Zwischen mehreren Stühlen
Mein Urlaub in Köln, wie Weihnachten und Silvester verbracht habe und so dies und das…
[Hinweis an Allergiker: Dieser Bericht kann produktionsbedingt Spuren von Gags oder Witzen enthalten]
Genauer gesagt geht es bei den in der Überschrift erwähnten Stühlen weniger um Möbelstücke, als vielmehr um Ereignisse, die vor kurzem stattgefunden haben bzw. unmittelbar bevorstehen.
Ich werde mal chronologisch berichten:
1) Als erstes war da mein zweiwöchiger Besuch in Köln anlässlich Weihnachten und Jahreswende. (Fast) wie jedes Jahr habe ich also klassisch gefeiert mit Weihnachtsbaum und Kerzenschein und allem drum und dran.
Silvester war da schon etwas ungewöhnlicher: nach der Feier im Haus eines Freundes ging es weiter auf die Privat-Feier des Kölner Techno-DJs Tobias Thomas und seiner Freunde.
Von feinstem Soundsystem technoid beschallt feierte ich da bis in die frühen Mittagsstunden…
Womit ich die zwei Dinge beisammen hätte, die ich vermisse, wenn ich an mein Heimatstädtchen zurückdenke: Meine lieben Freunde und die Parties mit elektronischer Musik. Letztere ist hier zwar auch vertreten, allerdings (fast) nur in ihrer niedersten Abart, der Chart-House-R'n'B-Kleinstadt-Disco.
2) Positiv hingegen ist das warme Wetter auf dieser Insel, die ich mit einem erleichterten Seufzen begrüßte, als mir nach einer durchgemachten Nacht ihr warmer Wind vor dem Ausgang des Flughafens Teneriffa Süd ins Gesicht blies. Auch wenn es aktuell hier im Norden der Insel sehr regnerisch ist. Aber zur Sache…
Als ich nach ein paar entspannten Tagen im Süden bei den Freiwilligen der anderen Waldorf-Einrichtung auf Teneriffa im Bus zurück nach La Laguna saß, fiel mir ein, dass mich die neue Freiwillige aus Italien schon in meiner Wohnung erwarten würde. So war es dann auch…Aber eine Überraschung gab es dann trotzdem noch:
An der Stelle der Tür zu Antonias ehemaligem Zimmer, vor der ich wenige Sekunden später ein fremdes Gesicht erwartete, erschien nichts… stattdessen geschätzte 50cm tiefer. So klein hatte ich mir Mirna nicht vorgestellt - aber genug der Oberflächlichkeiten. Wirklich erstaunlich fand ich, dass sie schon 29 ist… ich dachte erst, ich hätte mich verhört. Mirna hatte gleich die günstige Gelegenheit meiner Abwesenheit genutzt und sich mein ehemaliges Bad, das größere von beiden mit Dusche, gekrallt… sei's drum, man soll sich ja in Bescheidenheit üben.
Sogleich klärten wir auch alle Eventualitäten unseres künftigen Zusammenlebens und so leben wir nun in trauter Zweisamkeit bis an das Ende unseres Freiwilligendienstes…
Angenehmer Nebeneffekt von Mirna's Erscheinen ist die Vereinheitlichung meiner Arbeitszeiten: statt im 15-Tage-Rhythmus alternierend ab 8 bzw. 8:30 komme ich jetzt immer um 8 und bleibe bis 15 Uhr.
3) Nichtsdestotrotz war anscheinend die 1. Woche so anstrengend, dass ich prompt krank wurde: Fieber, Husten, Schnupfen. Naja, hinreichend Gründe waren ja vorhanden: 1. der (zugegebenermaßen positive) Temperaturschock, 2. der Schock der Erkenntnis, überhaupt wieder arbeiten und früh aufstehen zu müssen und 3. mein latenter, aber äußerst auszehrender Schlafmangel, Folge meines wahrscheinlich durch den 2. Schock durcheinander gebrachten Schlafrhythmuses. Diese Krankphase erlaubte mir die volle Entfaltung meiner faulenzerischen Fähigkeiten und stellt die 2. unvorhergesehene Fehlperiode meiner knapp halbjährigen Aushilfskindergärtnerlaufbahn dar.
4) Zum 4. Stuhl bzw. Ereignis, das auch meine 3. Arbeitswoche auf unverhoffte Arbeitsweise verkürzen wird: Morgen früh um 7:30 geht mein Flieger auf die península, nach Madrid, von wo aus es weiter geht nach Málaga, wo die "Midterm-Evaluation" der Nationalagentur stattfinden wird. Versüßt wurde mir die Sache noch mit einem Taschengeld von 100€. Vielleicht treffe ich dort ja welche der netten Leute des letzten Treffens wieder…
5) Der fünfte und letzte Stuhl ist der Besuch meines (Zwillings-) Brüderchens Ende diesen Monats, auf dass ich mich schon sehr freue.
Das wars erstmal wieder von mir…
Diesmal fällt mir allerdings kein schwachsinniger Spruch ein, weshalb ich ein Programm (genauer gesagt zwei) befragen werde.
Hintergrund: Auf UNIX-artigen Betriebsystemen wie Linux gibt es eine Kommando-Zeile, auf der man Befehle in Textform eingeben kann. Wenn man sich dort einloggt, kann man sich von dem Programm fortune (von engl. "fortune cookie" = Glückskeks) einen Spruch oder Zitat ausgeben lassen, der dann von dem kleinen Programm cowsay in der Sprechblase einer Kuh aus Zeichen verpackt wird… Mal schauen, was die Kuh uns heute zu sagen hat:
/ Es gibt keine Lage, die man nicht \
| veredeln könnte durch Leisten oder |
| Dulden. |
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| -- Goethe, Maximen und Reflektionen, |
\ Nr. 658 /
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