+30
Morgens früh unsanft von penetrantem Telefongeklingel geweckt zu werden, ist sicher nicht der grandioseste Start in den Tag. Es sei denn, die Nummer des Anrufers beginnt mit +30. Das verheißt nämlich Gutes für TomEVS06.
So, jetzt schreib ich auch mal wieder. Heute wurde ich unsanft aus dem Schlaf geweckt, weil mein Handy getobt hat. Aber so verschlafen wie ich war, hab ich es nicht geschafft, rechtzeitig dran zu gehen. Und dann war das auch noch so eine ganz komische Nummer mit +30 vorne dran. Na ja, „Ist wurscht“ hab ich mir gedacht und mich wieder hingelegt.
Zwei Minuten später läutet das andere Telefon. Wieder mit Müh und Not aus dem Bett gekämpft und mich total verschlafen am Telefon gemeldet. Aber mit einem Schlag war ich dann hellwach! "Hello, Katerina speaking, from Greece." Jetzt war mir auch klar, für was die +30 steht.
Nun ja, also Katerina ist meine Ansprechpartnerin in Griechenland für mein Projekt. Sie war jetzt drei Wochen im Urlaub und hat deswegen erst jetzt meine Mail gelesen, die ich ihr vor Wochen geschrieben habe.
Ich habe 355 Euro umsonst ausgegeben – super! Ich hatte mir nämlich ein Hotel gebucht, da ich schon eine Woche früher nach Griechenland fliege und dort noch etwas Urlaub machen wollte, bevor es so richtig losgeht. Jetzt hat mir Katerina mitgeteilt, dass es überhaupt gar kein Problem gewesen wäre, wenn ich schon eine Woche früher in mein Apartment eingezogen wäre. Hmm, na ja, egal. Ich denke, im Hotel ist es dann doch ein bisschen mehr Urlaubsfeeling als in einem Apartment, in dem man das nächste Jahr verbringt.
Ich habe jetzt auch erfahren, welche anderen Freiwilligen während meiner Zeit dort sind. Agusta aus Island fängt gleichzeitig mit mir dort an, Livia aus Ungarn eventuell im Dezember und eine andere Freiwillige aus Bulgarien, die ihren Europäischen Freiwilligendienst momentan noch in Griechenland leistet, wird noch ein paar Wochen vor Ort sein, um uns beim Eingewöhnen zu helfen.
Katerina scheint eine sehr nette Frau zu sein und sie redet gut verständliches Englisch, im Gegensatz zu manchen anderen Griechen. Darüber bin ich sehr, sehr froh, da sie im nächsten Jahr eine sehr wichtige Kontaktperson für mich sein wird.
Na ja, es sind noch 35 Tage, zehn Stunden, 49 Minuten und elf Sekunden! Immer noch ziemlich lange, aber doch dem Ziel schon etwas näher!