Benvenuti in Italia
Es ist eine Weile (nur oder schon 3 Jahre) her, dass ich das letzte Mal einen Beitrag hier verfasst habe. Ich habe jetzt meinen Aufenthaltsort von Lettland zu Italien geändert und bin eigentlich auch nicht mehr im Europäischen Freiwilligendienst, sondern als Erasmus-Studentin unterwegs. Da ich aber diese Plattform als gut geeignet empfinde, werde ich wieder hier meine Beiträge verfassen (zumindest bis ich einen Entschluss für etwas anderes gefasst habe, wo man mehr Bilder hochladen kann ;)). Außerdem jage ich die Beiträge einmal durch einen Übersetzer.
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It has been a while (only or already 3 years) since I wrote the last post here. I have now changed my location and am actually no longer in the European Voluntary Service, but am travelling as an Erasmus student. However, as I find this platform very suitable, I will be posting here again.
Inzwischen bin ich seit etwas mehr als ein und einer halben Woche in Italien. Nachdem ich eine ganze Weile unterwegs war mit dem Zug von Deutschland nach Italien, bin ich an einem Mittwochnachmittag in Modena angekommen.
Mein erstes Abenteuer war das Kaufen eines neuen Zugtickets in Bologna. Ich bin mit einem Eurocity gekommen, der zusammen von der DB, der ÖBB und Trenitalia betrieben wird und der hatte leider 40min Verspätung, genau die Zeit, die ich mir als Umsteigezeit in Bologna eingeplant hatte. Glücklicherweise konnten am Bahnhof in Bologna einige Angestellte der Bahn Englisch und haben mir erklärt wo genau ich hin muss. Bolognas Bahnhof ist meiner Meinung nach nämlich ein bisschen unfair, da es Gleisnummern bis zu 3 Mal gibt. In Modena angekommen habe ich dann noch 2 Leuten geholfen den Ausgang des Bahnhofs zu finden, bevor ich 15-20min durch die Stadt zu meiner Wohnung gelaufen bin. Hier wohne ich in einer WG gemeinsam mit anderen internationalen Studierenden.
Gleich am ersten Abend wurde ich eingeführt in die Tradition des Trinkens eines Apperitivos. Die Art des Zusammenkommens, wenn Italiener sich am frühen Abend gemeinsam in ein Café oder ähnliches setzen, zum Beispiel Aperol Spritz trinken und dazu Snacks wie Chips, Nüsse oder kleine Sandwiches serviert bekommen. Dazu kann man dann einfach die laue Abendluft genießen und sich unterhalten.
Die Tage bevor die Uni begonnen hat, habe ich also nutzen können um die Stadt und meine neue Umgebung etwas zu erkunden. Modena ist eine Stadt mit etwa 180.000 Einwohnern und ist sehr nah bei Bologna gelegen. Bekannt ist die Stadt vor allem durch Balsamicoessig (auch wenn das hier von fast niemandem erwähnt wird) und die nahegelegenen Ferrariwerke. Beim Erkunden habe ich unter anderem Gamificationausstellung besucht und eine Forschungsnacht der Uni.
Auf meiner eigenen Erkundungstour bin ich dann nach Bologna gefahren und habe mir dort die vielen Säulen angeschaut, eine altes Unigebäude und bin auf einem 4km langen Säulenweg auf einen Hügel bei der Stadt gelaufen und hatte ein wenig Aussicht auf die Berge und die Stadt.
Meine erste Vorlesung in der Uni war leider etwas ernüchternd, nachdem ich mich sehr darauf gefreut habe. Dies war den Umständen geschuldest, dass zum einen angehende Masterstudierende und Professoren in Italien leider nicht alle super gutes Englisch sprechen und uns am Ende meiner ersten Mastervorlesung noch einmal "Information Representation" erklärt wurde, also die Darstellung von Buchstaben und Zahlen als Bits, was ein Thema aus dem ersten Bachelorsemester ist. Die folgenden Tage wurden aber besser. Sowohl können meine anderen Professoren besser Englisch als auch sind in allen Vorlesungen die Themen interessanter geworden.
An den Abenden habe ich dann Veranstaltungen des Erasmus Student Networks (ESN) Modena besucht und so sowohl Einheimische, als auch andere Erasmusstudierende kennengelernt.
