Das nenne ich Glücksgefühl!
Wenn du in deinem Projekt allein leben musst (ohne anderen Freiwilligen und auch ohne Gastfamilie), hast du Angst, weil es sein könnte, dass du keinen Mensch findest, um einen Spaziergang zu machen, eine Cola zu trinken, oder ins Kino zu gehen. Die Angst ist aber unbegründet!
Wenn du in deinem Projekt allein leben musst (ohne anderen Freiwilligen und auch ohne Gastfamilie), hast du Angst, weil es sein könnte, dass du keinen Mensch findest, um einen Spaziergang zu machen, eine Cola zu trinken, oder ins Kino zu gehen. Nach den ersten zwei Monaten dachte ich daran, dass neue Leute kennenzulernen komplizierter als gedacht wäre. Es war aber nicht so: in kurzer Zeit fing ich in der Volkshochschule meinen Sprachkurs an, ich traf meine Tandems weiter und ab und zu fuhr ich nach Babelsberg, um Spiele von der Mannschaft Turbine Potsdam zu schauen. Außerdem wurde ich Mitglied im Internationalen Club der Freien Universität. Mit anderen Studenten habe ich Frankfurt (Oder) und Rostock besichtigt und auch einen Bunker in Bernau; aber am wichtigsten ist, dass ich da neue Freunde kennengelernt habe und sie nicht mehr verlieren werde.
Ich hatte keine Zeit, um mich zu langweilen und ich habe mich so glücklich gefühlt, dass sogar die Leute auf der Straße mir zugelächelt haben... am Anfang habe ich gedacht “Wie komisch, die Berliner sollen ein bisschen verrückt sein...”, aber dann, als ich zuhause war, habe ich mich im Spiegel betrachtet und habe bemerkt, dass ich ständig auch gelächelt habe. Das war mir natürlich nicht bewusst, das war nur, weil ich mich glücklich gefühlt habe und wenn man das ausdrückt, kriegt man von den anderen das Gleiche zurück.
In dem Seniorenheim sind alle Mitbewohner sehr dankbar, mir besonders einer von ihnen, den ich jeden Tag besuche und mit dem ich viel Spaß habe. Normalerweise bleiben wir im Garten, während wir über unsere Reise sprechen, aber wir spielen auch manchmal “Mensch ärgere dich nicht” oder wir gehen in den Festsaal, um ein Konzert zu sehen. Noch einer von der Wandergruppe kam eines Tags mit einem T-Shirt von den Olympischen Spielen Barcelona '92, das konnte nicht lustiger sein! Und manche sagen sogar “buenos días” (guten Tag), wenn sie mir auf den Fluren sehen. Was will man da mehr?