Ausflüge in die Berge
BB's Umfeld erkunden...
Da Aufgaben für mich immernoch Mangelware sind und ich nicht nur Banská Bystrica kennelernen will, zögerte ich nicht lange als mein Vater fragte ob wir nicht eine kleine Wanderung machen wollten. Er "musste" mich übrigens besuchen kommen um mein restliches Gepäck, insbesondere Musikinstrumente vorbeizubringen. Also gesagt, getan suchten wir uns was Interessantes raus und fuhren Montagmittag los. Am Sonntag waren wir schon gescheitert die Stelle zu finden und haben stattdessen Donovaly angeschaut, einen Wintersportort der etwas nördlich von BB liegt.
Montag haben wir dann aber die Holzrutsche gefunden, die wir uns anschauen wollten. Das 2,4km lange Holzkonstrukt diente früher dazu das Holz, was oben in den Bergen geschlagen worden war, ins Tal zu befördern. Dazu wurde das Wasser was dort aus dem Berg tritt genutzt, auf dem Foto wohl gut zu erkennen.
Am Mittwoch nahmen eine Kollegin aus Frankreich und ich die Chance war mit einem Nosič, einem Träger der die auf den Bergen gelegenen Hütten versorgt, eine Tour zu machen. Wir durften ihn quasi bei der Arbeit begleiten, er hatte uns am Tag davor dazu eingeladen. Also sind wir gegen 9Uhr mit dem Bus nach Brezno, Richtung Osten gefahren.
Nach seinem Frühstücksbier in der Stadt, brachte uns sein Chef zum Ausgangspunkt, einer Hütte auf 1100m Höhe. Dort packte er seinen Rucksack oder besser gesagt das Gestell. Er sagte, dass es heute eine leichte Tour wird, nur ca. 60kg. Da schossen meine Augenbrauen schon nach oben, als er dann sagte das die schwerste Last die den Weg hochgeschleppt wurde bei 124kg lag, stellt ich mir jemanden vor der 2Bierfässer den Berg hochschleppt. Ach Quatsch, die werden ja wohl keine 50l Fässer den Berg hochtragen.
Als das Gepäckstück fertig war durfte ich es auch einmal auf die Schultern nehmen. Das Gewicht wird möglichst weit nach oben gelegt, damit es nicht nach hinten zieht, wodurch es aber zur Kunst wird die Balance zu halten. Ich konnte mir nach ein Paar Schritten auf Asphalt nicht vorstellen, dass man es so den Berg hochtragen kann, ganz zu Schweigen von dem Gewicht. So staunte ich eigentlich den ganzen Aufstieg lang, besonders als mir klar wurde, dass er das Ding ja nicht absetzen kann. Dazu brauchte man einen Tisch an einer Hauswand und so waren die einzigen Unterbrechnungen für ihn, ein kurzes Hinsetzen auf einen der große Steine am Wegrand, auf denen er keuchend ein Schluck Wasser zu sich nahm. Der Weg war 600 Höhenmeter hoch und dauerte so eine Std. und 50min., der Energieaufwand kann nicht weit von einem Marathon entfernt liegen.
Oben angekommen spendierte er uns auf Kosten des Hauses, in dem er mitunter auch wohnt, ein Mittagessen inklusive Wurzelwodka(5cl Gläser) und einem sehr leckerem Tee. Dort war auch eine Tafel auf der alle Nosiči eingetragen waren und wieviel sie schon hochgeschleppt haben. Er meinte er habe schon über 11t hochgeschleppt und lag damit schon weit oben auf der Tafel, aber an seinen Chef wird er so schnell wohl nich rankommen, der liegt mit 173.291 kg an der Spitze. In anderen Ländern benutzt man heute Hubschrauber.
Dann hat uns unser Nosič wieder nach unten zum Bus gebracht, obwohl wir ihm versicherten, dass wir es auch alleine schaffen würden. Nein, so können er wieder was mit anch unten nehmen, also packte er sein Gestell neu und was packte er darauf...natürlich ein leeres 50l Fass Bier. Und natürlich schleppen sie die Vollen da auch rauf, ich musste nachfragen.
Das war vielleicht sogar der interessanteste Tag bis jetzt und es war schön mal auf einen der Berge zu steigen. Immerhin 1700m hoch.
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