Das Leben in Zeiten von Corona
Wie sieht das Leben in Zeiten des Coronavirus aus? Was lehrt uns das Coronavirus? Ich werde versuchen, diese Fragen aus meiner Sicht zu beantworten.
Das ist die größte Krise, seitdem die Bundesrepublik existiert. Seit vergangenem Montag, den 22.März, verändert das Virus nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt. Es ist tatsächlich so: Ich bin aufgewacht in einer mir völlig unbekannten Welt. Das Coronavirus entpuppte sich schlimmer als das Grippevirus.
Das Virus hat unseren Blick für die Bedeutung der Kultur geschärft. Wir spüren dabei, wie sehr uns das fehlt. Man bemerkte im selben Augenblick das zu schätzen, was sonst für uns selbstverständlich gewesen ist: einen Spaziergang mit den Freunden machen, Freunde und Familie umarmen, bei schönem Wetter im Park picknicken oder im Garten grillen, einen Cocktail trinken, tanzen, singen, im Restaurant essen oder Kaffee trinken, ins Fitnessstudio gehen, um endlich erfolgreich abzunehmen. Erst wenn man etwas verloren hat, erkennt man dessen Wert.
Die Kontaktsperre ist zum Besten - und doch eine echte Qual. Es steht aber auch viel auf dem Spiel: Das Leben von vielen tausend Menschen. Die schmerzhafte Erkenntnis für viele ist: Die Eltern oder Grosseltern dürfen vorerst nicht mehr besucht werden. Je älter ein Mensch ist, umso gefährlicher ist das Virus. Obwohl niemand weiß, wann sie wieder umarmt werden dürfen…..
Ab jetzt hilft nur noch beten. Fragt sich nur, wo. Die Kirche ist derzeit kein geeigneter Ort, um göttlichen Beistand zu erbitten. Das gab es noch nie: Christliche Kirchen, Moscheen und Synagogen sagen ihre Gottesdienste ab.
Kirche ohne Gottesdienst,das ist wie Bundesliga ohne Fußball, wie Theater ohne Zuschauer, wie Schule ohne Unterricht, wie Altstadt ohne Kneipe, wie Studenten ohne Uni, wie Konzerte ohne Zuhörer, wie Freundschaft, ohne sich zu sehen, wie Arbeit ohne Arbeitsplatz. Doch all das ist unsere Realität für unbestimmte Zeit. Das Coronavirus zwingt die Menschen zu sozialer Distanz.
Für die meisten von uns ist es ungewohnt, wenn wir in unserer Freiheit eingeschränkt werden. Durch Corona sollen die Menschen viele Strukturen des Lebens für eine gewisse Zeit abbauen. Das ist nicht leicht. Man muss lernen, damit umzugehen.
Ich hätte es nie gedacht, dass ich in meinem Leben mit so einer Ausnahmesituation konfrontiert werde.
- Auf der Straße sieht man jetzt nur noch Menschen, wenn sie in ordentlichen Reihen vor den Supermärkten anstehen.
- Fitnessstudios stellen derzeit ihr Angebot auf Online-Kurse um, nach denen sich jeder auch in den eigenen vier Wänden fit halten kann.
- Schüler und Schülerinnen bekommen ihre Hausaufgaben über das Internet.
- Man kann sich mit den Freunden zu einer bestimmten Zeit bei Skype oder Whatsapp verabreden, um gemeinsam einen Kaffee zu trinken, zu Abend zu essen oder um Onlinespiele zusammen zu spielen. Quatschen lässt es sich dabei fast genauso gut, wie wenn man sich gegenüber sitzt.
- In dieser Zeit kann man Solidarität zeigen, indem der Haschtag #Coronahilfe Menschen die Gelegenheit gibt, sich zu vernetzen, um sich gegenseitig zu helfen: Einkaufen für die Nachbarn aus Risikogruppen oder Kinderbetreuung von Leuten, die zur Arbeit müssen.
- Viele Leute verlieren ihre Jobs und alle Kleinunternehmer stehen kurz vor dem Zusammenbruch. Zusammengefasst: Es ist eine Bedrohung für die Wirtschaft.
So sieht unser Leben in der Zeit von Corona aus. Eine Frage muss beantworten werden: wie lange wird der Ausnahmezustand noch anhalten?
Ich bin gezwungen, mich vollständig vom gewohnten Alltag zu verabschieden. Ich warte, dass dieser Albtraum endet. Derweil glotze ich Netflix und gehe zur Arbeit, da ich zu der Abteilung „Sozialer Dienst“gehöre.
In der aktuellen angespannten Krisen-Situationen trifft meine Einsatzstelle große Verantwortung für Bewohner, da diese durch ihr Alter bzw. Vorerkrankungen einem besonderen Risiko ausgesetzt sind. Alle Mitarbeiter folgen den neuen Regelungen,die bekommen haben, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Das heißt zum Beispiel :
- Besuche sind unmöglich.
- Keine 15-minütigen ”Face to Face Gespräche“, aus diesem Grund bekommen alle Mitarbeiter von ihren Abteilungsleitern eine Nachricht im Chat, um sich auf dem Laufenden zu halten, plus offizielles Schreiben darüber per Post. Das was heute gilt, kann morgen schon überholt sein.
- Täglich wird vor dem Dienst Fieber gemessen und dabei protokolliert.
Über Desinfektion und so weiter sage ich jetzt nichts. Ich denke, ich werde bald allergisch darauf reagieren.
Alle Mitarbeiter glauben daran, dass wenn wir uns streng an die getroffenen Regelungen halten werden, dann haben wir eine Chance diesen Marathon gut zu übersetehen.
Wichtig ist in dieser Situation noch eins: Kein Virus im WLAN-Router,bitte.
Quelle:
- https://www.zdf.de/kinder/logo/coronavirus-102.html
- https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_87577298/wegen-corona-krise-supermaerkte-beginnen-mit-einlasskontrollen-.html
- https://www.stadtkind-stuttgart.de/so-pflegt-ihr-freundschaften-trotz-social-distancing/https://www.iwkoeln.de/studien/iw-kurzberichte/beitrag/hubertus-bardt-michael-huether-corona-stoppt-die-volkswirtschaft-von-allen-seiten-464653.html