Zweifache Premiere
Neun Tage Arbeit bei der multilateralen Jugendbegegnung, dann wurde das Theaterstück "Olympia - eine Verführung zu Europa" uraufgeführt. Zum ersten Mal könnt Ihr diese hier auch in Tondokumenten bewundern.
Internationaler Jugendtreff auf dem Postsportgelände
Den ganzen Tag hatten wir etwas zu tun, 32 Jugendliche aus vier Nationen, die sich von 21. Juli bis 30. Juli auf dem Postsportgelände in Zelten und Jurten mit ihren Betreuern einquartiert hatten. Eine kleine Stadt aus weißen Planen war entstanden. Wir alle, egal ob Franzosen, Österreicher, Ungarn oder Deutsche verfolgten bis zum Freitag nur ein Ziel: Wir wollten eine Theaterproduktion auf die Füße stellen und diese einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.
Der Straubinger Jugendpfleger Helmut Spiegler hatte sich zusammen mit dem Jugendsozialarbeiter an Schulen Roman Schaffner eine Menge vorgenommen. Gemeinsam mit den Kollegen aus den verbleibenden drei Nationen wollten sie ein Stück zusammenwachsendes Europa Wirklichkeit werden lassen. Das ging natürlich am besten, wenn man das kennen lernt, was man nicht kennt. „Olympia – eine Verführung zu Europa“ war der Arbeitstitel dieser multilateralen Jugendbegegnung.
[file 15 left][file 16 right]Einen Tag vor der Aufführung wurde Herr Spiegler zu einem Interview im Radiosender Antenne Niederbayern zu unserem Projekt interviewt. Auch in unserer österreichischen Partnerstadt Wels war das Medieninteresse an unserem Projekt groß.
Neben dem Knüpfen von Kontakten war für Freitag, den 29.07. eine Theaterproduktion geplant. Vorgaben gab es keine, nur das Thema stand fest.
Seit Dienstag probten wir auch schon im Anstatt-Theater, in dem die Aufführung stattfand. Das flackernde olympische Feuer stellte Rachel aus Romans mit Bändern an Armen so anmutig dar, dass sie spontan Szenenapplaus von ihren Mitspielern bekam. Charlie und Beppo versuchten derweil, die richtige Stimmung mit der Beleuchtung zu zaubern.
Roman und Shorty saßen zur gleichen Zeit im Jugendzentrum und spielten Musik für den Abend der Abende ein. Daniel aus Wels unterstützte sie dabei mit der Trompete. Und hier wurde gleich klar, dass noch nicht alles genormt ist im vereinten Europa: Blech und Saiten kamen nicht zusammen. Erst ein Umbau der Trompete ließ ein gemeinsames Musikzieren zu. Markus fertigte mit seiner Gruppe Skizzen an. Die war nämlich für den Bühnenbau zuständig.
Christine, die Theaterpädagogin, musste noch einige Lockerungsübungen mit den Schauspielern machen. Geduldig gab sie immer wieder Regieanweisungen, bis Kristina schließlich verstand, dass sie den ungarischen Holzfäller Zsolty duzen und nicht siezen sollte.
Viel freie Zeit blieb uns nicht. Denn wenn nicht geprobt wurde, standen auch noch viele andere Dinge auf dem Programm. Am ersten Abend wurde mit Ahmed in einer Trommelsession das erste Kennenlernen lautstark gefeiert.
Viele hilfreiche Tipps für die Aufführung holten wir uns am Freitag bei der Generalprobe der Orffschen Bernauerin. Margot aus Ungarn gab zwar zu, nicht viel vom Text verstanden zu haben. Aber die verschiedensten Stimmungen und die fantastische Musik hätten bei ihr schon einen großen Eindruck hinterlassen.
Zusammen mit Peter Schnitt von der Schule der Phantasie stellten wir im PR-Workshop schließlich Poster in Schablonentechnik her und bedruckten eigene T-Shirts. Ein herrliches internationales Buffet zauberten wir dann am Montag in der Küche der Schule St. Stephan. Die ungarische Abteilung servierte ihre Köstlichkeiten sogar in traditioneller Tracht. Da konnten auch Bürgermeister Vicari, Stadtrat Peter Stranninger und Schulamtsdirektor Götz nicht nein sagen.
Gleich am nächsten Morgen ging’s in Alburg weiter. Lehrerin Ulrike Obermeier hatte eine Nonsens-Olympiade zusammengestellt. Zusammen mit den St.-Stephans-Schülern kämpften wir um Punkte und Medaillen.
Am Freitag war es dann soweit. Die Früchte der einwöchigen Arbeit wurden geerntet. Um 20 Uhr präsentierte unsere Gruppe im Anstatt-Theater ihre Produktion „Olympia – eine Verführung zu Europa“ bei freiem Eintritt. Es gab nur eine einzige Aufführung, denn am nächsten Tag reisten alle wieder in ihre Heimat. Und wer genau hinschaute, hat bemerkt, dass in dieser Gruppe Europa ein Stück weit zusammengewachsen ist.
Hier könnt Ihr Euch ein Bild von der Arbeit unserer Workshops machen. Vielerlei Bilder von der Premiere und einige Impressionen könnt Ihr unter diesem Link bewundern.
Zu guter Letzt möchten wir uns selbst vorstellen, in der Portraitgalerie der Teilnehmer und Helfer
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