Der Frühling beginnt!
Mit dem Frühling beginnt nicht nur die schönste Zeit des Jahres, sondern auch meine Reisezeit. Viele geplante Urlaube und Trips werden in die Tat umgesetzt.
Die Sonne scheint und alles ist besser, das trifft dieses Jahr ganz besonders zu. Nach einem wirklich sehr langen Winter, ist es nun endlich Frühling. Es ist so schön ohne Winterjacke, Schal, Mütze, Handschuhe, langer Unterhose und viel zu vielen Schichten an Klamotten herumzulaufen. Man fühlt sich richtig frei und leicht.
Seit meinem letzten Blogeintrag hab ich sehr viel erlebt und gemacht, angefangen hat es mit -14°C bei unserem Halbjahresseminar. Ja, ich habe schon mehr als die Hälfte geschafft, unglaublich wie schnell doch die Zeit verfliegt und wie viel ich gesehen und erlebt habe. Aber zurück zum Thema: kalt. Das Seminar fand wie auch das allererste Seminar in dem Sommerhaus meiner Organisation in Vižňov statt, wir ließen dort die erste Hälfte des EVS Revue passieren, dachten an die Zukunft und lernten einige Dinge über Spiele mit Kindern, außerdem planten wir unser Miniprojekt. Ein Miniprojekt, ist ein Projekt das jeder Freiwillige machen kann und es sollte mit und für die Organisation gestaltet werden. Ich möchte zusammen mit Theresa, eine weiter Freiwillige ein Sommerfest als Abschluss für die Kinder, die den Kindergarten verlassen organisieren. Ob und wie das funktionieren soll, weiß ich noch nicht genau, aber bisher hat ja alles immer irgendwie funktioniert. Nach Vižňov kam auch das lang ersehnte Wiedersehen mit Robin in Karlsbad. Es war wirklich wunderschön, wir erkundeten zusammen die Stadt, gingen wandern, besuchten in Marienbad ein Römisches Bad, waren natürlich im Jan Becher Museum (der Mann, der meinen geliebten Becherovka erfunden hat, solltet ihr euch mal nach Tschechien verirren, probiert auf jeden Fall Becherovka) und genossen die gemeinsame Zeit zusammen. Ich vermisse ihn wirklich sehr, vor allem an Tagen wie den gestrigen, wenn die Sonne scheint und man einfach zusammen in die Stadt gehen könnte und ein Eis isst. Aber auch ganz simple Dinge wie Händchen halten oder kuscheln, sind leider auf das Minimum und auf ein paar Tage reduziert. Aber da ich mir dieses Mal wirklich Zeit gelassen habe, mit meinem Blog sind es auch „nur“ noch 4 Wochen bis zum nächsten Wiedersehen. Bis dahin ist aber jedes Wochenende verplant, also Langeweile kann höchstens unter der Woche mal aufkommen.
Nachdem die Tage in Karlsbad viel zu schnell vorbei gegangen waren, hatte ich aber eigentlich gar keine Zeit Trübsal zu blasen, denn der nächste große Trip stand schon am nächsten Wochenende an. Es war ein sehr spontaner Ausflug nach Amsterdam mit meinen Mitbewohnern. Die Hinreise hat super geklappt, auch der Flug war angenehm und unser Hostel war schön. Es roch zwar überall nach Gras, aber die 6 Jungs mit denen wir uns das Zimmer geteilt waren wirklich alle sehr freundlich und auch nachts leise. Die Stadt Amsterdam ist wirklich ein Traum, die kleinen niedlichen Häuser entlang der Grachten sind super schön. Am liebsten hätte ich den ganzen Tag die Häuser bestaunt, aber so viel Zeit hatten wir nicht. Es stand ein straffes Programm an, angefangen haben wir mit dem Moco Museum (Museum für moderne und zeitgenössische Kunst) im Moment befindet sich darin eine Ausstellung über Banksy und Roy Lichtenstein. Es ist wirklich eine beeindruckende Atmosphäre im Museum selbst und die Bilder sprechen einfach für sich, ganz besonders gefallen hat mir das Bild mit dem kleinen Mädchen und ihrem Herzluftballon (ihr findet ein Bild unten in der „Galerie“). Eine Stadtführung, bei der wir fast erfroren und weggeflogen wären stand auch auf dem Programm. Es war wirklich interessant die Geschichte über Amsterdam zu erfahren, aber mit ein bisschen weniger Wind und Temperaturen über 5°C hätte es mir noch besser gefallen. Ganz klassisch haben wir uns natürlich auch das Rotlichtviertel angeschaut, nicht ganz so mein Geschmack, aber es gehört zu der Stadt und der Geschichte einfach dazu, außerdem haben wir eine Grachtenfahrt gemacht. Zwischendurch haben wir uns mit einer Stroopwaffel gestärkt, ganz frisch sind sie am Besten und auch Käse gab es an jeder Ecke. Gegönnt haben wir uns einen Lavendelgouda, es war das Beste was ich jemals gegessen hatte, die Mischung aus Ziegenkäse und Lavendel hat einfach zu gut geschmeckt. Dann ging es auch schon wieder nach Hause, die Rückreise war nicht ganz entspannt wie die Hinreise. Aber wie ihr seht bin ich heil wieder in Tschechien angekommen, also alles gut.
