Das Wochenende in Tartu
Dieses Wochenende hab ich mal nicht zuhause verbracht, sondern war in der Wohnung, die mein Projekt in Tartu hat und hab dort ein wunderschönes Wochenende mit drei Freiwilligen aus Viljandi verbracht
An diesem Wochenende hab ich gemerkt, wieviel cooler alles doch sein kann, wenn man verrückte, motivierte, kommunikative und lustige Menschen um sich hat. Dieses Wochenende hat mir unglaublich viel Kraft gegeben, auch wenn der Schlaf ein bisschen zu kurz gekommen ist, aber das macht nichts.
Angefangen hat es am Freitagabend, als ich den letzten Bus von Maarja Küla nach Tartu genommen hab. Um 21:30 Uhr war ich dann in unser schönen Wohnung, wo noch mein Mentor wohnt und ein Inhabitant die ganze Woche. Zwei Inhabitants arbeiten unter der Woche im Shop in Tartu und sind am Samstagmorgen wieder nach Maarja Küla gefahren. Aber am Freitagabend bin ich früh ins Bett gegangen, die Woche war schon sehr anstrengend und am Morgen musste ich um 7 Uhr aufstehen, denn ich wollte eine Stunde schwimmen gehen, bevor um 9:10 Uhr mein Besuch ankommen sollte. Das mit dem Schwimmen ist dann nichts geworden, weil das Schwimmbad zwar von 8 bis 10 Uhr reduzierte Preise angegeben hat, aber an keinem Tag der Woche vor 9 Uhr öffnet. Also hatte ich noch eine Stunde totzuschlagen, in der ich einfach ein bisschen herumgelaufen bin. Um 9:10 Uhr kam dann pünktlich mein Besuch und wir sind erst einmal zur Wohnung gepilgert, um alle Sachen abzulegen. Aber wir wollten gerne wieder raus, weil gutes Wetter war. Also sind wir ein bisschen durch Tartu gelaufen, der Weg war das Ziel, denn ein wirkliches Ziel hatten wir nicht. Irgendwann sind wir dann in der Innenstadt gelandet und haben dort lange Zeit in einem Spieleladen verbracht und uns schließlich für "Katani" entschieden, was das Spiel des Wochenendes werden sollte. Doch vom vielen Laufen waren wir doch hungrig und haben lecker in einem nepalesischen Restaurant gegessen. Danach sind wir einen estnischen Berg, auf deutsch Hügel, hoch, um uns dort den Dom von Tartu anzugucken. Erwartet hatten wir ein imposantes Gebäude, aber wir haben Ruinen vorgefunden, jedoch sehr gut erhalten. Wir sind noch ein bisschen durch Tartu gestomert, aber dann wollten wir nach Hause und das Spiel ausprobieren und sehen, wie gut die französische Freiwillige auch war, wir drei deutschen kannten es alle. Und es hat viel Spaß gemacht, wir haben erst einmal zwei Runden gespielt und danach unser selbsterfundenes Bettfußballspiel. Das hat auch unglaublich viel Spaß gemacht. Wir haben auch mittlerweile angeregt gequatscht und viel Blödsinn gemacht, die anfängliche Stille und Fremdheit war verflogen. Es war schön, so viel Blödsinn zu machen.
Danach waren wir noch einmal draußen und sind ein wenig am See von Tartu entlang gelaufen, wo ich *'%&$()"? leider meine Kamera nicht dabei hatte. Sonst hätte ihr hier sicher sehr schöne Bilder finden können. Auf dem Rückweg haben wir dann noch für Frühstück und Abendessen, Toast Hawaii und Obstsalat, eingekauft. Und KOHUKE, kleine Riegel aus Quark, umrandet mit Schokolade und gefüllt mit allen möglichen Dingen. Unglaublich lecker. Nach diesem Genuss ging es dann Hause, wo wir gekocht, gegessen, gequatscht und gespielt haben, bis nachts um 2 Uhr.
Zum Glück war Zeitumstellung, so waren wir nicht sooo müde am nächsten Morgen und konnten nach einem ausgiebigen Frühstück wieder raus. Leider war heute Regenwetter angesagt, aber wir hatten auch geplant in ein Museum zu gehen, das Ahhaa Tartu. Ein Erlebnismuseum, in dem wir ganze 3,5 Stunden verbracht haben. Unglaublich eigentlich, denn so lang kam es einem doch nicht vor. Aber es hat Spaß gemacht und wir haben den Regentag genossen. Zum Mittagessen waren wir diesmal im Restaurant gegenüber von dem Nepalesen. Hier gab es ein bisschen alles, aber die Pizza und den Kohupiimakook (Quarkkuchen) hab ich doch sehr genossen und es war auch noch billig. Nach dem späten Mittagessen sind wir nach Hause und haben wieder ein wenig gespielt und gequatscht, bis wir uns um 20:20 Uhr auf den Weg zum bussijaam (Busbahnhof) gemacht haben, wo um 21 Uhr der Bus nach Viljandi abfahren sollte. Das hat auch gut geklappt, ich musste jetzt noch eine Stunde warten und hab versucht die verpassten Fotos von Samstagabend nachzuholen, aber das hat einfach nicht geklappt. Im Bus hab ich noch zwei Worker und die französische Praktikantin getroffen, das war nett. Zuhause bin ich dann ins Bett gefallen, aber heute morgen dann wieder um 7 Uhr aufgestanden, um meine Runde durch den Wald zu laufen, diesmal auf Grund der Zeitumstellung auch im Hellen.
Diese Woche bin ich im Sobra Maja, dem Haus der Freunde. Es ist wirklich eine sehr familiäre Stimmung, das ist schön. Aber mein Arbeitsalltag wurde davon unterbrochen, das im Külakeskus Wasser stand, fast drei Zentimeter im Erdgeschoss, weil eine Dichtung eines Wasserhahns kaputt gegangen war. Also war erst einmal alles Programm dort gestrichen, wer helfen konnte und Zeit hatte, hat beim Wischen geholfen. Nach drei Stunden war es dann nur noch feucht, aber trotzdem wird das noch einen langen Rattenschwanz haben, weil die Dämmung sich vollgesogen hat und wahrscheinlich ersetzt werden muss. Ebenso die Deckenplatten und die Holzplatten an der Wand. Nicht so super.
Insgesamt war mein Wochenende auf jeden Fall wunderschön, der Wochenstart war jetzt außergewöhnlich. Jetzt dreht sich meine Wäsche und ich kann gleich mit Sarah skypen :)