Dezember I

Am 02.12.2007 bin ich wieder in Lettland angekommen. In der vergangenen Woche ist eine Couch aus unserer Wohnung verschwunden. Die Tante von der Koordinationsorganisation war der Meinung, dass wir die nicht mehr brauchen. Immerhin sind jetzt die alten Fenster - die schon über fünf Monate in der Wohnung standen - weg und ein neuer funktionstüchtiger Herd ist auch da. Seit Sonnabend war dann auch die neue Mitbewohnerin aus Norwegen da.

Montag hatte die Französin Geburtstag und daher wurde dann der Backofen mit einem Selterskuchen eingeweiht. Seit Montag bin ich jetzt bei den "Löwenzähnchen". Meiner alten Gruppe habe ich einen Adventskalender gebastelt, aber es gab eine Menge Tränen, da die meisten Kinder Angst hatten, dass nicht genügend Päckchen da sind und sie leer ausgehen. Mit meiner neuen Gruppe habe ich versucht Nikolaus zu feiern. Leider konnte ich die Kinder nicht überzeugen die Schuhe zu putzen. Ich habe dann aber trotzdem während der Schlafenszeit die Stiefel mit Obst, Nüssen und Schokolade gefüllt. Die Freude war riesengroß und alle Kinder waren happy.

Am folgenden Sonnabend war dann Party in Jekabpils angesagt. Meine französische Mitbewohnerin und eine andere Französin haben zur Geburtstagsfeier geladen. Es gab eine Menge französisches Essen, das auch ganz lecker war. Während des Abends haben wir auch verschiedene Karten- und Trinkspiele gespielt und uns gegenseitig Kartentricks vorgeführt. Sonntag morgen bin ich dann wieder nach Daugavpils zum Eishockey aufgebrochen.

Da ich ursprünglich über Weihnachten mit anderen Freiwilligen nach Russland wollte, bin ich am 11.12 nach Riga gefahren, um herauszufinden, was ich für ein Visum so brauche. Bei der Gelegenheit habe ich mir auch den Weihnachtsmarkt in Riga angeschaut. Der war, genau wie die restliche Weihnachtsatmosphäre, extrem enttäuschend. Es gab ein paar Buden und einen ultrahässlichen, komplett blau-leuchtenden Weihnachtsbaum. Allgemein ist die Deko in Lettland eher amerikanisch, also einfach nur ganz viel und Licht und das am Besten auch noch total bunt. In den Fenstern sieht man nur hässliche Plastikschwibbögen aus Fernost. Da war ich zum Einen froh, dass ich vorher noch mal in Deutschland "Weihnachtsatmosphäre" getankt habe und meine Wohnung in Livani schön dekorieren konnte. In der Weihnachtszeit habe ich daher besonders viel Deutschland vermisst.

Am 15. Dezember bin ich dann nach Lizums gefahren. Eine dort ansässige Freiwillige wollte dort eine internationale Weihnachtsparty veranstalten. War ganz nett. Unter anderem wurden viele verschiedene Spiele, wie zum Beispiel Schokolade mit Handschuhen und Messer und Gabel essen, gespielt. Wir haben Stille Nacht in verschiedenen Sprachen gesungen und viele Plätzchen gegessen, aber da am Abend Disco war sind eine Menge von den lettischen Gästen dann zur Disco gegangen. Dann sind wir daraufhin halt auch in die Disco gegangen. Es lief zwar nur Techno, war aber trotzdem okay, da ich ein paar neue Leute kennen gelernt habe. Sonntag ging es dann wieder auf einem langen Weg zurück.