Dahom
10 Dinge auf die ich mich in Deutschland freue
Und so ist es dann vorbei. Mein Jahr in Belgien ist nun endgültig abgeschlossen und ich bin nach sieben Stunden im Zug wieder daheim. Da ich ja schon ausführlich erklärt hab, was ich alles aus Belgien vermissen werde, nenne ich hier die Dinge auf die ich mich zuhause schon besonders freue.
1. Dass an erster Stelle meine Familie steht ist denke ich keine Überraschung. Ich war während meines ESKs nur vier Tage im Mai in der Heimat - zu Weihnachten und Neujahr bin ich also in Belgien geblieben. Ich freue mich wahnsinnig darauf jetzt wieder zurückkehren zu können, da wir alle, zum ersten Mal seit über zehn Jahren, wieder in der gleichen Stadt wohnen. Endlich kann ich alle wieder ununterbrochen nerven und meinen Hund sehe ich auch zurück. Perfekt.
2. Jeder, der mich auch nur ein bisschen kennt, wird schon geahnt haben, dass an zweiter Stelle Essen und Trinken steht. Manche Sachen gab es in Belgien schlichtweg nicht wie Maultaschen, Laugengebäck, Mr. Tom oder ein gutes Angebot an veganen Produkten. Andere Dinge wie Fritz Kola waren schlichtweg sündhaft teuer. Ich freue mich darauf, mir wieder den Ranzen vollzuschlagen und das dann beim Sport danach zu bereuen.
3. Fußball natürlich. Gerade jetzt wo die Saison so gut gestartet ist, kann ich es nicht mehr abwarten, endlich wieder ins Dreisamstadion zu gehen. In Belgien habe ich Sympathien für AA Gent entwickelt, die wirklich ordentlichen Support haben und auch nicht so schlecht kicken können. Selbstverständlich bleibt für mich der SCF aber die Nummer 1 und ich freue mich auf all die Heim- und Auswärtsspiele, die ich jetzt wieder sehen kann.
4. So schön belgische Städte auch sind, so vergeblich sucht man einen schönen Fleck Natur (vor allem in Flandern). Die Schönheit des Schwarzwalds und Bodensees, die ich bald wieder täglich zu Gesicht bekomme, stimmen mich schon richtig froh auf die Spaziergänge mit meinem Hund und Tagesausflüge.
5. Auch wenn ich Niederländisch/Flämisch und all die tausend verschiedenen Dialekte in mein Herz geschlossen habe, so ist nichts für mich das Gleiche wie Alemannisch. Es isch echt gut zum wisse, dass i dahom wieder so schwätze kann wie i will un au dass de andre Leit da au so schwätzet.
6. Zwar hält sich meine Motivation aufs Studieren selbst noch sehr in Grenzen, so ist meine Vorfreude darauf, wieder neue Leute kennenlernen zu können, sehr groß. So gesehen starte ich von einem Abenteuer direkt ins Nächste.
7. Direkt am nächsten Freitag ist ein Rückkehrseminar meiner Sendeorganisation und nächsten Monat dann das große Seminar der Nationalagentur in Kassel. Zum ersten Seminar, das im Schwarzwald stattfindet, fahr ich zusammen mit meiner Schwester, die vor zwei Jahren ihren ESK gemacht hat, mit dem Zug und die letzten 40km mit dem Fahrrad. Ich bin gespannt auf die Erfahrungen der anderen ESKler, den Inhalt der Seminare und die Menschen, die ich treffen werde. Und ich freue mich schon sehr auf die Fahrradtour auf einem gescheiten Fahrrad nach einem Jahr in Gent mit drei Klapprädern.
8. Auch meckern Deutsche gerne darüber, so schlecht ist es eigentlich nicht, wenn man ehrlich ist: Die deutschen Straßen und das ÖPNV-Netz sind hier doch wesentlich besser ausgebaut und instandgehalten als in Belgien. Gefühlt kriegt man in Belgien selbst betrunken eine Zulassung zum Busfahrer - anders lassen sich die Fahrkünste nicht erklären. Ich kann es kaum erwarten, nicht mehr täglich im Bus durchgeschüttelt zu werden als wäre ich ein Stück Obst in einem Mixer.
9. Vor meinem ESK war ich nicht wirklich in irgendwelchen Vereinen oder Organisationen tätig. Ich werde auf jeden Fall eine Möglichkeit suchen, mich ehrenamtlich zu engagieren und habe schon Lust auf diese weitere neue Herausforderung.
10. Deutsche. Zwar habe ich mich über fast jeden deutschen Touristen hier in Belgien aufgeregt, aber eigentlich sind wir schon ein lustiges Volk. Ich freue mich auf wütende Leute in Birkenstocksandalen und Jack-Wolfskin-Jacken, die dem ganzen Bahnsteig mitteilen müssen, dass der Regioexpress vor ihrer Nase weggefahren ist und die Deutsche Bahn ja eine Riesenfrechheit sei. Irgendwo unterhält mich das ja schon.