Die ersten Workshops
Wir haben jetzt endgültig mit unserer richtigen Arbeit hier angefangen und zwar besteht diese darin, Workshops zu verschiedenen Themen zu organisieren. Meistens planen wir ein Set von Aktivitäten, das wir dann eine Woche in verschiedenen Orten wiederholen. Letzte Woche (17.10. – 21.10.) haben wir einen Workshop zum Thema „Non formal Education“ für Kindergarten- und Grundschulkinder organisiert.
Die ganze Woche hatte das Motto „Non formal Education“ und den Workshop haben wir in den Schulen in den Orten rund um Baia Mare von zwölf bis ein Uhr durchgeführt. Es war also eine Art Freizeit Aktivität (After-School-Activity). Wir haben drei verschiedene Stationen organisiert, wobei jeder von uns für eine zuständig war. In der ersten Station wurden englische Kinderlieder gesungen, wie zum Beispiel „Head Shoulders Knees and Toes“, der „Hockey Pockey Song“ und der „Pinguin Song“, wobei wir uns passende Bewegungen dazu ausgedacht haben. Für die zweite Station haben wir Blätter gepresst und die Kinder konnten dann ein weißes Blatt darüber legen und auf dem Papier mit Wachsmalstiften schraffieren. Außerdem haben wir einen großen Baum gemalt und jeder durfte sein Blatt ausschneiden und an den Baum kleben. Die letzte Station hatte das Thema „Spiel und Spaß“ und wir haben „Reise nach Jerusalem“ und „Komm mit – Lauf weg“ gespielt. Ich war für diese Station zuständig und es war schön zu sehen, wie viel Freude die Kinder bei den Spielen hatten.
Die AIST hat sich dafür entschieden, diese Aktivitäten in den Schulen um Baia Mare anzubieten, weil immer mehr Eltern ihre Kinder in die Schulen in Baia Mare schicken. Deshalb haben die Schulen in den ländlichen Gebieten das Problem, dass sie schließen müssen, weil die Schülerzahlen zu gering sind. Die Schulen in der Stadt sind aber nicht unbedingt besser, denn in einer Klasse können 30-40 Schüler sein, weshalb die Kinder in den ländlichen Schulen eigentlich meist eine bessere Bildung erhalten. Die AIST möchte deshalb diese Schulen für die Kinder und auch für die Eltern attraktiver machen. Das Problem haben wir natürlich sofort bemerkt, denn in einer Grundschule hatten wir beispielsweise nur elf Kinder insgesamt. Außerdem kann man auch einen Unterschied in der Einstellung der Kinder feststellen, denn in der Stadt haben viele Kinder das Ziel, später einen Beruf im Ausland auszuüben, was vor allem von den Eltern ausgeht. Auf dem Land wollen die Kinder nicht unbedingt ins Ausland oder in eine größere Stadt und sie wissen auch nicht von den vielen Optionen, die sie haben. Das ist interessant, denn die ländlichen Gebiete sind gerade einmal 20 Minuten (mit dem Auto) entfernt, aber in Rumänien gibt es immer noch große Kontraste zwischen dem Stadt- und Landleben.
Mit unserer Kultur, Sprache und den Aktivitäten können wir Freiwillige die Kinder in den ländlichen Gebieten faszinieren und sie dazu motivieren, neue Sprachen zu lernen (vor allem Englisch). Außerdem realisieren viele Kinder die verschiedenen Möglichkeiten, die sie für die Zukunft haben.