Det var det (nästan) - Das war's (fast)
Die letzten drei Tage sind angebrochen - Am Samstag geht es zurück nach Hause. Meine Gefühle kann ich folgendermaßen zusammenfassen: ein komisches Durcheinander.
Alle fragen mich nun ständig, wie ich mich so kurz vor der Heimfahrt fühle. Und wenn ich ehrlich bin, weiß ich es wirklich nicht. Im einen Moment freue ich mich unglaublich doll auf Zuhause: meine Familie, meinen Freund, meine Freundinnen, einfach mein ganzes Umfeld. Ich werde wieder alles ohne die geringste Anstrengung verstehen können, das ausdrücken, was ich wirklich sagen will. Ich werde wieder in einer Stadt leben, im Café sitzen, Fahrrad fahren, in meinem eigenen Bett schlafen, Sport treiben, ein bisschen (oder manchmal auch ein bisschen viel) Stress haben. Ich kann wieder bestimmen, wer sich wann in meiner Wohnung aufhält und hinter dem Haus treffen sich abends keine komischen Jugendlichen mit getunten Autos und lauter Musik.
Im nächsten Moment habe ich aber auch ein bisschen Angst. Ich habe mich jetzt fast ein Jahr lang nicht mehr mit Uni-Kram beschäftigt. Wie lange wird es dauern, bis ich wieder Anschluss finde? Im glaube ich habe alles vergessen ... ;) Ich habe mich verändert. Wie wird es sein, wieder in mein altes Umfeld zurückzukehren? Und nicht nur ich habe mich verändert! Zu Hause ist das Leben nicht stehengeblieben; einige meiner Freundinnen sind umgezogen, ich werde eine neue Mitbewohnerin haben und es sind ganz einfach Dinge ohne mich passiert.
Und dann diese Abschiede! Am Freitagvormittag hatten wir einen Abschluss-Brunch hier in PG und am Samstag ist Karin nach Hause gefahren. Da ist mir zum ersten Mal wirklich bewusst geworden, dass meine Zeit hier bald zu Ende ist. Ich lasse meine liebgewonnenen Freunde hier zurück, vor allem meine Mitbewohner. Das wird mir sehr schwerfallen und ich glaube ich werde sie sehr vermissen! Wir haben so viele lustige, schöne, total verrückte und auch traurige Momente miteinander geteilt und sie sind ein bisschen wie eine Ersatzfamilie für mich gewesen. Heute Abend ist das letzte Mal Jugendgruppe, morgen Nachmittag gebe ich eine kleine Abschiedsfeier in PG. Es fühlt sich einfach sehr, sehr seltsam an!
Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen soll. Zu Hause freuen sich alle auf meine Rückkehr, hier sind alle traurig, dass ich gehe. Und ich selbst bin irgendwo dazwischen. Es war ein wunderbares Jahr! Es gab so viele Hochs und Tiefs, ich glaube meine Laune war noch nie so wechselhaft wie während meiner Zeit hier. Ich würde auf keinen Fall alles nochmal durchleben wollen, aber ich möchte die Erfahrungen, die ich hier gemacht habe, auch nicht missen. Vielleicht ist es ein guter Zeitpunkt zum Gehen. Mein Herz ist voll mit guten Erinnerungen, neuen Freundschaften und einer tieferen Beziehung zu Gott. Ich bin so dankbar für alles, was ich erlebt habe, auch wenn es manchmal schwer war und ich mehr als einmal geweint habe und einfach nur zu Hause sein wollte; aber das gehört wohl irgendwie dazu. Auch wenn mir meine baldige Abfahrt noch irgendwie unwirklich erscheint, bin ich manchmal mit den Gedanken schon halb im Zug nach Hause. Vielleicht ist es gut, dass der Samstagmorgen einfach kommt; ich kann es nicht beschleunigen und nicht hinauszögern. Dann werde ich gehen. Aber jedes Ende ist ja bekanntlich auch ein neuer Anfang.
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