Chisinau - Jetzt taut`s!
Ein altes Klavier, ein schöner Abend und ein gutes Gefühl :)
Kaum zu glauben, aber es taut! Ich komme mir vor, wie in Ice Age 2 :)
Inzwischen kann ich das Fenster meines Zimmers länger als nur 2 Minuten öffnen, ohne eine Jacke anziehen zu müssen. Ehrlich gesagt ist es jetzt schon seit mehr als 2 Stunden offen und ich sitze hier, zugegebenermaßen mit Decke über den Beinen, in T-Shirt.
So langsam glaube ich wirklich an den Frühling.
Als ich gestern mal wieder Jolanda und Jenna besuchen gegangen bin, tropften die Eiszapfen um die Wette und der Schnee hatte sich stellenweise in matschige Pfützen verwandelt.
Nicht wirklich der schönste Anblick, jedoch hebt er meine Stimmung enorm.
Die beste Zeit, mal wieder gemeinsam dem Markt einen Besuch abzustatten und danach die Zeit zusammen zu genießen.
Neulich hat Jolanda in ihrer Gastfamilie ein altes Klavier gefunden, dass sie wohl so oft benutzen darf, wie sie nur möchte. Es ist alt, grauenhaft verstimmt, die Pedale quietschen und einige Tasten funktionieren nicht. Aber es ist ein Klavier :)
Und was macht man mit einem Klavier? Musik natürlich!
Während Jolanda versucht hat, dem Klavier die richtigen Klänge zu entlocken und neue Lieder auszuprobieren, war ich darum bemüht, nicht allzu falsch zu singen. Beides gelang uns mal mehr, mal weniger. Jedoch interessiert das ja niemanden, weil wir nur für uns gespielt haben und das hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht!
Auch eine sehr interessante und überraschend neue Version von 'Alle meine Entchen' (Jolanda kannte das Lied wirklich nicht!) ist dabei entstanden und ich kann inzwischen ein fast fehlerfreies, einhändiges 'Bruder Jakob' spielen.
Ein paar gute Gesprächsthemen und einem gefühlten dutzend Keksen später ging es auch schon wieder ins Stadtzentrum, einen kleinen Abstecher in eine Bar machen. Oder besser gesagt mehrere Bars.
Haben den 'deutschen Stammtisch' besucht, der gestern sein erstes Treffen hatte. Dort werde ich sicher nicht mehr hingehen, die Leute waren mir einfach total unsympathisch..
Danach ging es zur Bar Valentina, wo wir Moldawier kennen gelernt haben, die uns auch direkt ihren eigenen Hauswein präsentiert haben. Natürlich muss das erste Glas von jedem auf Ex getrunken werden, alte Tradition.
Weiter ging`s, letzter Stopp: Oxibar. Es war lustig. Manche waren 'tief in Gespräche versunken'. Keine weitere Beschreibung notwendig :)
Heute morgen wollte ich eigentlich mit einigen anderen Freiwilligen ein Kloster ganz in der Nähe besuchen.
Eigentlich.
Doch als ich aufgewacht bin, fühlte ich mich nicht nach Kloster. Ich fühlte mich eher, als hätte ich Bier und starken, moldawischen Haus-Wein abwechselnd getrunken (was ich dummerweise wirklich gemacht habe). Notiz für die Zukunft: Keine gute Mischung.
Aber nach ein paar Tassen Kamillentee sah die Welt schon wieder viel freundlicher aus. Also kam die nächste wichtige Frage: 'Was esse ich jetzt?'
Meine Einkäufe habe ich nämlich bei Jolanda und Jenna gelassen. Großer Fehler.
Okay, logisch angehen: Kartoffeln, Chinakohl, Zwiebeln..
Suppe! Noch nie davor so eine Suppe gemacht, aber mehr als schiefgehen kann`s ja nicht.
Von dem Ergebnis bin ich aber selbst wirklich überrascht: Es schmeckt wie Suppe, sogar wie eine gute Suppe :)
Muss mir meine Einkäufe aber trotzdem irgendwie besorgen.. Käse, noch mehr Kartoffeln und rote Beete :) Wer weiß, was man damit alles anstellen kann!