Ein kleines Resümee meiner HInfahrt mit Infos über mein Projekt
Seit zwei Monaten lebt und arbeitet Verena nun im CREPS. Das ist zwar in Frankreich, hat aber nix mit pfannkuchenartigem Teig zu tun, sondern mit Sport.
31.08.2006, 19:20 Uhr, Poitiers Gare
Nach über zehn Stunden Zugfahrt war ich meinem Zielort Vouneuil-sous-Biard ganz nah. Es waren zehn Stunden Zugfahrt voller Höhe- und Tiefpunkte. Der Abschied am Bremer Hauptbahnhof hatte mich traurig gemacht. Doch auf der anderen Seite war ich auch sehr gespannt, was mich erwarten würde. Nachdem ich in Köln umsteigen musste und es mit dem Thalys weiter in Richtung Paris über Aachen und Brüssel ging, wurde mir immer mehr bewusst, dass ich in Zukunft nur noch auf mich alleine gestellt sein werde. Auf einmal waren nur noch Französisch sprechende Menschen um mich herum und ich habe mich ein wenig hilflos gefühlt, obwohl ich sie verstehen konnte. Doch Französisch ist eben nicht Deutsch und dementsprechend nicht meine Heimat.
Als ich in Paris ankam, wusste ich noch nicht, dass nun die härteste Prüfung meiner Hinreise vor mir lag. Zum einen musste ich mich zur Feierabendszeit zu einem Fahrkartenautomat durchkämpfen, um mir ein Metroticket kaufen zu können. Zum anderen musste ich mit meinem schweren Gepäck durch halb Paris mit der Metro fahren und feststellen, dass es an den Pariser Bahnhöfen an Fahrstühlen mangelt.
Doch diese Prüfung habe ich gut überstanden. In Poitiers am Bahnhof war ich dann froh, endlich auf jemanden zu treffen, der für mich zuständig war: meine Tutorin. Sie brachte mich dann zu meinem Projekt nach Vouneuil-sous-Biard, zeigte mir mein Zimmer und stellte mir Theresia vor, eine ehemalige Freiwillige aus Deutschland. Sie "kümmerte" sich dann ganz reizend um mich – zeigte mir sofort die Kantine, mit deren Essen ich auch gleich konfrontiert wurde und erzählte mir viel über mein Projekt, das "CREPS". Ich hatte sehr viel Glück, dass Theresia zufällig im CREPS war. Meiner Ansicht nach ist es nämlich nicht sehr einfach, durch die Struktur vom CREPS durchzusteigen. Doch dank einer Deutsch sprechenden Theresia, die mir vieles erklärte, fühlte ich mich schon gleich ein wenig besser. Ich glaube, ohne sie hätte ich wochenlang mehrere dicke Fragezeichen auf dem Kopf gehabt. DANKE THERESIA. ;)
CREPS? Was ist denn das? Oder meinst Du etwa crêpes? Diese Frage wurde mir jetzt schon oft gestellt. Es ist nicht etwa was zu Essen, nein! Beim CREPS handelt es sich um das Centre Regional d'Education Populaire et de Sport der Région Poitou-Charentes. Es ist ein Sportinternat und gleichzeitig eine Sportstätte für auswärtige Gruppierungen.
Und crêpes.... wer kennt sie nicht, diese leckeren "Pfannkuchen"? *schwärm*
Ein kleiner Einblick in meine Arbeit: Ich bin im Bereich Sportinternat tätig. Es gibt insgesamt 41 Jugendliche, die in Poitiers zur Schule gehen und hier im CREPS sportlich ausgebildet werden. Ich sorge u.a. dafür, dass diese Jugendlichen, zwischen 12 und 16 Jahren, einen reibungslosen Tagesablauf haben. Wenn keine Schulbusse rechtzeitig zum Schulschluss fahren, hole ich sie von der Schule ab, sodass sie pünktlich zu ihrem Training kommen. Dann beaufsichtige ich noch eine Gruppe von Achtklässlern bei ihren Hausaufgaben. Wenn Jugendliche am Wochenende im CREPS bleiben, sorge ich für die Animation, falls sie benötigt wird.
Das war ein wirklich kleiner Einblick. Ich hoffe, dass ich schon sehr bald die Zeit finde, einen weiteren Eintrag zu schreiben, da ich mich nun schon seit zwei Monaten in Frankreich befinde. In dieser Zeit habe ich schon viel erlebt und von diesen Erlebnissen möchte ich Euch gerne berichten.
A bientôt, Verena