Wochenende mit Feiertag
Am Sonntag war in Wien Allerheiligen, ein Gendenktag der Toten.
Samstag. Die Sonne lacht, traumhaftes Herbstwetter! Nachdem ich noch bisschen im Bett gemurmelt habe und dann gefrühstückt habe, ging es raus in die Sonne. In Wien gibt es verschiedene Stadtwanderwege in den Waldgebieten. Ich habe mit den Stadtwanderweg 4a- Ottakring (10km) her raus gesucht. Mit der U3 ging es bis zur Endstation und dann erst einmal durch die Stadt. Von der dichten Innenstadt, in die ruhiger Umgebung mit Einfamilienhäusern und dann letztendlich in den Wald. Die Sonne war wunderbar warm und es war traumhaft schön im Wald. Die Blätter leuchteten bernsteinfarben durch die Sonneneinstrahlung. Es war alles sehr bunt, und jeder Schritt raschelte im Laub. Ab und zu kamen mir Wanderer entgegen, ansonsten hörte man nur die Geräusche des Waldes. Bäume knarrten und knirschten, Blätter spielten im Wind. Und immer begleitet von der Sonne die dem Wald eine gemütlich Farbe verlieh. Ich bin gelaufen, mal bergauf, mal bergab, mal rechts, mal links, aber die Sonne war immer dabei :-) Der Herbst zeigte sich in seiner vollen Farbenpracht. Als es dann wieder Richtung Stadt ging, sah man auch einige Kürbisse an den Türen stehen und manchmal sah man auch schon einige Kinder, verkleidet, um die Häuser schleichen. Die Wanderung war wirklich schön gewesen und ich konnte das Wetter voll ausnutzen.
Auf dem Rückweg bin ich noch einkaufen gegangen, und dann ging schon die Sonne unter.
Sonntag. Feiertag in Wien und ganz Österreich. Heute ist Allerheiligen, der Gedenktag an die Tote. Dieser wurde im Jahr 835 von Papst Gregor IV. Für die Westkirche festgelegt. (Gleich dem evangelischem Totensonntag) Man besucht die Gräber von verstorbenen Familienmitgliedern und schmückt sie oder zündet Kerzen an. Außerdem finden vermehrt Heiligen Messen und Gottesdienste in den Kirchen statt. Ein alter Brauch ist es auch, einen Allerheiligenstrietzl an die Taufpaten zu schenken. Vor den Friedhöfen finden dann auch die traditionellen Allerheiligenmärkte statt, bei denen man Blumen, Kränze, Gestecke und Kerzen für die Gräber kaufen kann.
Die Sonne schien schon zeitig wieder ins Fenster herein, und so habe ich mich nach dem Frühstück auf den Weg zum Zentralfriedhof Wiens gemacht. Der Zentralfriedhof ist der bedeutendste Friedhof in Wien und riesengroß! Mit der U3 ging es diesmal in die andere Richtung bis zur Endhaltestelle Simmering und dann zu Fuß weiter in der Sonne. Der Friedhof hat mehrere Eingänge, Tor Nummer 2 ist der Haupteingang, vor dem auch so ein Allerheiligenmarkt auf gebaut war. Durch das große Eingangstor konnte man auf die wunderschöne Kirche in der Mitte blicken. In dieser fand auch gerade eine Messe statt, so dass ich mir diese mit angeschaut habe. Der Friedhof hat viele Teilabschnitte, sowie den jüdischen Friedhof, der buddhistische Friedhof und noch viele weitere, auch berühmte Musiker sind dort begraben. Ich bin etwas herum spaziert an den vielen Gräbern vorbei, durch das hohe Laub. Ein Friedhof hat für mich immer etwas beruhigendes, und zeigt wie wertvoll das Leben ist und wie sehr man es genießen sollte. Ich hatte am Eingang eine Blume, eine weiße Chrysantheme, gekauft. Diese wollte ich im Gedenken an meine liebe Oma Christa an einen schönen Platz stecken. Im Naturgarten fand ich einen großen kräftigen Baum, der meiner Meinung sehr gut passte. Denn auch meine Oma war bis zum Ende stark und hat uns Mut gemacht und die Stärke weitergeben.
Leider war es trotz des schönen Wetters sehr windig, und somit außerhalb der Sonne auch kühler. Ich bin noch etwas gelaufen und dann mit einer Straßenbahn rund um Wien zum Westbahnhof gefahren, dort habe ich etwas Kleines gegessen. Danach ging es zu Fuß zurück in die WG, und auch die Sonne verabschiedete sich langsam von diesem Tag.