Nach diesem kleinen Urlaub, hätte ich am liebsten noch ein paar Tage nichts gemacht, aber das ging natürlich nicht, denn auch die Kinder wollen bespaßt werden.
Nachdem ich von dem wundervollen Amsterdam wieder in meinen Alltag, in dem nicht ganz so schönen Náchod angekommen war, hatte ich natürlich trotzdem etwas auf das ich mich freuen konnte. Denn meine Familie kam mich besuchen, meine Eltern, meine Tante und meine Großeltern, alle waren extra für mich nach Náchod gekommen. Es war wirklich wunderbar sie alle wieder um mich herum zu haben. Manchmal anstrengend, wie das halt immer so ist, wenn alle auf einem Haufen sind, aber trotzdem wunderbar. Ich habe Ihnen Náchod und Umgebung ein wenig gezeigt, auch wo ich arbeite und wohne. Ein Besuch im Waffle Café gehörte zum üblichen Náchodrundgang wie immer dazu, hier gibt es die allerbesten Waffeln und ich gehe immer gerne mit Kathi und meinen Besuchern aus Deutschland dort hin. Außerdem haben wir Ostern zusammen gefeiert, was mich ganz besonders gefreut hat, selbst gefärbte Eier, Hefezopf und Ostereier suchen durfte natürlich nicht fehlen. Und wie das immer so ist, wenn etwas schön ist, vergeht es super schnell. Deshalb hieß es auch viel zu schnell auf Wiedersehen.
Ungefähr eine Woche nach dem meine Eltern dann abgereist waren, kam mein heißersehnter Frühling. Aber eigentlich war es kein Frühling, denn ich bin praktisch aus meiner Winterjacke direkt in meinen Bikini geschlüpft. Es war unglaublich, plötzlich war alles grün und hat geblüht. Ich denke, ich war noch nie so euphorisch über den Frühling wie dieses Jahr. Leider war der Frühling noch nicht überall in Europa angekommen, deshalb musste meine Winterjacke doch noch einmal aus- bzw. in meinen Koffer gepackt werden. Denn es hieß: Hej hej Stockholm. Unglücklich war ich darüber natürlich auf keinen Fall, denn Stockholm ist sooo wundervoll. Voller Hipster und Lebensfreude, mehr möchte ich gar nicht verraten. Denn für Stockholm möchte ich einen kleinen extra Beitrag verfassen, den ich etwa einer Woche veröffentlichen werde, wenn ich es nicht vergesse.
Genug nun von meine Reisen, ein klein wenig möchte ich euch auch noch von meinem Alltag erzählen. Denn im Kindergarten, läuft es wirklich gut gerade. Im letzten Bericht hatte ich euch erzählt, dass ich daran gezweifelt habe, ob es das Richtige war hier her zu kommen und ob ich denn auch alles richtig mache. Ob ich alles richtig mache, weiß ich immer noch nicht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, mich richtig entschieden zu haben. Ich fühle mich wohl und die meiste Zeit auch gebraucht. Ich habe seit etwa einem Monat meine eigene Sportstunde im Kindergarten. Ich mache also regelmäßig mit meinen Kleinen etwas Sport, es macht wirklich Spaß die Kinder zu motivieren und ihnen etwas Neues zu zeigen. Auch jetzt da ich jeden Tag 2 Stunden in der Sonne sitzen kann, ist es auch gar nicht schlimm, wenn ich mal nichts mache und den Kindern einfach beim Spielen im Garten zuschaue.
Aber nicht nur im Kindergarten läuft es rund, auch an meinem WG-Leben gibt es nichts auszusetzen. Klar, nervt es manchmal wenn der eine nicht den Müll runterbringt oder den Tisch nicht abwischt nachdem er gegessen hat. Aber das ist doch auch irgendwie normal, umso schöner ist es doch, dass wir 4 wirklich zusammen gehören. In der Küche wird das ein oder andere Krisengespräch geführt, über die Koordinatoren aufgeregt oder einfach nur gelacht und getrunken. Naja, trinken tun eigentlich nur Kathi und ich in der Küche und meist auch nur Becherovka (diese werden stolz auf dem Küchenschrank gesammelt) aber das ist eine andere Geschichte.
Auch sportlich bin ich nicht allzu faul, denn ich spiele einmal in der Woche Volleyball mit 6-8 tschechischen Frauen. Ich bin nicht die Beste darin, Spaß macht es trotzdem und bewegt habe ich mich auch. Auch fahre ich seit einer Woche mit dem Fahrrad zum Kindergarten, ich sterbe zwischendrin meist, aber das liegt darin, dass es hier wirklich hügelig ist. Es ist noch nicht sicher, aber ich habe Kontakt zu dem Leichathletikverein in Náchod, bei dem ich vielleicht beim Speertraining mitmachen kann. Ich würde mich riesig freuen, wenn es klappt.
Das war heute wirklich ein langer Bericht, ich versuche euch das nächste Mal nicht so lange warten zu lassen.
Ahoj
Katrin :)
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