Donnerstag - Erster Arbeitstag
Für LL_Cool_H steht der erste Arbeitstag in Sevilla an. Was wird sie wohl erwarten? Der Infostand vor der Uni wird auf jeden Fall ein voller Erfolg. Und auch sonst hat sie sich schon gut eingelebt.
Es ist zwei Uhr nachts (31.05.) und ich versuche mich gerade wieder zurückzuerinnern. Drei Tage sind vergangen...
Mein dritter Tag in Sevilla steht an und auch mein erster Arbeitstag. Ich dachte mir: "Was kommt auf mich zu? Was werde ich, ohne Sprachkenntnisse, wohl machen müssen?"
Letzten Endes ist es auch ganz positiv ausgegangen. Ich hatte mir zuviele Gedanken gemacht. Und nun ergeht es mir viel besser als ich es erwartet hatte.
Jedenfalls stand ich kurz nach neun Uhr auf und frühstückte mit Enrico.
(Falls ihr euch fragt, wo die ganze Zeit der andere Mitbewohner ist. Jhonny ist in Valencia und muss, glaub ich, dort wegen eine Prüfung hin. Ach, btw, meine zwei Mitbewohner sind beide schwul. Ich denke, ich werde es hier ganz gemütlich und ohne Stress haben. :)
Enrico und ich waren gut in der Zeit. Er war aber trotzdem derjenige, der auf mich wartete (naja, das muss er sich jetzt wohl angewöhnen bei mir).
Dann sind wir 15 Min. irgendwohin hingelaufen (keine Ahnung wohin, ich bin ihm nur gefolgt) und warteten eine Weile. Ich erkundigte mich bei ihm und er verzählte mir, dass wir auf Rabea und Manu warten, weil sie wissen mit welchem Bus wir Richtung Universität fahren müssen.
Nach zehn Minuten kamen die zwei an und wir fuhren ca. 15 Min. durch die Gegend. Im Bus hatten wir nicht viel geredet und ich hab mir schon mal ein bisschen Orientierung verschafft.
Es war ein schöner Tag, ca. 28 °C und die Sonne schien.
Als wir ankamen, haben wir unseren Infostand erstmal aufgebaut. Ich dachte mir: "Das ist ja gechillte Arbeit". Die "Arbeit" bestand also darin, die Studenten auf uns Aufmerksam zu machen und sie über AIDS zu informieren. Für mich war es natürlich schwierig irgendjemand aufzuklären, deswegen habe ich immer aufmerksam zugehört, sobald Rabea oder Manu redete.
Enrico (er redet eigentlich total gut Spanisch, da er das drei Jahre lang intensiv gelernt hatte und es sowieso als Italiener nicht schwer hat) und ich haben uns eher zurückgehalten.
Die spanischen Studenten sind ganz angenehm. Die meisten wollten nur die Kondome mitnehmen (was ja natürlich auch super ist, weil sie also auf sowas Wert legen), aber Rabea und Manu haben trotzdem immer wieder einige Informationen weitergeben können und sie auf die Info-Broschüren aufmerksam gemacht.
Wir saßen also da und warteten auf neugierige Studenten, was auch zum Teil etwas langweilig war. Manu und Enrico haben sich unterhalten. Rabea und ich ebenfalls. Das ist ja auch in Ordnung, so konnte ich sie kennen lernen und gleichzeitig noch mehr spanische Konversationen mitverfolgen.
Es war auch ganz interessant für mich dabei zu sein und ich hoffte sehr, schon bald aktiv mitmachen zu können.
"Bald werde ich auch Menschen auf Spanisch aufklären können!"
Dieser Gedanke gefiel mir.
Kurz vor 14 Uhr machten wir uns auf dem Weg nach Hause.
Enrico und ich verabschiedeten die zwei anderen und gingen nochmal zum Supermarkt.
Ich musste unbedingt mal wieder Red Bull kaufen und da sie in Spanien nur ca. einen Euro kosten, habe ich mir einen 4er-Pack gekauft. :D
Als wir daheim waren, haben wir Mittag gegessen und danach hat sich Enrico erstmal auf dem Sofa gemütlich gemacht und machte seine Siesta. Ich saß weiterhin am Esstisch und recherchierte ein wenig.
Was das Leben in Sevilla angeht, bin ich da ganz organisiert. Die Dokumente für das "SevICI" (das ist ein Angebot wie "Call a Bike" von der Deutschen Bahn) musste ich nur noch im Büro ausdrucken und per Post schicken. Ich freu mich schon auf die "Fahrrad-Touren" durch Sevilla. Das coole dabei ist, das ich für ein Jahr nur zehn Euro zahlen muss. Die Benutzung der Fahräder ist innerhalb 30 Minuten kostenlos. Das ist eine ganz nützliche Sache: ich kann jeden Tag von Station zu Station fahren und spare mir meine Zeit. Zur Arbeit brauche ich dann nur noch die Hälfte der Zeit.
Um 19 Uhr haben wir uns mit einer Freundin von mir (Rosa) getroffen und sind was Trinken gegangen.
Gegen 22 Uhr war ich wieder daheim und machte es mir den Rest der Nacht vor dem Laptop gemütlich, bevor ich schlafen ging.
Mittlerweile ist es halb vier. Ich brauch immer so lang um über einen Tag zu berichten. Morgen muss ich zwei Tage nachholen.
Also, buenos noches!
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