Wow-Wochen
Ein ganz ganz großes Hallo aus dem Land, das mir so richtig ans Herz wächst. Hier ist viel passiert in den letzten Wochen und jetzt hab ich endlich Zeit, Euch davon zu berichten.
Ein ganz ganz großes Hallo aus dem Land, das mir so richtig ans Herz wächst. Hier ist viel passiert in den letzten Wochen und jetzt hab ich endlich Zeit, Euch davon zu berichten.
Es begann alles damit, dass vor fünf Wochen meine Sandkastenfreundin aus Cottbus mich besuchen kam. Der erste Besuch aus meiner Heimat, seitdem ich hier lebe. Wie ist es gewesen?
Schwer zu sagen. Ich benutze einfach mal ihre Worte. Sie sagte zu meinen Eltern „Lydia fühlt sich dort wohl." Stimmt vollkommen! Nur sie fühlte sich in Tetange sehr unwohl. Zu dem Zeitpunkt waren nur zwei Menschen dort, die sich auf zwei Häuser verteilten. Sie ist verrückt geworden bei der Stille und wollte immer irgendetwas machen, laut Musik hören et cetera. Der Abschlusskommentar war „Es ist dein Ding, aber ich wäre schon am ersten Abend wieder abgefahren." Stimmt auch. In dem Punkt sind wir total verschieden und ich finde es toll, dass sie es mir so gesagt hat. Caro, ich hoffe es ist okay, dass ich es so schreibe. Ich fand das wirklich gut!
Dann hatte ich drei Tage frei vom Freizeitstress bevor ich tollkühn in den Zug nach Köln stieg. Dort musste ich mich dann durch Tausende von selig grinsenden, singenden und tanzenden Christen, nein Katholiken, schlagen. Ich habe es nur zweimal gewagt, mit der Bahn zu fahren. Das eine mal bekam ich kaum noch Luft, weil sich in einer Straßenbahn aus Niedersachsen (!) 500 statt zugelassenen 250 Leuten befanden! Eigentlich wollte ich ja nur über den Rhein, nur war das die dümmste Idee, die man haben kann wenn der Papst gerade eine Rheintour macht! Falls man zu Fuß auf diese Scheißidee kam, musste man statt einem Kilometer sechs Kilometer laufen. Das war aber auch der einzige Weg, denn alle Bahnhöfe, durch die ich kam, waren abgesperrt.
Bei meiner zweiten Bahnfahrt hatte ich dann Platz, nur das die Katholiken anfingen, von rechts nach links zu springen (sie nannten das „Tanzen“). Die Bahn verhielt sich wie ein Schiff bei schwerem Seegang und drohte zu kentern. Als sie SEHR freundlich (Ironie pur) gebeten wurden, das zu unterlassen, fing einfach die ganze Bahn an, Volkslieder zu singen. War eine echt tolle Bahnfahrt! Und das ohne einen Tropfen Alkohol!
Wieso hab ich mir das angetan? Am Freitagmorgen ging es dann ab zum Nürburgring. 24 Stunden Radfahren rund um den Nürburgring. Nicht weniger krank! Eine Runde war 22 Kilometer lang und man musste 350 Höhenmeter überwinden. Wir haben überlebt und hatten eine Menge Spaß, aber krank ist es trotzdem! Auf jeden Fall will ich nächstes Mal wieder mit! Das kann ich auch sehr leicht sagen, ich war ja nur die Köchin. :-) Es hat arg viel Spaß gemacht!
Als wir zurück nach Köln kamen, platzten wir natürlich sofort wieder in eine Straßensperrung. Der Papst hat uns aber echt verfolgt! Sie haben ganz Köln einmal von Norden nach Süden gesperrt! Und so ging dieses Papstwochenende langsam zu Ende.
Doch der nächste Termin wartete schon. Die Exekutive, meine Eltern, kamen mich besuchen. Erstmal viel in den Arm nehmen und dann kam der Moment der Wahrheit - ihnen mein neues Heim zeigen. Also - wow, das lief richtig gut. Ich hab für sie gekocht und wir haben den Abend mit einem Gläschen Rotwein in der Hand verquatscht.
Zuvor mussten nur alle Koffer (mit meinem restlichen Hab und Gut) in meinem Zimmer verstaut werden. Ohne Scheiß, ich hatte echt Angst, dass die Decke runterkommt… Meine Mitbewohner waren auch arg erleichtert und überrascht, dass das nicht passierte. Danach machten wir uns ein schönes Wochenende zwischen Mosel, Sauer und Saar. Es hat was, seine Eltern zu treffen, wenn man sie nicht mehr jeden Tag sieht! Ich hab mich gefreut. Und auch alle Mitbewohner haben sie nachdrücklich eingeladen, wiederzukommen. *verwundert sei*
Und dann kam das nächste Wow-Wochenende :). Letzten Freitag gab ich mein WG-Einstandsessen. Dieser total verrückte Abend begann aber schon am Nachmittag. Ihr habt keine Vorstellung, wie blöd Ihr von allen angeguckt werdet, wenn Ihr mit drei Schuhkartons und fünf Baguette durch die Stadt lauft… :) Als ich anfangen wollte, das Hühnchen zu zerlegen, kam die Kölner Delegation: drei Menschen und zwei Hunde - Selma, Ansgar, Mex und Charas und Paco. Endlich mal Hunde!
Das Hühnchen wurde vergessen und wir setzten uns erstmal mit Bierchen und Wein ins Gras zu den Grasmilben. Am nächsten Tag wussten wir dann was Grasmilben sind. :) *total zerstochen sei* Es gab Calvadoshähnchen mit Äpfeln und Show. Am Anfang wollte Ansgar sich weigern, Fleisch mit Äpfeln zu essen, aber am Ende hat er genauso zugeschlagen wie alle anderen *stolz sei* Wir kugelten dann nur noch aus der Küche.
Samstag machten wir einen Spaziergang fast bis nach Frankreich und danach begann das große Kochen. Ich hab noch nie eine Party gesehen, auf der soviel gekocht wurde und alle Leute hatten Spaß daran. Also echt, ich hab Glück mit meinen Mitbewohnern, denn auch die buken kräftig :) Und wieder kugelten alle nach Hause. Auch sonst hatte die Feier alles, was eine normale Feier hat: eine Autopanne, Feuer und viele Wahrheiten.
Gegen sechs Uhr fiel ich endlich ins Bett, aber das war noch nicht das Ende. Als ich wieder erwachte, wurde unten in der Küche nämlich schon kräftig weiter gefeiert. Nur war leider damit Schluss, als der ADAC kam. :(
Das war ein echt schönes Wochenende und ich fühlte mich, als hätte ich eine Woche Urlaub gehabt. So ging es aber auch anderen. Paco wollte gar nicht mehr weg, er hatte sich unter dem Tisch versteckt!
Ich hab schon viel zu viel geschrieben. Ich hoffe ihr habt soviel Spaß wie ich.
Ich geh jetzt meine Creme weitermachen. Ciao, Lydi