Die größte Gefahr Kolumbiens
Mein vielleicht letzter Blogeintrag
Hallo allerseits,
ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich so lange nichts von mir hören lassen habe. Ich bin seit dem 10. August wieder "zu Hause" in Deutschland, obwohl ich mich derzeit überhaupt nicht so fühle. Viele Sachen kommen mir bekannt vor, als hätte ich sie schonmal irgendwo gesehen, aber es fehlt die Vertrautheit. Außerdem besitz ich ganz viel schönen, sinnlosen Kram. Ich verschenke meine Sachen, so viel Zeug braucht doch niemand. Ich habe in Kolumbien mit 3 Hosen und 20 Paar Einzelsocken zusammengelebt. Also bitte bei mir melden, wenn jemand Klamotten oder Gegenstände möchte!! Selbst die deutsche Sprache ist mir unbekannt geworden. Ich träume immer noch auf Spanisch und habe erhebliche Schwierigkeiten mich gescheit zu artikulieren.
Ich spüre, wie sehr ich Kolumbien vermisse, es tut richtig weh. Die freundlichen, warmherzigen, interessierten Menschen, die laute und fröhliche Musik überall, meine tollen Kids in der Fundacion, meine zauberhafte Familie Pico Salcedo <3 Die laute und betriebsame Stadt Bogotá, die ich wegen mehr als nur ihren zahlreicen Empanada-ständen ins Herz geschlossen habe. All die besonderen und lieben Menschen, die ich im ganzen Land, und auch in Panama kennenlernen durfte. Meine Freunde in Villavicencio, Ingrid Vanessa und ihre wunderbare Familie, Anderson vom Roten Kreuz, der mir noch ein Dominospielen schuldet, aber wohl am meisten fehlen mir Kate, Andres, Nelly und Luis. Meine kolumbianische Familie, auf die ich immer zählen kann, die aber auch immer auf mich zählen können.
Ich denke, ich bin immernoch nicht so richtig hier, in Horn Bad Meinberg. Mein Zeitrhythmus ist noch auf Bogotá gestellt und vor 2 Uhr morgens komme ich nicht zum schlafen. Meine Gedanken sind noch in Suedamerika und irgendwie bin ich auch froh darüber. Jetzt beginnt die große Reflektion.
Vielleicht habe ich in der nächsten Zeit noch mehr Lust zu schreiben, vielleicht auch nicht. Das lass ich dann mal auf mich zukommen. Aber ich hoffe, es fühlt sich bald nicht mehr so komisch an, hier zu sein.
EIn kleines Fazit zu Abschluss: Ich durfte viele besondere und schöne Erfahrungen in Kolumbien machen. Dazu gehört nun auch, dass ich die grösste Gefahr des Landes kennenlernte: Dass man bleiben möchte.