Wochenende in Århus
Wenn man von einem lustigen und ereignisreichen Wochenende spricht, dann meint man sicherlich dieses eine Wochenende.
Das zweite Dezemberwochenende war für Selina, Franziska, Laura und mich ein Wochenende, das mit sehr viel Vorfreude erwartet wurde. Das hatte nämlich zwei Gründe: Zum einen fand das Julefrokost mit allen Kindergartenangestellten statt und zum anderen hatte uns Helena, eine Freundin, die wir beim On-Arrival Training in Ollerup kennengelernt haben, zu ihrem Geburtstag nach Århus eingeladen. Nachdem wir am 8.Dezember das Julefrokost gefeiert hatten, brachen Selina, Laura und ich am 9.Dezember am Vormittag nach Århus auf. Franziska konnte aufgrund einer Krankheit leider nicht mitfahren. Nach einer ca. 2-stündigen Autofahrt kamen wir bei Helena und ihrer Gastfamilie an und wurden sofort freundlich willkommen geheißen. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Jakob und Estelle, auch europäische Freiwillige, in Århus. Am Abend kam noch Audrey dazu, es wurde Pizza gegessen, die Stadt unsicher gemacht und bis in die Morgenstunden gefeiert.
Als wir uns am nächsten Tag schon fertig gemacht hatten, uns für die Gastfreundschaft bedankt hatten und uns auf den Weg nach Hause machen wollten sprang Selinas Auto nicht mehr an. Wir versuchten alles, um das Auto wieder in Gang zu bringen. Doch weder mit Starthilfekabeln, noch mit der Hilfe der Gastfamilie und eines Nachbarn konnten wir das Problem lösen. Somit waren wir uns alle einig, dass es die einzige Lösung ist die Versicherung von Selina anzurufen und zu fragen, was wir in dieser Situation machen sollen. Gesagt, getan. Die Versicherung rief einen Abschleppwagen herbei, der das Auto in eine Werkstatt transportierte und uns erklärte, dass wir am nächsten Tag die Werkstatt anrufen sollten.
Damit war klar, dass wir an diesem Tag nicht mehr nach Hause kommen würden, was ein großes Problem war, da wir ja am Montag in die Arbeit mussten. Sofort sagte uns die Gastfamilie, dass es kein Problem wäre, wenn wir noch länger bleiben. Dieses Angebot nahmen wir dankend an und informierten gleichzeitig unsere Mentorin Ilse von unserer aussichtslosen Situation. Diese gab die Informationen an unsere Kindergartenleiter/Innen weiter und diese gewährten uns glücklicherweise einen freien Tag. Jedoch hatte der Tag doch noch etwas Gutes. Denn am Abend gingen wir mit Helena und ihrer Gastfamilie in die Schule, in der Helena arbeitet und backten Kekse mit den Gastfamilien von Jakob und Estelle. Das war eine sehr schöne Zeit und wir konnten auch noch einige Einblicke in die dänische Kultur gewinnen und dem Tag etwas Positives abgewinnen.
Am nächsten Morgen rief Selina wie angeordnet bei der Werkstatt an, um sich über die Reparatur zu erkundigen. Der Mechaniker entgegnete, dass er sich meldet, sobald das Auto fertig ist. Nach knappen 6 Stunden rief er an und sagte, dass das Auto repariert ist und er uns jetzt abholt. Schnell wurden unsere Sachen gepackt, bedankten uns wieder für die Gastfreundschaft und fuhren mit dem Mechaniker zurück in die Werkstatt, wo schon das nächste Problem wartete. Denn wir konnten die Reparaturkosten nicht bezahlen, weil die Werkstatt weder unsere Kreditkarten, noch unsere EC-Karten annahm, da wir kein dänisches Konto haben. Daraufhin waren wir kurzzeitig ein bisschen ratlos, bis die Werkstatt uns empfiehl unsere Bank anzurufen. Nach 15-minütigem Warten bei der Bank-Hotline schlug leider auch dieser Versuch fehl. Wir sind dann zum Entschluss gekommen Florian, unseren Organisationsleiter, anzurufen und ihm um Hilfe zu bitten. Dieser zahlte die Kosten ohne zu zögern und somit konnten wir unsere Heimreise nach einem langen Wochenende antreten.
Rückblickend war es aber ein sehr spannendes, unterhaltsames und vor allem ereignisreiches Wochenende, an das wir uns gewiss noch lange zurückerinnern werden. In diesem Sinne wünsche ich allen Frohe Weihnachten und besinnliche Feiertage.
Alexander