Edam, Volendam, Marken
Eine abwechslungsreiche Exkursion ins wunderschöne Holland
Am Samstag haben meine Mitfreiwillige Lara und ich einen Ausflug unternommen. Lara ist zwar einiges älter als ich, aber wir verstehen uns trotzdem echt gut. Wir unterhalten uns immer irgendwie abwechselnd auf Englisch und auf Spanisch, das ist ziemlich lustig.
Morgens hab ich mich relativ gestresst auf dem Weg zum Hauptbahnhof gemacht, natürlich auf dem fiets (Fahrrad). Dazu musste ich mitten durch das Zentrum von Amsterdam und das ist schon sehr heikel muss ich sagen. Neben den rücksichtslosen Taxifahrern, den radwegblockierenden Lieferwagen, den anderen Radfahrern, die meistens während des Fahrens mit ihrem Smartphone beschäftigt sind, gibt es in der Innenstadt natürlich noch die ahnungslosen Touristen, auf die man achten muss. Manche Situationen hätten echt schlimm ausgehen können, wenn ich Pech gehabt hätte. Naja, nach etwa vierzig Minuten kam ich dann am Bahnhof an, wo die nächste Herausforderung wartete: einen Parkplatz finden. Für so ein Fahrrad gibt es ja immer einen Platz, könnte man meinen, am Hauptbahnhof ist das aber ganz sicher nicht so. Aber nach einer Viertelstunde suchen, habe ich im zweiten Stock des Parkhauses (ja, ein Fahrradparkhaus) doch ein freies Plätzchen gefunden.
Dann ging es mit dem Bus weiter nach Edam, dem Ort aus dem offensichtlich der Edamer Käse herkommt. Schon auf dem Weg war ich total begeistert von der schönen Landschaft und den hübschen Häuschen überall. Zum Mittagessen gab es dann eine traditionell holländische Kroketje. Neben dem leckeren Essen haben wir natürlich auch das schöne Wetter genossen, was ja in den Niederlanden anscheinend eine Seltenheit ist. Schließlich sind wir weiter nach Volendam gefahren, wo wir überraschenderweise einen Einblick in die holländische Partykultur bekommen haben, denn dort war gerade Kermis. Das ganze Dorf war versammelt um Fahrgeschäfte zu fahren und Bier zu trinken. Lara und ich haben uns aber nur eine Waffel geholt und sind dann weiter mit dem Schiff nach Marken, beziehungsweise auf Marken, denn Marken ist eine Insel. Dort sind wir eine Weile durch das Fischerdörfchen geschlendert, unter anderem gibt es dort eine Holzschuhwerkstatt, die man sich anschauen kann. Es war alles ziemlich touristisch für meinen Geschmack, aber trotzdem sehr schön.
Gegen Abend ging es dann mit dem Bus wieder zurück nach Amsterdam und mit der Hoffnung, dass unsere Fahrräder noch da sind wo wir sie angeschlossen haben. Fahrräder Klauen ist hier so etwas wie ein Sport und der Polizei auch vollkommen egal. Jedenfalls war glücklicherweise alles noch an Ort und Stelle und ich konnte mich auf den Rückweg machen. Dabei wäre ich dann dank meines fehlenden Orientierungssinns fast verzweifelt, denn ich war einmal falsch abgebogen und wusste plötzlich gar nicht mehr wo ich war, von wo ich gekommen bin oder wo ich hinwollte. Ich bin dann eine Weile planlos im Kreis gelaufen, mein Akku vom Handy war nämlich unglücklicherweise auch noch leer, bis ich auf die Idee gekommen bin, meinen Stadtplan auf Papier zu Rate zu ziehen. Dann war wieder alles ganz einfach und ich bin auf dem schnellsten Weg zu meinem Bett gefahren.
edina