Change of plans
Ankunft und Anfang im neuen Land
So spontan ich mich für meinen EFD in Slowenien entschieden hatte, so spontan warf ich nun auch alle meine Reisepläne über den Haufen. Denn auf der Bahnhomepage war zu lesen: „Wir weisen Sie darauf hin, dass der Zugverkehr zwischen München und Salzburg derzeit eingestellt wird.“ Also wurde mein Zugticket storniert und das Familyauto als Ersatztransportmittel gefunden.
Mit einem mehr als vollgepackten Auto starteten meine Eltern und ich am Dienstag, den 29.09.15 um (natürlich kurz nach) 6:00 Uhr gen Slowenien. Nach 8 Stunden Fahrt kamen wir im beschaulichen Trbovlje an, wo mich meine Koordinatorin Katarina und meine Mentorin Tamara schon im Jugendzentrum erwarteten. Nach einem kava(Kaffee ;) ) und etwas Geplauder brachte uns Katarina zu „meiner“ Wohnung: 3 Zimmer im 11. Stock des wohl größten Hochhauses Trbovljes!
Auch wenn die Außenansicht für mich zunächst einen kleinen Schock darstellte, war die Wohnung innen dann doch recht schnuckelig. Eine Putzfirma hatte zwar oberflächlich alles geputzt aber selbstverständlich stand noch einiges an Putzarbeit an. So teilten meine Mutter und ich uns auf, während mein Vater das Auto entladen und alles nach oben schleppen durfte. Zum Glück gibt es einen Aufzug. ;) Im Nachhinein war es so doch vorteilhaft, dass meine Eltern dabei waren, ansonsten würde ich wahrscheinlich immer noch mit ausmisten, wegwerfen, putzen und einräumen beschäftigt sein, denn die Wohnung beherbergte wohl mindestens 1000 alte Tassen. Sie waren überall! In allen Küchenschränken, in den Schreibtischschubbladen, in der Eckbank! In jedem Gegenstand, den ich zu säubern versuchte, tat sich ein neues Tassenversteck auf. Und da kein Mensch so viele Tassen braucht, entschloss ich mich kurzerhand alle (bis auf 10 Auserwählte) wegzuwerfen.
Nach mehreren Stunden Arbeit, war das meiste dann geschafft und wir machten uns auf nach Izlake, um meine frühere Austauschfamile zu besuchen. Tatjana und Bostjan erwarteten uns schon und es gab den leckeren typisch slowenischen Tee von dem ich immer noch nicht weiß, was genau er ist. Kleine Geschenke wurden ausgetauscht und über einen Gegenbesuch nach Deutschland diskutiert. Wir brachen allerdings bald wieder auf, da die Reise und der Umzug uns doch alle etwas mitgenommen hatte. Meine Eltern brachten mich zu meiner Wohnung und sie fuhren weiter zur Pension, in der sie eine Nacht verbringen wollten.
Die erste Nacht alleine in der Wohnung war nicht sonderlich spannend, das Haus ist recht ruhig und es wohnen allerhand Leute hier, von jung bis alt, von Singles über Familien bis zu Pärchen.
Am nächsten Morgen kamen meine Eltern mit Frühstückssachen vom hiesigen Bauernmarkt zurück, die wir sogleich verspeisten ehe wir die letzten Sachen ausräumten und noch einmal das Bad putzten. Anschließend trafen wir uns mit Marjetka Kafel, einer der Deutschlehrerinnen der GESS Trbovlje in der Gostilna Dimnik (Pizzeria und Gasthof). Ich kannte sie ja schon vom Austausch, doch für meine Eltern war das Kennenlernen sehr wichtig. Wir redeten über die Gymnasien in Scheinfeld und Trbovlje und den Austausch der beiden Schulen. Darüber werde ich aber irgendwann genauer berichten. Anschließend hies es Abschiednehmen, denn meine Eltern hatten noch die lange Heimfahrt vor sich.
Ich begab mich darauf zum MCT (Mladinski Center Trbovlje = Jugendzentrum), wo ich mich mit Katarina traf, die mich kurz allen Mitarbeitern, die gerade da waren, vorstellte. Natürlich konnte ich mir alle Namen auf Anhieb merken ;)
Am Abend traf ich mich dann noch kurz mit Tamara, die mir die beiden Hauptstraßen Trbovljes zeigte („You can´t get lost in Trbovlje“) und mit der ich zudem die laut ihr beste Eisdiele Trbovljes besuchte. (An die Schlüsselfelder: An unser Eis kommts nicht ran ;) ). Am Donnerstag werde ich meinen ersten Tag an der Schule haben, allerdings nur um die Lehrer und die Schule an sich kennen zu lernen.
Ich werde bald mehr über meine eigentlichen Tätigkeiten berichten können. Bis dann! Na svidenje!