An then the light was gone...
Was macht man in Wales an einem ganz normalen Samstagabend? Na klar, im Wohnzimmer bei Kerzenlicht verzweifelt versuchen, einen Elektriker zu erreichen. Und dann letztendlich doch einfach in die Stadt fahren.
Ich fange einfach mal chronologisch an. Und da ich mich hier laengere Zeit nicht gemeldet habe, starte ich mit Samstag, dem 23.10. Da ging es naemlich (mal wieder) nach Cardiff zu einem UNA-Meeting. Dort bot sich fuer uns die Gelegenheit, UNA-Mitglieder und Freiwillige aus Wales und teilweise auch aus dem Ausland kennen zu lernen. Insgesamt eine sehr nette Veranstaltung, die am Abend ihren Hoehepunkt fand. Da stand naemlich das Twmpath, ein walisisches Festival mit lokaler Musik und Taenzen statt. Also lernten wir dann gleich mal noch ein paar walisische Taenze und die habens echt in sich. Da braucht man schon ein wenig Kondition, um das drei Stunden lang durchzuhalten. Aber immerhin konnten wir danach dann auch gut schlafen - sofern man bei einem Nachtlager auf einer duennen Matratze in einer Sporthalle von gut reden kann.
Sonntagmorgen gings dann zum Fruehstueck noch zur Cardiff Bay. Sehr nett dort, aber wir haben leider nur einen Bruchteil gesehen, da wir nur eine knappe Stunde Aufenthalt hatten. Aber ich werde dort sicher noch das ein oder andere Mal hinfahren.
Ansonsten passierte bis Dienstagabend nichts mehr. Da bemerkte ich dann einen missed call auf meinem Handy, hatte aber natuerlich nur noch 3p Guthaben und konnte nicht einmal die Mailbox abhoeren. Gut! Mittwochmorgen bewahrheitete sich dann meine Befuerchtung: Irgendjemand hatte wohl versucht, mir meine Arbeitszeiten fuer eben diesen Mittwoch mitzuteilen. Denn um 11.20 klingelte dann mein Handy. Lesley teilte mir mit, ich solle bitte um 11.45 im Shop sein, Bethan wuerde mich dann um 12.15 abholen und es solle zu einem Kletterpark gehen. Also blieben mir 25 Minuten. Geduscht und gefruehstueckt hatte ich zum Glueck schon - also kein Problem. Denkste! Denn da sind ja immer noch die ueberpuenktlichen Busse. Und so stand ich dann bis 11.50 Uhr an der Bushaltestelle und konnte natuerlich immer noch nicht telefonieren. Aber hat dann doch alles geklappt, Bethan war sowieso zu spaet. Und dann gings mit dem Minibus ueber ziemlich enge Passstrassen en grossen Huegel noerdlich (?) von Merthyr hoch - ein atemberaubender Blick ueber die Taeler hier! - und wieder runter. Und nach knapp 30 Minuten waren wir dann an der Kletterhalle, wo wir uns die naechsten 90 Minuten aufhielten. Der Ausflug war echt ziemlich cool. Ich war zwar noch nie der grosse Kletterfan, aber irgendwie hab ichs dann doch alle Waende hinauf geschafft. Und auch die Kids waren erstaunlicherweise alle brav und nicht wirklich anstrengend - ein insgesamt sehr netter Arbeitstag also!
Bis Samstag passierte dann wieder nicht viel. Doch dafuer hatte es der Samstag dann so richtig in sich. Witzigerweise war der Elektriker, der unsere Steckdosen in der Kueche repariert hatte, gerade zwei Stunden weg. Silvia war gerade unter der Dusche, ich sass in der Kueche und auf einmal war das Licht aus und es tropfte erneut Wasser aus der Kuechenlampe. Doch diesmal war nicht nur in der Kueche der Strom weg - ne, gleich im ganzen Haus! Und natuerlich waren weder der Landlord, noch Georgie noch sonstwer per Handy erreichbar. So gings dann erstmal rueber zu den Nachbarn, die uns freundlicherweise Kerzen und eine grosse Taschenlampe liehen.
Und da es ziemlich sinnlos gewesen waere, an einem Samstagabend in einem Haus ohne Strom auf einen Elektriker zu warten, der sowieso nicht kommt, gings dann wie geplant zur Halloweenparty in die Stadt. Das "Crown Inn" ist eine nette portugiesische Bar mit fairen Bierpreisen, einem gemuetlichen Ambiente und einigen Fernsehern, auf denen Fussball laeuft. Und dort wurde dann der Abend verbracht. Wir lernten unter Anderem Samuel, den portugiesischen Volunteer vom letzten Jahr, kennen. Und dann war es auch bald schon Mitternacht und mein zwanzigstes Lebensjahr somit vollendet. Bevor es dann zu Bett ging, wurden noch schnell Geburtstagskarten bei Kerzenlicht gelesen - eine sehr interessante Erfahrung.
Und das beste Geburtstagsgeschenk klopfte dann am Sonntag gegen 11 Uhr an unsere Tuer - der Elektriker, der innerhalb einiger Minuten wieder Strom in unser Haus brachte - vielen dank dafuer! Der restliche Tag wurde dann relativ entspannt verbracht. Silvia hatte eine leckere Lasagne und koestliche Brownies gezaubert, Mirko schaute noch vorbei und wir hatten unseren Spass. So wurde mein Geburtstag zwar in recht kleiner Runde verbracht, aber dennoch wars ganz nett. Und aufgrund des Stromausfalls wird dieser Geburtstag sowieso als einer der "lustigsten" in Erinnerung bleiben, denke ich.