Ein Ende und ein Neuanfang
Nun ist auch mein letzter Monat verstrichen und ich mache mich auf den Weg in die Heimat.
Es ist also wirklich schon so weit. Es kommt mir wie gestern vor, dass ich angefangen habe, diesen Blog zu schreiben, noch zu Hause, auf den Flug wartend. Doch nun blicke ich wirklich auf ein für mich sehr erfolgreiches Jahr zurück in dem ich unglaublich viel erlebt habe. Es ist gerade nachts, ungefähr 4 Stunden vor meinem Abflug. Meine Gastschwester, ihre Freundin von nebenan und ich bleiben die ganze Nacht auf. Und ich weiß nicht, wie ich mich fühlen soll. Es ist bitter, süß, traurig und aufregend gleichzeitig. Aber es ist eigentlich ähnlich wie am Anfang meines Jahres, ich weiß nicht wirklich, was mich erwartet. Zumindest fühlt es sich so an. Auf jeden Fall bin ich unglaublich nervös. Und ich habe beschlossen, auf jeden Fall in ein oder zwei Wochen noch einen Beitrag zu verfassen und nochmal einen abschließenden Blick auf das "Gesamtwerk" zu werfen. Ich bin im Moment auf jeden Fall mit den Gefühlen mal hier mal dort. In weniger als 24 Stunden werde ich wieder deutschen Boden unter meinen Füßen haben, Boden den ich mittlerweile mit vielem anderen verbinde, Dinge an die ich vor einem Jahr im Traum nicht gedacht hätte. Aber ich wollte ja noch erzählen, was im letzten Monat passiert ist. Der Abschied von meinem Gastbruder war wie erwartet ziemlich schwer, doch der Trip hat mich so durchgewühlt, dass ich daran gar nicht viele Gedanken verschwenden konnte. Es war großartig! Ich betrachte mich ja als kleinen Weltenreiser, und da war dieser Trip in ziemlich allen Weisen perfekt für mich. Leider kann ich zur Zeit keine Fotos hochladen, da mein Laptop noch in der Reparatur ist und mir hinterhergeschickt wird, ich werde das dann alles im nächsten Artikel nachholen, vielleicht mache ich auch noch einen extra Beitrag für den Trip. Nach dem Trip bin ich dann mit meinen Eltern die Küste runtergefahren, was auch eine Erfahrung für sich war. Es war auf jeden Fall ungewohnt, meine deutschen Eltern in meiner amerikanischen Welt zu haben, auch wenn es bestimmt noch merkwürdiger für mich gewesen wäre, wenn sie mich zu Hause in Illinois besucht hätten. Und zu Hause meine ich in dem Fall wörtlich. Ich habe hier eine zweite Familie gefunden und die Umgebung und jeden hier zu lieben gelernt. Mein Gastvater ist gestern in Tränen zu mir gekommen und hat mir gesagt dass er mich vermissen wird und dass er Bruno und mich als seine Söhne betrachten würde. Das hat mich ganz schön geschockt, darauf war ich in dem Augenblick nicht vorbereitet. Alles in allem: die nächsten 24 Stunden werden ziemlich hart für mich. Nach dem Trip war ich viel zu Hause und mit der Familie, ein Wochenende war ich auf der Farm eines Freundes wo wir geangelt, Tontauben geschossen und Dirtbikes gefahren haben. Die letzten Wochen sind eher langsam ausgetrudelt als dass viel passiert ist. Am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, gab es dann noch einmal großes Feuerwerk, ungefähr so wie in Deutschland und sonst überall Sylvester, nur dass Raketen hier illegal sind. An manchen Tagen war es dann auch noch unangenehm heiß, manchmal bis zu 95 Fahrenheit (35 Grad Celsius). So, viel mehr habe ich gar nicht zu sagen. Der Abschied kam mir jetzt nur in den letzten 2 Tagen richtig nah, den Rest der Zeit habe ich eigentlich alle unangenehmen Gedanken erfolgreich ignoriert. Diesen werde ich mich jetzt stellen müssen.