2. Samstag in Zaragoza und ein Ausflug zu "El Bocal"
Diese Woche habe ich wieder bei zwei Vorträgen über den EFD mitgewirkt und samstags war ich nochmal in Zaragoza. Was ich sonst noch so erlebt habe, erfahrt ihr im Folgenden. Es tut mir leid, dass der Beitrag wieder erst dienstags kommt, aber gestern hatte ich Probleme mit dem Internet und konnte nichts hochladen. Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!
Hallo ihr Lieben,
seit gestern bin ich also schon vier Wochen hier und am Mittwoch ist auch der erste Monat rum. Das kommt mir gar nicht so vor als wäre ich erst ein Monat in Tudela. Ich habe schon so viel erlebt, unternommen und gelernt. Zu meinem ersten Monat in Tudela plane ich einen einzelnen Blogpost, der dann Mittwoch oder Donnerstag kommt.
Die letzte Woche startete wieder mit den Kursen im Cruz Roja (Überraschung!). Abends gingen Lena und ich noch zu dem Second- Hand- Laden. Doch als wir ankamen, mussten wir feststellen, dass er montags geschlossen hat. Wir gingen dann bei einem nahegelegenen Supermarkt einkaufen und auf dem Rückweg trafen wir Sabah, die Freiwillige bei der wir am Sonntag zum Couscous essen eingeladen waren. Sie begleitete mich dann noch den halben Weg nach Hause. Zu Hause wollte ich dann den Blogbeitrag schreiben, doch mein Laptop machte, wie ihr bereits wisst, 1,5 Stunden Updates, so dass ich dann leicht genervt, aber dafür etwas früher ins Bett kam.
Dienstags bastelten wir mit den Senioren, Fische aus Pappe, die sie dann noch verzierten. In der Mittagspause ging es zum Second-Hand-Laden, indem ich auch fündig wurde und abends schrieb ich nur noch den Blogpost und verbrachte einen entspannten Abend mit meinen Mitbewohnerinnen. Ich erfuhr gegen 22 Uhr, dass ich am nächsten Tag erst um 11:30Uhr im Cruz Roja sein musste, da Lena und ich wieder Vorträge halten sollten. Diese Nachricht kam mir sehr gelegen, da ich dann ausschlafen konnte und Schlaf vom Wochenende nachholen konnte.
Am nächsten Tag ging es dann um 11:30 Uhr vom Cruz Roja in eine Schule in Tudela, wo wir vor 120 Schülern über unsere bisherigen Erfahrungen im EFD und die Vorbereitung des EFDs sprachen. Das war eine sehr tolle Erfahrung, da ich nur leicht aufgeregt war und im Gegensatz in Deutschland bei Referaten immer sehr nervös war. Aber ich denke dadurch, dass ich über meine eigenen Erfahrungen und nicht über etwas Gelerntes rede, fühle ich mich sicherer. Nach einem sehr leckeren Essen, gesponsert vom Gobierno de Navarra, machte ich mit Lena und Rosa, der Koordinatorin aus Pamplona, einen Spaziergang entlang des Ebros und um 16 Uhr ging es dann zur Universität. Dort war es nur eine Gruppe von sieben Leuten, die sich für den Vortrag interessierten. Dadurch war es aber viel privater und man konnte besser auf die Fragen der einzelnen Personen eingehen, als bei der großen Schülergruppe. Olga, Rosa und Jorge waren sehr zufrieden mit unseren Vorträgen und bedankten sich mehrmals dafür, dass wir sie so gut unterstützten. Am Ende bekamen wir noch ein großes Handtuch vom Gobierno de Navarra geschenkt. Ich ließ den Abend zu Hause mit meinen Mitbewohnerinnen ausklingen und ging frühzeitig schlafen.
