Ausflug nach Antwerpen
In Belgien sind die Winterferien nach Frühlingsblumen benannt - kein Wunder, dass Tina_Ahoy sich mit Verve in den Frühjahrsputz stürzt. Obwohl das dazugehörige Wetter auf sich warten lässt.
Am Montag haben hier die Winterferien (Krokusvakantie *grins*) angefangen, deshalb war diese Woche für jeden Tag was im Ahoy geplant. Mein Montagvormittag begann zunächst wieder mit dem Vorbereiten der Getränkebestellung und Aufräumen vom Pierlala. Jedoch haben wir dieses Mal nicht nur aufgeräumt, sondern das Café generalüberholt! Mit Sven, Jago und Xavier habe ich den Boden geschrubbt und zwischen den einzelnen Bausteinen des Podestes saubergemacht und diese dann neu zusammengesetzt. Danach habe ich "versucht" die Bar ein wenig zu säubern, wofür ich letztendlich fast vier Stunden gebraucht habe! Das erschreckendste war jedoch, dass alles genau so dreckig wie vorher aussah, als ich am Mittwoch wieder im Ahoy war!
Die Jugendlichen hier scheinen es mit der Sauberkeit nicht so genau zu nehmen und fühlen sich wohl, wenn um sie herum alles im Müll versinkt. Da liegen leere Chipstüten, Papier, leere Zigarettenschachteln, Kippen, kaputte und/oder leere Flaschen und allerlei mehr rum... Ist echt abartig! (@Mama: Nicht zu vergleichen mit meinem unaufgeräumten Zimmer zu Hause!) Jeder sagt zwar: „Da wirst du dich dran gewöhnen“. Aber ehrlich gesagt, will ich mich gar nicht daran gewöhnen.
Am Abend hatte ich meine zweite Stunde Niederländisch - zunächst kam eine Wiederholung der Lektion von letzter Woche dran, dann haben wir die gelernten Zahlen um die Datumsangabe erweitert, inklusive Wochentage, Monatsnamen, gestern, morgen, Vormittag, abends, et cetera) und anschließend haben wir die Konjugation der Verben behandelt. In dem Kurs sind noch zwei andere Deutsche und mit der einen (ihr Name ist Marie) fahre ich von Wilrijk immer mit nach Antwerpen, wo mein zweiter Bus abfährt, denn sie wohnt genau neben der großen Busstation. Sie kommt aus Hamburg und ist über ihre Arbeitsstelle nach Antwerpen gekommen. Da sie aber hier sonst keinen kennt, habe ich sie ins Ahoy eingeladen oder wir gehen mal zusammen bummeln oder Kaffee trinken.
Am Dienstag war ich mit der Familie in Antwerpen. Wir haben uns die Altstadt angesehen, und anderem die Meir (die Einkaufsmeile von Antwerpen), das Rubenshuis, die Bourla - das ist das älteste Theater der Stadt -, die Kathedrale, die eine der schönsten ist, die ich je gesehen habe, und das Rathaus am Marktplatz mit dem Brabo davor. Der Brabo ist eine Statue, die die Stadtgeschichte wiederspiegelt.
In Antwerpen hängen überall Madonnenfiguren, die im Mittelalter aufgestellt wurden und natürlich jetzt restauriert sind, weil jeder Stadtteil seine eigene Madonna haben wollte. Am Abend waren wir im mexikanisch-brasilianischen Restaurant “Tropicos” essen. Für jeden gab´s einen Cocktail und das Essen war auch echt lecker!
Insgesamt war es ein total schöner Tag. Bis auf das Wetter! Seitdem ich hier bin, hatte ich vielleicht gerade mal zwei bis drei schöne sonnige Tage und auch im Wetterbericht hat man gesagt, dass der Februar dieses Jahr der düsterste Monat mit den wenigsten Sonnenstunden seit 100 Jahren in Belgien war - da kann man nur auf besseres Wetter hoffen!