich
Bilder kommen noch, bin nur jetzt in Eile