Ausländer in Japan
Wer als Europäer in Japan reist, fällt auf wie ein bunter Hund, zumal die anderen Ausländer - meist Koreaner und Chinesen - den Japanern sehr ähnlich sehen. Eva_o aus dem Land der aufgehenden Sonne.
In Europa ist man es gewöhnt, einigermaßen anonym reisen zu können hinsichtlich der Nationalität.
Zugegeben, Blondschöpfe assoziieren wir eher mit nordischen Völkern, Großwüchsige halten wir für Holländer und braungebrannte Latinos für Italiener oder Spanier. Doch egal, wohin wir in Europa reisen, wir stechen nicht vollkommen aus der Landesbevölkerung heraus, da wir trotz allem westliche Grundzüge besitzen. Diesbezüglich muss man sich in Japan umgewöhnen.
Der Ausländeranteil liegt im einstelligen Bereich. Selbst in der Metropole Tokyo ist man lediglich von Japanern umgeben. Wo das Auge hinsieht, sind sie zu erblicken. Da kann sich ein Tourist nur schlecht tarnen. Selbst wenn er die Stadtkarte und den Tourguide geschickt versteckt, verraten ihn sein Gesicht und seine Haare.
Auch wer als Immigrant schon lange im "Land der aufgehenden Sonne" wohnt, sieht immer noch ein wenig wie ein Außenseiter aus. Doch gibt es in Japan wirklich nur so wenige Einwanderer und wenn ja, wieso?
Natürlich gibt es Immigranten, doch auf den ersten Blick kann ein Amateurenauge diese nicht erkennen, denn größtenteils handelt es sich um das Nachbarvolk Korea, dicht gefolgt von den Chinesen. Obwohl deren Kultur sich sehr von der Japans unterscheidet, scheint sie der attraktive Wirtschaftsmarkt anzuziehen.
Was uns eher zu überraschen vermag, ist die Tatsache, dass neben diesen asiatischen Einwanderern viele Brasilianer und Peruaner in Japan leben. Zum Teil sind sie auch schon schwer von den Asiaten zu unterscheiden, da sie sich schon zu vermischen begonnen haben. Zunächst scheint es lustig, dass eine so temperamentvolle südländische Kultur mit der eher kühlen Japans zurechtkommt, aber es scheint gut zu klappen.
Man muss allerdings zwischen zwei verschiedenen Gruppen unterscheiden: den Migranten, die während der japanischen Kolonialisationspolitik (1910-1945) als Zwangsarbeiter herkamen und sich nun in die Bevölkerung eingegliedert haben; und dann einer relativ neuen Gruppe, die der Studenten und Arbeiter, die aufgrund der attraktiven Wirtschaftslage nach Japan kommen.
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