Berlin!
"Wir fahren nach Berlin", das würgte Michal am Sonntag raus. Sein erster korrekter deutscher Satz. Und er hatte sogar Recht: Wir sind nach Berlin gefahren, um auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen. Ich natürlich mit dabei! (Okay, als Michal den Satz gesagt hat, waren wir schon seit einer halben Stunde da).
"Wir fahren nach Berlin", das würgte Michal am Sonntag raus. Sein erster korrekter deutscher Satz. Und er hatte sogar Recht: Wir sind nach Berlin gefahren, um auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen. Ich natürlich mit dabei! (Okay, als Michal den Satz gesagt hat, waren wir schon seit einer halben Stunde da).
Aber auch die Hinfahrt war sehr interessant: an der Grenze sollten wir alle unsere Ausweise zeigen und ich war die einzige mit einem deutschen Perso in einem Haufen Polen - der deutsche Polizist guckte mich total komisch an und kontrollierte meinen Ausweis genaustens (was alle sehr verwundert hat).
In Berlin angekommen, wollten sie dann alle eine Partnerorganisation in Kreuzberg besuchen bzw. die Hälfte von uns. Wir – die andere Hälfte – wollte sozusagen Kreuzberg erkunden, sind dann aber doch lieber wieder zurück zu der Bahn gegangen und ich habe eine deutsche Currywurst gegessen, die ich fast auf Englisch bestellt hätte.
Dann zwang Anna uns, ins Technische Museum zu fahren. Auf den Weg dahin, wurde ich immer wieder nach den Straßennamen gefragt: "What does Hallesche Straße mean? And Gleisdreieck?"
Nicht einfach. Im Technischen Museum sind wir dann natürlich ins Spectrum gegangen, um wie die Kinder, die da waren, auf Knöpfen rumzudrücken und zu sehen, was passiert. Und da wieder dasselbe: "Jennifer, what does Wechselstrom mean?" Keine Ahnung.
Danach sind wir dann zum Brandenburger Tor gegangen. Als wir an der russischen Botschaft vorbei gingen, hat Tomek den Mund nicht mehr zu gekriegt, weil sie ja so groß sei und gigantisch und überhaupt. Wir mussten ihn etwas beruhigen, damit er in der Lage war, sein Foto zu machen.
Danach waren wir sage und schreibe eine Stunde auf dem Weihnachtsmarkt; für mich genug: ich erstmal gegessen, gegessen und gegessen und mit den anderen einen Glühwein getrunken. Dann ab zum SonyCenter. Warum auch immer. Als wir am Potsdamer Platz waren hat mir natürlich keiner geglaubt, dass wir NICHT über die Straße rüber müssen. Aber ich hatte Recht. Tja, ich weiß halt, wo was in meiner Hauptstadt liegt!
Als wir dann letzten Endes im Zug zurück saßen, habe ich Anna mit meinem Schal geschlagen, aus reiner Langeweile. Tomek meinte: "It makes me happy when you are like this" und als ich ihn schlug "Not when you are like this"
Zurück in Stettin wurde ich in ein Taxi gesetzt und war dann satt und glücklich wieder in der Wohnung.