Am Wochenende sind wir dann zuerst bei einer Autoausstellung gewesen und haben die Stadt Reggio Emilia besucht. Reggio Emilia fühlt sich etwas kleiner an, auch wenn es Einwohnerzahltechnisch durchaus mit Modena mithalten kann. Einige Fakultäten der Uni sind allerdings dort und die Festlegung von Grün, Weiß und Rot als die Farben der italienischen Flagge haben dort stattgefunden. Dort waren wir also im Museum der Flagge und haben spontan bei einer Demonstration "mit und für die Frauen Afghanistans" mitgetanzt. Am Sonntag haben wir mit dem ESN eine Stadtführung in Bologna mitgemacht. Bologna ist berühmt für seine vielen Säulen und uns wurde erzählt, dass es diese gibt, damit bei Eröffnung der ältesten Universität der Welt, welche heute noch lehrt für die Wohnungen der Studierenden nicht die Stadtmauern versetzt werden mussten. Dafür wurden also Wohnungen "über dem Bürgersteig" gebaut. Die Führung wurde uns vom ESN Bologna gegeben und war sehr informativ, war aber leider überschattet von sehr starkem Regen und Gewitter. Zum Glück konnten wir viele Wege unter den Säulengängen zurücklegen, aber leider nicht alle.
Insgesamte denke ich, dass ich inzwischen schon ganz gut mich mit der neuen Umgebung vertraut gemacht habe, auch wenn es noch viel zu erkunden gibt.
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I have now been in Italy for a little more than a week and a half. After traveling for quite a while by train from Germany to Italy, I arrived in Modena on a Wednesday afternoon.
My first adventure was buying a new train ticket in Bologna. I arrived on a Eurocity train, operated jointly by DB, ÖBB, and Trenitalia, and unfortunately it was 40min late, exactly the time I had planned to change trains in Bologna. Fortunately, some of the railway staff at the station in Bologna knew English and explained to me exactly where I had to go. In my opinion, Bologna's station is a bit unfair, as there are track numbers which appear up to 3 times. When I arrived in Modena, I helped 2 people find the exit of the station before I walked 15-20 minutes through the city to my flat. I live in a shared flat with two other international students.
On the very first evening, I was introduced to the tradition of drinking an apperitivo. This is the way Italians get together in the early evening when they sit down together in a café or something similar, drink Aperol Spritz, for example, and are served snacks like chips, nuts, or small sandwiches. Then you can just enjoy the warm evening air and talk.
I used the days before university started to explore the city and my new surroundings. Modena is a city with about 180,000 inhabitants and is located very close to Bologna. The city is mainly known for its balsamic vinegar (even though almost no one mentions it here) and the nearby Ferrari factories. While exploring, I visited gamification exhibitions and a university research night, among other things.
On my own exploration, I went to Bologna and looked at the many columns there, an old university building, and walked up a 4km long column path on a hill near the city and had a bit of a view of the mountains and the city.
My first lecture at the university was, unfortunately, a bit sobering after I was really looking forward to it. This was due to the circumstances that, on the one hand, prospective Master's students and professors in Italy, unfortunately, don't all speak super good English (not that my English is perfect) and, on the other hand, at the end of my first Master's lecture, "Information Representation" was explained to us again, which is i.e. the representation of letters and numbers as bits, which is a topic from the first Bachelor's semester. The following days got better, though. My other professors speak better English and the topics in all the lectures have become more interesting.
In the evenings, I attended events organized by the Erasmus Student Network (ESN) Modena and got to know both locals and other Erasmus students.
At the weekend, we first went to a car show and then visited the city of Reggio Emilia. Reggio Emilia feels a bit smaller, even if it can keep up with Modena in terms of population. However, some faculties of the university are there and the determination of green, white, and red as the colours of the Italian flag took place there. So we went to the museum of the flag and spontaneously joined a demonstration "with and for the women of Afghanistan". On Sunday, we went on a guided tour of Bologna with the ESN. Bologna is famous for its many columns and we were told that they were built so that when the oldest university in the world was opened, which still teaches today, the city walls did not have to be moved for the students' flats. Therefore, flats were built "above the pavement". The tour was given to us by ESN Bologna and was very informative, but was unfortunately overshadowed by very heavy rain and thunderstorms. Fortunately, we were able to walk many paths under the porticoes, but unfortunately not all.
Overall, I think I have become quite familiar with the new surroundings, even though there is still a lot to explore.