Besser, man zieht sich warm an!
Bis vor einigen Tagen konnte sich das Wetter noch nicht wirklich entscheiden, ob Schnee oder Frühlingstemperauren - jetzt wird es wohl endgültig kalt. Doch in unserer WG bleibt's auch bei Minusgraden kuschelig warm ;)
Für morgen ist wieder Schnee angesagt und ganz Lyon zittert. Nicht nur wegen der Kälte, sondern auch wegen der Folgen die Eis und Kälte mit sich bringen: Keine Busse, Tram nur eingeschränkt und das Fahrrad kann man auch nicht nehmen. So habe ich das Schneechaos hier schon einmal erlebt, Anfang Dezember. Die Stadt ist unter einen dicken Schneedecke verschwunden und die Einsatzkräfte schienen etwas überfordert mit der Situation. Hinzu kam noch eine dicke Eisschicht auf den Bürgersteigen, was jeden Gang in einen Ententanz verwandelte: vorsichtig einen Fuß vorschieben und den anderen hinterher. Vielleicht wären Schlittschuhe oder diese Bergsteigerschuhe mit Spitzen an der Sohle gut gewesen ...
Nach einer Woche wurde die Stadt aus der Kältezange erlöst, mit unglaublichen 17°C hielt sich der Schnee nicht lange auf den Straßen und ich reaktivierte meine Sommerschuhe.
Leider hielt diese Wärmeperiode nicht lange an, doch die Kälte wurde glücklicherweise nicht vom Schnee begleitet. Ich sage glücklicherweise nicht nur deshalb, weil ich keine große Lust auf Schnee hab, sondern weil hier 4 Tage lang die Fête des Lumières war, wo Lyon einfach mal überlaufen wird von Menschenmassen! Da kann man sich nur mit dem Strom bewegen und ob's sich wirklich gelohnt hat ... darüber kann man streiten. Schon im letzten Jahr soll es nicht mehr so gut gewesen sein, aber am Anfang war ich natürlich trotzdem neugierig auf die Lichtinstallationen, die in der ganzen Stadt angebracht sein würden und es traf sich gut, dass ich am ersten Abend der Fête als Père Noel vert in der Stadt unterwegs war, weil ich so gleich viel erleben konnte. Verkleidet als grüner Weihnachtsmann (der Weihnachtsmann der Hoffnung) verkaufte ich zusammen mit dem Team meines Kurzzeitprojekts und anderen Ehrenamtlichen der Assoziation Secours Populaire francais bunte Teelichter. Wir hatten eine Menge Spaß und guten Erfolg und nebenbei konnte ich die ein oder andere schöne Lichtshow bewundern.
Nicht nur in der Stadt war der Teufel los, sondern auch in unserer Wohnung. Von Samstag auf Sonntag übernachteten 7 Leute bei uns, und keiner musste auf dem Boden schlafen (das war aber wirklich das Maximum an Leuten, die bei uns übernachten können xD). Und bevor wir in die Nacht starteten, machten wir uns einen tollen Abend zu Hause mit Glühwein, einem flämischen Gratin und Crêpes mit Nutella. Und selbstgemachten, echten amerikanischen Brownies - eine Amerikanerin war da, die ich im Youthhostel in Paris kennen gelernt hatte, die uns die Brownies als Gastgeschenk mitgebracht hat. :)