Denn am Donnerstag hatte mein Bruder Geburtstag und als Überraschung schaltete mich meine Mama morgens per Face Time zum Geburtstagssingen dazu. Das ist so toll, was die Technik einem alles ermöglicht. Es war als wäre ich in Deutschland gewesen. Dementsprechend glücklich und fröhlich startete ich in den Tag. Mittags kaufte ich einen Schokoladenkuchen, der hier als Deutscher Kuchen verkauft wird, um Louis Geburtstag abends mit meinen Mitbewohnerinnen zu feiern. Am Nachmittag bearbeiteten wir mit den Senioren wieder Arbeitsblätter. Ich saß wiedermal bei Luis und als dieser hörte, dass sein „Namensvetter“ in Deutschland Geburtstag hat, wollte er ihm gratulieren. Also schickte ich meinem Bruder eine Sprachmemo, in der Luis ihm gratulierte. Das war wieder einer der Momente in dem ich sehr dankbar dafür war mit diesen lieben und warmherzigen Senioren arbeiten zu dürfen, die sich auch nach meiner Familie und Freunden in Deutschland erkundigen und mit denen es immer etwas zu lachen gibt. Abends nahmen wir noch an einer Probestunde in Yoga teil, die mir allerdings nicht so gut gefallen hat, da mir das alles etwas zu langsam war. Ich freue mich schon so auf den Zumbakurs, der nächsten Mittwoch startet.
Am Freitag arbeitete ich 1,5 Stunden länger, da es für die Angehörigen der Senioren eine Veranstaltung gab und vier Senioren betreut werden mussten. Die zwei Frauen gehören zu einer der beiden Nachmittagsgruppen und wussten daher schon wie die Betreuung funktioniert. Außer ihnen kamen noch zwei Männer, die neu waren. Der Eine wollte überhaupt nichts machen. Weder Arbeitsblätter bearbeiten, Malen, noch ein Spiel spielen. Der Andere bearbeitete zwar ein Arbeitsblatt, allerdings erklärte er dabei die ganze Zeit, dass er das eigentlich gar nicht machen bräuchte und als wir dann noch Bingo spielten, meinte er die ganze Zeit, dass die Bildchen nicht genau genug gemalt wären. Es wurde also ein ziemlich anstrengender Nachmittag. Das war das erste Mal, dass ich nicht wusste, was ich mit den beiden Herren machen sollten, da sie eigentlich nichts machen wollten. Aber auch das ist eine Erfahrung, die ich hier machen muss und die bestimmt auch noch öfter auf mich wartet. Nach Feierabend ging ich erst mit Lena und einer neuen Bekannten in ein Café und anschließend zu Sabah, um ein wenig deutsches Fernsehen zu gucken und mit ihrer Familie zu Abend zu essen.
Samstags ging es dann mit eine paar Bekannten nach Zaragoza. Sechs von ihnen sind große Anime- und Pokemonfans und wollten ein Event besuchen. Lena, Balika und ich waren uns nicht sicher, ob uns dieses Event interessieren würde, aber Plan B war, dass wir dann einfach schon mal in die Stadt gehen würden. Im Endeffekt entpuppte sich dieses Event als totaler Reinfall und nach kurzer Zeit machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Dort bummelten wir durch einige Läden, gingen etwas Essen und danach in ein sehr schönes Café. Nach knapp 1,5 Stunden sitzen, wollte ich gerne weiter die Stadt besichtigen, denn Zaragoza hat wirklich viel zu sehen. Also trennten Balika, Lena und ich uns von den Anderen und besichtigten nochmals die Kathedrale El Pilar, gingen in eine andere Kirche, zur großen Markthalle, die leider geschlossen war und zur römischen Mauer, die eine sehr kleine, aber feine Ruine war. Anschließend gingen wir noch shoppen, leider ohne Erfolg. Gegen 19 Uhr traten wir den Rückweg an.
Am Sonntag wachte ich mit einem leichten Schnupfen auf und wollte eigentlich den Tag zu Hause verbringen, doch Loli schlug vor eine Radtour zu machen, da das geliehene Fahrrad bis jetzt immer noch im Keller steht. Also ging es von Tudela aus am Ebro entlang zu „El Bocal“. Das ist der Ort an dem der Kaiserkanal entspringt, welcher bis nach Zaragoza fließt. Außerdem hat Carlos der Fünfte hier einen Palast bauen lassen, denn er zur Erholung besuchte. Auf dem Rückweg durch den Ort Fontellas kamen wir noch an einer Kirchenprozession zu Ehren der Schutzpatronin Fontellas vorbei. Es war ein sehr schöner Ausflug mit einer tollen Natur. Als wir zurück waren, kam Lena zum Essen vorbei und abends skypte ich noch mit meiner besten Freundin.
Jetzt mache ich mich auf den Weg zur Arbeit und wünsche euch einen schönen Dienstag!
Alles liebe und viele Grüße aus Spanien eure
~ Lea ~