Der Countdown läuft
Langsam wird es ernst für Blauborn: Das Einschlafen fällt schwer und es bildet sich ein Kloß im Hals beim Gedanken an die Abreise. Und dann gibt es auch noch Probleme mit den Flugbuchungen.
Am 08. September um 8.10 Uhr geht es los, das Abenteuer: Neun Monate Europäischer Freiwilligendienst in Kokkola.
Heute habe ich den Flug beziehungsweise, die Flüge gebucht. Von Leipzig/Halle nach Köln/Bonn und der zweiten Flug geht von dort nach Helsinki. Der dritte im Bunde von Helsinki nach Kokkola war eine heillose Katastrophe und ist es auch noch. Weil ich (noch) keine Kreditkarte besitze und meine Eltern auch nicht, kann ich diesen beknackten Flug nicht buchen. Okay, wenn ich über ein Konto bei einer finnischen Bank befügte, könnt das schon klappen... Warum eigentlich nicht?
Na ja, so wird der Preis dieses Flugs wahrscheinlich bis Montag um einiges teurer geworden sein. Dann nämlich rufe ich IFAP an, ob die das für mich erledigen können. Ich bin echt fast verzweifelt und das obwohl mir mein Vater geholfen hat. Na ja. Man wächst ja mit seinen Aufgaben, beim nächsten Mal wird es schon klappen.
In drei Wochen um diese Zeit bin ich schon in Kokkola.
Seltsam.
Jeden Abend kann ich nicht einschlafen. Jeden Morgen wird mir bewusst, dass es neun lange Monate sind, die ich meine Familie nicht sehen werde. Neun Monate... Neun.
Ja, ich werde sentimental. Heute haben wir Geburtstag nachgefeiert. Die kleine Verwandtschaft war da, das heißt Oma, Tante und Cousine. Als ich mich von meiner Tante verabschiedete, hätte ich fast paar Tränen vergossen. Kann ja schon mal üben für den Tag X. Ich sehe meine Mum und mich, vielleicht auch meinen Paps, am Flughafen in Leipzig Rotz und Wasser heulen. Im Auto schauen alle aus dem Fenster und unterdrücken die Tränen...
So wird’s werden.
Bis dahin noch einige schlecht geschlafene Nächte.