4 Städte 2 Länder und viele neue Leute
Wie ich mich in den letzten Wochen der ein oder anderen Herausforderung stellte!
Am 11.11. bin ich nun also morgens nach Paris gefahren ! Ich hatte meinen Onkel und seine Familie sehr lange nicht gesehen, aber wurde sehr herzlich empfangen. Es war ein schönes Gefühl das erste Mal wirklich in der Lage zu sein sich richtig zu verstehen. Die Sprache stellte nämlich in den letzten Jahren ein großes Problem dar. Alle haben sich sehr gefreut sich endlich auf französisch unterhalten zu können und sich ja dann doch etwas näher kennen zu lernen. Meine Familie dort wohnt etwas außerhalb von Paris weswegen mir erstmal die Stadt gezeigt wurde. Ich konnte mich an fast gar nichts mehr erinnern, denn ich war wahrscheinlich zu klein das letzte Mal als ich da war. Deswegen war es um so schöner das alles noch einmal entdecken zu können. Natürlich waren wir auch in Paris, die Champs-Elysees mit dem Weihnachtsmarkt, das Riesenrad und der Eiffelturm bei Nacht gaben eine bemerkenswerte Kulisse.
Neben diesen schönen Ecken habe ich jedoch auch eine andere Kultur neu entdeckt: die Kongolesische. Endlich kann ich Fufu zubereiten und habe ein paar coole Lifehacks für meinen Afro bekommen !
Das Wochenende ging dann auch wieder total schnell vorbei und am Montag bin ich gleich von Paris aus zu meinem ersten Seminar (On-Arrival-Training) gefahren ! Und das hat wirklich alle meine Erwartungen übertroffen! Es macht unheimlich Spaß mit so vielen Nationalitäten zusammen zu sein. Man war Teil eines Ganzen und fühlte sich gleich nicht mehr allein mit seinen Sorgen. Ich war wirklich sehr dankbar, dieses Seminar zu haben. Wir hatten wirklich Zeit über alles zu reden. Ich habe außerdem das Gefühl jetzt besser über mein Programm Bescheid zu wissen.
Das Training war in einer abgelegenen Jugendherberge und die Zimmer wurden zu Dritt bezogen ! Das Coole war, dass es kaum Gruppenbildung gab und alle abends zusammen saßen. Meistens gab es dann Spiele oder etwas anderes in der Gruppe! Tagsüber haben wir spielerisch den EFD entdeckt, hilfreiche Tipps bekommen und über unsere eigenen Erfahrung und Ziele geredet! Echt fantastisch!
Am Freitag war es trotz der kurzen Zeit schon ein schwerer Abschied. Doch wir bleiben alle mehr oder weniger in Kontakt und besuchen einander!! Freitag hatte mein Zug dann so viel Verspätung, dass ich erst abends als letzte von dem Bahnhof in Angouleme wegkam (die ersten waren schon zu hause !!). Ich musste meine Züge umändern und in Paris mit Krücken und Gepäck in 30min den Bahnhof wechseln und die Metro nehmen (gar kein Stress!). Habe alles geschafft!
Ja also das mit meinem Knie ist leider noch nicht wieder gut aber wenigstens kann ich ohne Krücken und Kniestütze laufen. Ein sehr langsamer Prozess... Es war wirklich nicht einfach die letzten Wochen und das mit der Krankenkasse war auch nicht das Einfachste. Viele Anrufe und Behördengänge... Ich bin froh, wenn das alles vorbei ist !!!
Ich bin also Freitag Nacht hier in Sedan angekommen und Samstag früh wieder los auf einen Daytrip mit den Sprachassistenten und einer Freundin, die in Bazeilles studiert! Haben das kleine Örtchen Dinant in Belgien besucht. Dort gibt es eine Zitadelle, auf der wir eine kleine Touristentour gemacht haben. Das war echt beeindruckend !!! Die Maas fließt neben Sedan auch durch Dinant und gibt dem Ort einen niederländischen Flair wie ich finde! Wusstet ihr, dass aus Dinant das Bier Leffe und der Erfinder des Saxophones stammt? Man lernt nie aus ! :) Jedenfalls wirklich schön!
Letzte Woche ging dann meine Physiotherapie (die mir echt gut tut!) und meine normale Arbeit weiter. Ach ihr wisst ja selber wie das ist mit der Arbeit/Schule. Man hat gute und schlechte Tage/Kurse. Aber ich bleibe dennoch immer positiv! Wir haben einiges geändert auf Arbeit wie z.B. klare Strukturen wer Mentor und wer Tutor ist. Dadurch ist alles ein bisschen durchsichtiger. Durch andere Änderungen komme ich jetzt immer auf 30 - 35 Stunden die Woche und das ist für mich auch erstmal ausreichend. Mir fällt es noch schwer mir meine Arbeit aufzuteilen und einiges dauert mir einfach noch zu lange, aber alles was ich tue, hilft mir auf irgendeine Weise. Misserfolge und Erfolge halten sich die Waage und ich gebe nicht auf !
Letztes Wochenende ging es dann für einen Geburtstag und fürs Shoppen wieder nach Paris. Die nächsten Wochenenden sind auch wieder ausgebucht, bis ich dann in nicht mal mehr 3 Wochen wieder Ferien habe! Kann kaum darauf warten Weihnachten zu hause zu sein!
Doch eins ist mir noch wichtig zu sagen: Man neigt dazu Vieles schlimmer zu machen als es ist, doch im Endeffekt findet man immer einen Ausweg/ einen Weg weiterzumachen. Ich habe wirklich das Gefühl hier für mein Leben zu lernen und tougher (taffer) zu werden. Man ist auf sich allein gestellt, was einem Unabhängigkeit gibt aber manchmal eben auch Unsicherheit. Doch das ist normal und gehört auch dazu. Das habe ich in den letzten Wochen wirklich gelernt.
Bis dann also,
eure Rike