Auf der anderen Seite (mittendrin oder außen-vor?)
Mein erster Lehrerausflug, BBQ und das Blumenfest
Dieses Woche war ich einmal „auf der anderen Seite“. Mit dem Lehrerkollegium ging es nämlich ab auf den Lehrerausflug. Dieser führte uns zwar nur bis zum nächsten Restaurant, war aber trotzdem sehr unterhaltsam. Ich habe mich mit Kollegen unterhalten, mit denen ich zuvor noch nie gesprochen habe, und das sogar über recht persönliche Themen. Dabei habe ich sogar Murcianisch gelernt ( Hola Chacho!!!) Das heißt zu viel wie: “Hey Mann, Junge, männliches Wesen“ und ist die kurzform von „Muchacho“. Zuerst war es schon etwas seltsam, so die Freizeit mit Lehren zu verbringen, aber dann haben Honza und ich begonnen mit den Praktikanten der Universität zu reden, das war wirklich sehr interessant. Während des ganzem gab es ein festliches Weihnachtsmenü zum Essen und Muscheln. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie ich bei meiner ersten Muschel reichlich das Gesicht verzogen habe, zur Belustigung der Spanier ;)
Am Freitag ging ich auf ein BBQ zu dem André mich eingeladen hatte. Ach richtig, wer ist nochmal André? Irgendein Fremder Spanier, den ich auf der Halloween-Party getroffen habe und mit dem ich seither öfters mal gechattet habe. Auch wenn ich die Leute nicht kannte (außen-vor), habe ich mich trotzdem getraut auf das BBQ zu gehen, und muss nun gestehen, richtig viele, neue Freunde gefunden zu haben(mittendrin ;) ). Das ganze begann mittags um 12 Uhr und endete nachts um 12 Uhr. 12 Stunden Spanisch pur!!!! Danach konnte ich diese schreckliche, wunderschöne Sprache nicht mehr hören ;) Und irgendwie gab es auch kein Salat zum grillen, sondern nur sehr viel Fleisch, sehr seltsam. Es war wirklich ein gelungener Tag und ein gelungenes BBQ.
Am Sonntag war ein Fest namens "La Immaculada de la Maria“ oder irgendwie so ähnlich. Dabei ging es um die Jungfräulichkeit der Maria. Am Morgen brachten alle Bewohner Blumen zusammen in einer Prozession der Maria dar. Blumen im Winter????? Das kommt mit aber Spanisch vor! ;)
Auf jeden Fall war es wunderschön und ich habe zusammen mit Marianna auch Blumen getragen. Dannach war ein Gottesdienst in der Kirche und sang mittendrin in unserem kleinem Chor. Später am Abend liefen alle Bewohner rechts und links mit einer Marienstatue mittendrin quer durch die ganze Stadt, und alle trugen Kerzen. Ich zähle mich hiermit auch zu den Bewohnern ;)
Ein paar ausgeloste Frauen trugen traditionelle Kleidung, aber was es damit auf sich hatte, konnten mir die Spanier leider nicht erklären, da sie es nicht wussten. Wie kann man über seine eigene Tradition nicht Bescheid wissen? Danach gab es für alle Teilnehmer heiße Schockolade. So eine Schockolade habe ich noch nie getrunken, nein, sie erinnert nicht im geringsten an Kaba. Sie war eine zähe, cremige Flüssigkeit, die sicher mehr Kalorien besaß, als gesund ist ;) Als mich meine Schulerkinder auf dem Fest sahen, erschallte eine Stunde lang von rechts und links: “Vanessa!!! Hola Teacha!!! Professora!!!“. Mal wieder mittendrin in der Kinderschar ;)
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